2. Fußball-Bundesliga

Rückschlag im Aufstiegsrennen: SC Paderborn verliert Topspiel gegen Köln

Der SCP verliert nach einem verschossenen Elfmeter und einer 1:0-Führung mit 1:2 gegen den 1. FC Köln. Während die Gäste damit die Tabellenführung erobern, verpassen die Paderborner eine große Gelegenheit.

SCP-Verteidiger Marcel Hoffmeier, der hier gleich von vier Kölnern umringt wird, zählte zu den besten Paderbornern. | © Besim Mazhiqi

Paderborn. Der SC Paderborn hat den Sprung auf Platz zwei verpasst und liegt stattdessen nun vier Punkte hinter einem direkten Aufstiegsplatz. So kassierte das Team von Trainer Lukas Kwasniok am Samstag eine 1:2 (1:1)-Heimniederlage gegen den 1. FC Köln. 15.000 Zuschauer sahen in der ausverkauften Home-Deluxe-Arena ein unterhaltsames Zweitliga-Topspiel, in dem die Gäste nach einem 0:1-Rückstand einen letztlich verdienten Sieg einheimsten.

Die Hausherren hatten das Topspiel mit drei Startelfänderungen in Angriff genommen. Zwei davon waren durchaus überraschend. So rückten die SCP-Angreifer Sven Michel und Casper Terho in die Anfangsformation. Zudem kehrte der zuletzt gelbgesperrte Tjark Scheller wie erwartet in die erste Elf zurück. Das besagte Trio ersetzte Ilyas Ansah, Martin Ens und Laurin Curda (Gelbsperre).

Bei den Kölnern, die auf neun Akteure verzichten mussten, gab es sogar fünf Änderungen. Vor allem die Abwehrkette musste neu formiert werden, denn neben Dominique Heintz (Muskelverletzung) fiel auch Kapitän und Abwehrchef Timo Hübers (Magen-Darm-Grippe) aus. Der wiedergenesene Effzeh-Torjäger Tim Lemperle stand unterdessen erstmals seit dem 8. Dezember 2024 wieder in der Startelf.

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SC Paderborn und 1. FC Köln zunächst um Sicherheit bemüht

Beide Teams waren in den ersten 20 Minuten erst einmal um Sicherheit bemüht. Der gegenseitige Respekt voreinander schien sehr groß zu sein. Die Kölner verbuchten hierbei zunächst mehr Ballbesitz. Der SCP agierte etwas zielstrebiger und hatte nach einer Viertelstunde die erste Torgelegenheit. Der agile Michel setzte sich gegen Kölns Abwehrchef Eric Martel durch und passte auf Filip Bilbija, der jedoch am Torschuss gehindert wurde.

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Es folgten zwei Maßflanken von Aaron Zehnter, nach denen Bilbija (19.) und Felix Götze (22.) zum Kopfball kamen. Die Partie nahm nun deutlich an Fahrt auf. Und der SCP hatte in der 25. Minute die große Gelegenheit zur Führung. Michel war nach einem Schubser von Joel Schmied mit seiner ganzen Routine im Strafraum zu Boden gegangen. Schiedsrichter Frank Willenborg pfiff Elfmeter.

Raphael Obermair trat an und schoss den Ball flach ins linke Eck, doch FC-Keeper Marvin Schwäbe parierte. Für Paderborns Kapitän war es beim sechsten Elfmeter seiner Profikarriere der erste Fehlschuss. In der 29. Minute verbuchten dann die Gäste ihre erste Großchance. Götze und Scheller bekamen den Ball nicht geklärt. FC-Winterneuzugang Imad Rondic konnte frei vor Manuel Riemann abziehen, zielte aber genau auf den SCP-Torhüter.

SC Paderborn geht durch Marvin Mehlem in Führung

Stattdessen gelang den Hausherren der erste Treffer der Partie. Bilbija setzte sich nach einem Einwurf auf der rechten Seite gegen Mathias Olesen durch und legte mit viel Übersicht auf Marvin Mehlem zurück. Und Paderborns Edeltechniker traf zum 1:0 (34.) ins lange Eck.

Die Kölner antworteten auf den Rückstand mit ihrer ersten Drangphase. In der 39. Minute scheiterte Lemperle nach einem Zuckerpass von Jan Thielmann per Heber an Riemann. 60 Sekunden später köpfte Rondic nach einem Freistoß von Leart Paqarada an den Pfosten.

Doch im dritten Anlauf glückte dem Effzeh in der 42. Minute das 1:1. Es war ein kurioser Treffer. Zunächst zog Max Finkgräfe aus 16 Metern ab. Riemann parierte, doch der Ball landete vor den Füßen von Rondic. Dessen Schuss lenkte SCP-Abwehrchef Götze an den rechten Pfosten. Der Ball sprang von dort aus an Götzes Schulter und landete schließlich im Netz. Eigentlich ein Eigentor, doch offiziell gilt Rondic zumindest vorerst als Torschütze.

