
Paderborn/Augsburg. An das erste und bislang einzige Erstliga-Heimspiel gegen den FC Augsburg hat der SC Paderborn gute Erinnerung. So feierte der SCP am 11. April 2015 am 28. Spieltag der Bundesliga-Saison 2014/2015 einen 2:1-Erfolg. Kachunga und Lakic trafen damals für die Paderborner, die damit ihre Chancen auf den Klassenerhalt wahrten. Wenn es an diesem Samstag, 9. November, um 15.30 Uhr in der Paderborner Benteler-Arena zu einer Neuauflage der Partie kommt, würde den Hausherren ein Dreier mindestens genauso gut tun.
"Die fünf, sechs Mannschaften, die jetzt unten stehen, werden am Ende auch die Absteiger unter sich ausspielen. Daher sind gerade diese direkten Duelle enorm wichtig", betont SCP-Coach Steffen Baumgart. Sein Augsburger Trainerkollege sieht es ähnlich. "Das ist ein richtiger Kracher, in dem es um den Ligaverbleib geht", sagt Martin Schmidt.
Augsburg im Aufwärtstrend
Der 52-jährige Schweizer steht mit seiner Mannschaft hierbei vor entscheidenden Wochen. Denn nach dem Spiel in Paderborn muss Augsburg gegen Hertha, Köln und Mainz ran. Es sind allesamt Gegner auf Augenhöhe. "In diesen Spielen haben wir etwas zu verlieren", sagt Schmidt, der seinen Schützlingen aber positives Denken einimpfen will. "Wir dürfen am Samstag keine Angst vorm Verlieren haben. Wir sollten vielmehr Freude am Gewinnen haben", erklärt der FCA-Coach. Dessen Team überzeugte zuletzt in den Spielen gegen Bayern (2:2), in Wolfsburg (0:0) und gegen Schalke (2:3).
"Wir haben einen Aufwärtstrend. Wir sind stabil, aggressiv und können jedem Gegner weh tun. Nur müssen wir es jetzt auch in Punkte ummünzen", fordert Schmidt und fügt an: "Es fehlten bei uns oft nur der letzte Pass und die Galligkeit, Tore zu erzielen."
Der letzte Satz könnte auch aus dem Mund von Steffen Baumgart stammen. Die fehlende Effizienz ist hierbei nicht die einzige Gemeinsamkeit zwischen dem SC Paderborn und dem FC Augsburg. "Es treffen zwei Teams aufeinander, die beide intensiv gegen den Ball arbeiten und ein gutes Umschaltspiel haben", urteilt Martin Schmidt. "Darum werden am Samstag die Tagesform und die Mentalität entscheiden", ergänzt Augsburgs Chefcoach.
Die Defensive ist nicht sattelfest
Schmidt konnte sich zuletzt vor allem auf eine funktionierende Flügelzange um Ruben Vargas und Marco Richter verlassen. Dahinter haben die Augsburger mit Stephan Lichtsteiner und Philipp Max zwei namhafte Außenverteidiger, die in dieser Saison bislang aber zu selten ihr großes Potenzial abrufen konnten. Im Angriff erzielten die beiden Routiniers Florian Niederlechner und Alfred Finnbogason unterdessen immerhin schon sechs Ligatreffer. Hinzu kommen fünf Tore des Duos Vargas/Richter.
Die Fuggerstädter dürften damit in der Offensive weitaus gefährlicher sein als Fortuna Düsseldorf, das unlängst mit 0:2 in Paderborn verloren hatte. Das Augsburger Defensivverhalten lässt derweil oftmals zu wünschen übrig. So hat der FCA bereits 24 Gegentreffer kassiert. Nur Mainz (27) und der SCP (25) sind schlechter. Zudem stellen die Augsburger das zweikampfschwächste Team der Liga.
Und so dürfen die Paderborner hoffen, dass am Samstag eine Serie fortgesetzt wird. Denn in bislang fünf Erst- und Zweitliga-Heimspielen gab es gegen Augsburg noch keine Niederlage. Lediglich im DFB-Pokal behielten die Bayernschwaben in der Saison 2008/2009 in der Paderborner Arena die Oberhand - allerdings erst nach Elfmeterschießen.