SC Paderborn

Paderborns Linksverteidiger Collins darf nicht auf die Insel wechseln

Der nigerianische Nationalspieler erfüllt nicht die Kriterien der strengen englischen Ausländerregel

Im Einsatz für Nigeria: Linksverteidiger Jamilu Collins (r.), hier gegen den Algerier Baghdad Bounedjah, ist seit Oktober 2018 Nationalspieler Nigerias. Das reicht (noch) nicht, um in England spielen zu dürfen. | © AFP

Frank Beineke
07.08.2019 | 10.08.2019, 14:00

Paderborn. Um Jamilu Collins gab es in diesem Sommer bereits das ein oder andere Transfergerücht. Der SC Paderborn hatte für den Linksverteidiger, der am Montag seinen 25. Geburtstag gefeiert hat, auch schon eine konkrete Anfrage erhalten. Das Angebot des türkischen Erstligisten Besiktas Istanbul konnte die SCP-Verantwortlichen jedoch überhaupt nicht überzeugen.

Derzeit sieht vieles danach aus, als würde Collins an der Pader bleiben. "Bei uns ist jedenfalls keine weitere Anfrage eingegangen", berichtet SCP-Sport-Geschäftsführer Martin Przondziono. Auch nicht aus Norwich. Englischen Medien zufolge sei Premier-League-Aufsteiger Norwich City an er Verpflichtung des nigerianischen Nationalspielers interessiert. Doch Collins wird definitiv nicht auf die Insel wechseln. Dies liegt nicht daran, dass das Transferfenster in England bereits am heutigen Donnerstag um 18 Uhr schließt.

Mainz sticht den SCP aus

Grund ist vielmehr die spezielle Ausländerregelung in der Premier League. So müssen Spieler aus Nicht-EU-Ländern in den vergangenen zwei Jahren mindestens 70 Prozent der möglichen Länderspiele für ihr Heimatland bestritten haben. Collins ist zwar A-Nationalspieler Nigerias und hat inzwischen elf Länderspiele auf dem Konto, reißt aber die besagte Hürde.

Betroffen von dieser Ausländerregel sind auch einige Akteure, die bereits bei englischen Klubs unter Vertrag stehen. Beispielsweise Taiwo Awoniyi, nigerianisches Toptalent vom FC Liverpool. Der 21-jährige Stürmer, dessen Spielerberater-Agentur auch die SCP-Neuzugänge Laurent Jans und Gerrit Holtmann betreut, hatte für die kommende Saison keine Spielgenehmigung für die Premier League erhalten und sollte daher verliehen werden. "Auch wir haben uns für Awoniyi interessiert und bei Liverpool angefragt", erklärt Martin Przondziono. Das Rennen machte aber ein Ex-Klub von Liverpools Trainer Jürgen Klopp. So hat der FSV Mainz 05 am vergangenen Dienstag den Nigerianer für ein Jahr ausgeliehen.

Schonlau ist wieder im Lauftraining

Die Suche nach weiteren Verstärkungen geht beim SC Paderborn unterdessen weiter. "Wir halten die Augen immer offen", sagt Przondziono. Kurzfristig sei aber nicht mit Vollzug zu rechnen. Eile ist auch nicht geboten, denn das Transferfenster schließt in Deutschland erst am 2. September. Zudem sieht die Paderborner Personallage pünktlich zum ersten Pflichtspiel, das an diesem Sonntag, 11. August, im DFB-Pokal beim SV Rödinghausen (Anstoß 15.30 Uhr) ansteht, ausgesprochen rosig aus.

So hatte Chefcoach Steffen Baumgart bei den Übungseinheiten am Mittwoch fast alle Mann an Bord. Lediglich Sebastian Schonlau konnte nicht am Mannschaftstraining teilnehmen. Der 25-jährige Innenverteidiger, der beim Testspiel in Verl einen Sehneneinriss in der Fußsohle erlitten hatte, drehte aber schon wieder in Laufschuhen seine Runden über den schmucken Rasenplatz des TNLZ.


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