SC Paderborn

Die Systemfrage ist beim SC Paderborn noch offen

SCP-Trainer Baumgart könnte gegen Augsburg zum 4-4-2 zurückkehren. Ein Rechtsverteidiger steht vor seinem Bundesliga-Startelfdebüt

Frank Beineke
07.11.2019 | 07.11.2019, 15:42

Paderborn. Bereits im vergangenen Heimspiel gegen Fortuna Düsseldorf hatte der SC Paderborn so richtig unter Druck gestanden. Der Aufsteiger bewies Nervenstärke und feierte mit einem 2:0 den ersten Saisonsieg. Wenn an diesem Samstag, 9. November, um 15.30 Uhr in der Benteler-Arena nun das Kellerduell gegen den FC Augsburg ansteht, wird der Druck für den SCP keinesfalls geringer sein. Es ist eine richtungsweisende Partie. Bei einer Niederlage verliert das Schlusslicht aus Paderborn erst einmal den Anschluss. Mit einem Sieg könnte sogar der Sprung auf den Relegationsplatz gelingen, den derzeit die Augsburger belegen.

"Es geht darum, dieses Spiel mit aller Macht zu gewinnen", betont daher Steffen Baumgart. "Und wir müssen Lösungen für alle Aufgaben finden, die uns am Samstag gestellt werden", ergänzt der SCP-Trainer. Der FC Augsburg dürfte die Hausherren vor diffizile Aufgaben stellen. Die Fuggerstädter holten zwar nur zwei Zähler aus den vergangenen drei Spielen, zeigten hierbei in den Partien gegen Bayern München (2:2), in Wolfsburg (0:0) und gegen Schalke (2:3) aber sehenswerte Leistungen.

Zwei, die sich verstehen: Mohamed Dräger (l.) und Klaus Gjasula, die hier den Erstliga-Aufstieg in Dresden feiern, waren zuletzt beim SCP gesetzt. Gjasula wird auch am Samstag gegen Augsburg in der Startelf stehen. Dräger muss jedoch zittern. | © imago images / Sven Simon
Zwei, die sich verstehen: Mohamed Dräger (l.) und Klaus Gjasula, die hier den Erstliga-Aufstieg in Dresden feiern, waren zuletzt beim SCP gesetzt. Gjasula wird auch am Samstag gegen Augsburg in der Startelf stehen. Dräger muss jedoch zittern. | © imago images / Sven Simon

"Da kommt eine sehr erfahrene Mannschaft auf uns zu, die schon mehrmals schwierige Situationen gemeistert hat", urteilt Baumgart über den Gegner, der eine ähnliche Spielanlage pflegt wie der SCP. So sind auch die Augsburger mit ihren Flügelspielern Richter und Vargas sowie den Stürmern Finnbogason und Niederlechner für ihr aggressives Anlaufen bekannt.

Die Systemfrage ist noch offen

Der SCP-Coach hofft, dass es sein Team am Samstag deutlich besser macht als zuletzt bei der 0:3-Pleite in Hoffenheim. "Was Pressing und Umschalt-Aktionen betrifft, müssen wir an das Leverkusen-Spiel anknüpfen", fordert Baumgart mit Blick auf den starken Auftritt im DFB-Pokal-Duell bei Bayer.

Ob der SCP gegen Augsburg erneut in einem 4-3-3-System agiert oder doch zum 4-4-2 zurückkehrt, lässt der Cheftrainer noch offen. "Mit dem 4-4-2 haben wir über einen langen Zeitraum sehr erfolgreich gearbeitet. Aber in Leverkusen haben wir es auch mit einem 4-3-3 sehr gut gemacht. In Hoffenheim lag es sicher nicht am System, aber mit dem 4-4-2 kam zumindest die Sicherheit zurück", konstatiert Baumgart.

Die ein oder andere schwere Entscheidung muss der 47-Jährige darüber hinaus noch in Sachen Anfangsformation treffen. So könnte Rechtsverteidiger Laurent Jans sein Bundesliga-Startelfdebüt feiern. "Laurent hat es in Leverkusen sehr gut gemacht. Und als er in Hoffenheim reinkam, hat man gesehen, dass er über viel Erfahrung verfügt", lobt Baumgart den Luxemburger, der Mohamed Dräger auf die Ersatzbank verdrängen würde. "Die Entscheidung wird mir nicht leicht fallen, denn auf Mo konnte ich mich immer verlassen", so der SCP-Coach.

Gjasula kehrt in die Startelf zurück

Zudem ist die Besetzung im Sturm noch offen. Hier könnte Streli Mamba für Ben Zolinski in die Startelf rücken. In einem 4-4-2 wäre aber auch Platz für beide Angreifer. Auf der rechten offensiven Außenbahn darf sich Kai Pröger große Hoffnungen auf ein Ticket für die Anfangsformation machen, zumal der Flügelflitzer auch seine Qualitäten als Schütze von Ecken und Freistößen hat. Denn die Augsburger offenbarten in dieser Saison gerade bei Standardsituationen große Schwächen.

Bereits sicher ist, dass der in Hoffenheim gelbgesperrte Klaus Gjasula wieder von Beginn an ran darf. Vier Spieler werden unterdessen gegen Augsburg definitiv nicht im Kader stehen: Uwe Hünemeier (Bänderriss), Marlon Ritter (Leistenprobleme), Babacar Gueye (Rotsperre) und Rifet Kapic (grippaler Infekt) müssen passen.

Die Benteler-Arena wird am Samstag zum dritten Mal in Folge nicht ausverkauft sein. Dies liegt zum einen an den Gästen, die im Vorverkauf nur 649 Karten abgesetzt haben. Zum anderen sind für SCP-Fans noch rund 2.000 Stehplatz-Tickets für die Nordtribüne verfügbar. Karten können noch bis Samstag um 10 Uhr online gebucht werden. Zudem werden am Spieltag die Tageskassen öffnen - sowohl für SCP-Anhänger als auch für die Fans der Gäste.

Und so könnte der SCP spielen: Zingerle - Jans (Dräger), Kilian, Schonlau, Collins - Gjasula - Vasiliadis, Sabiri - Pröger, Holtmann - Zolinski (Mamba).

INFORMATION


Gedenkminute für Robert Enke

- Anlässlich des zehnten Todestages von Robert Enke wird es vor dem SCP-Heimspiel gegen den FC Augsburg eine Schweigeminute geben. Bei allen Partien von der Kreisliga bis zur Bundesliga soll am Wochenende an den ehemaligen Nationaltorhüter erinnert werden, der am 10. November 2009 Suizid begangen hatte.
- Die Gästekarten für das SCP-Spiel bei Borussia Dortmund (Freitag, 22. November, 22.30 Uhr) werden knapp. So haben die Paderborner bereits 6.500 Tickets verkauft. Lediglich 200 Sitzplatz-Karten sind für die Partie im Dortmunder Signal-Iduna-Park noch zu haben.


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