SCP-Coach Kwasniok reagiert mit Doppelwechsel auf den Rückstand

Ohne personelle Änderungen ging es in die zweite Hälfte, in der die erste Torgelegenheit aufs Konto der Kölner ging. So köpfte Olesen eine Paqarada-Ecke ans Außennetz (48.). Und auch in der 56. Minute hätte es im SCP-Gehäuse klingeln können. Riemann parierte nach einem feinen langen Ball von Schmied auf Lemperle per Faustabwehr. Der Ball landete allerdings bei Rondic, der aus 20 Metern recht deutlich übers verwaiste Tor schoss.

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SC Paderborn gegen 1. FC Köln - Impressionen vom Spiel

Die Gastgeber mussten bis zur 60. Minute warten, ehe auch die erste Chance des zweiten Durchgangs verbuchten. Und die hatte es in sich. Terho flankte in die Mitte. Dort kam Bilbija frei zum Kopfball, doch das Leder flog über die Latte. Eine Minute später stand es 1:2. Denis Huseinbasic zog aus 15 Metern ab. Und sein abgefälschter Schuss landete unhaltbar zur Kölner Führung (61.) im linken unteren Eck.

SCP-Coach Kwasniok reagierte mit einem Doppelwechsel: Adriano Grimaldi und Mattes Hansen ersetzten Terho und Bilbija (62.). Weitere acht Minuten später kam Sebastian Klaas für Torschütze Mehlem ins Spiel. Doch die nächste gute Chance hatten die Kölner. Nach einer Thielmann-Flanke flog eine Rondic-Direktabnahme am rechten Pfosten vorbei (71.).

Paderborner Proteste in der Nachspielzeit

Die Gastgeber versuchten derweil, Druck aufzubauen, kamen aber kaum noch zu Abschlüssen, weil Köln nun aufmerksam verteidigte. Und so brachte Kwasniok einen Stürmer für den Abwehrchef, denn Ansah kam für Götze (78.). Das hätte sich Sekunden später fast ausgezahlt, doch weder Grimaldi noch Ansah konnten den Ball nach einer Zehnter-Flanke aufs Gästetor bugsieren (79.).

Klaas brachte derweil das Spielgerät nach einer weiteren Zehnter-Hereingabe aufs Tor, doch sein Kopfball wurde zur sicheren Beute von Schwäbe (84.). Auch Ansahs Schuss aus 16 Metern fehlte die nötige Schärfe (87.). In der Nachspielzeit geriet der Kölner Sieg nach einer Obermair-Ecke noch einmal in Gefahr, doch die Gäste warfen sich in diverse Paderborner Kopfball- und Schussversuche und verhinderten so das 2:2. Und als Grimaldi dann aus kurzer Distanz zum Abschluss kam, war der überragende Schwäbe wieder einmal zur Stelle (90.+3).

Der eingewechselte Steffen Tigges und Rondic vertändelten unterdessen auf der Gegenseite noch das mögliche 1:3 (90.+4). Anschließend gab es noch einmal heftige Proteste der Paderborner, die einen Handelfmeter forderten. Doch die Pfeife von Willenborg blieb stumm. Auch der VAR meldete sich nicht. Und so stand ein letztlich verdienter Auswärtsdreier für die Kölner zu Buche.

Für den SCP steht nun eine Reise zu einem Abstiegskandidaten auf dem Programm. So gastiert das Team von Trainer Lukas Kwasniok am kommenden Freitag, 4. April, um 18.30 Uhr bei Eintracht Braunschweig.

Das Spiel zwischen dem SC Paderborn und dem 1. FC Köln im Liveticker zum Nachlesen:

INFORMATION


SC Paderborn - 1. FC Köln 1:2 (1:1)

Paderborn: Riemann (2,5) - Scheller (4,5), Götze (4,5, 78. Ansah), Hoffmeier (3) - Obermair (4), Castaneda (4), Bilbija (3,5, 62. Hansen 3,5), Zehnter (3) - Mehlem (3, 71. Klaas) - Terho (4,5, 62. Grimaldi 3), Michel (3).

Köln: Schwäbe - Schmied, Martel, Pacarada - Thielmann (81. Telle), Olesen, Huseinbasic (74. Kainz), Finkgräfe (90. Özkan) - Waldschmidt - Rondic, Lemperle (81. Tigges).

Tore: 1:0 Mehlem (34.), 1:1 Rondic (42.), 1:2 Huseinbasic (61.)

Schiedsrichter: Frank Willenborg (Osnabrück)

Gelbe Karten: Bilbija (3), Michel, Riemann, Kwasniok (Trainer), Kaspari (Co-Trainer) - Schwäbe (3)

Zuschauer: 15.000 (ausverkauft)

Bes. Vorkommnis: Schwäbe (Köln) hält Foulelfmeter von Obermair (25.)

Statistik: 23:18 Torschüsse, 1,94:1,34 xGoals, 48:52 Prozent Ballbesitz, 83:85 Prozent Passquote, 54:46 Prozent Zweikämpfe, 14:12 Fouls, 6:6 Ecken, 188,8:117,4 Kilometer Laufdistanz.


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