SC Paderborn

Besiktas-Angebot für Collins lässt SC Paderborn kalt

Während Trainer Baumgart vor der Vertragsverlängerung steht, gibt es aus Istanbul eine Offerte für Linksverteidiger Collins

Begehrter Mann: SCP-Linksverteidiger Jamilu Collins (l.), hier gegen Dresdens Erich Berko, hat längst das Interesse anderer Klubs geweckt. | © Marc Köppelmann

Frank Beineke
01.08.2019 | 01.08.2019, 18:50

Paderborn. Noch fehlt die Unterschrift. Doch Steffen Baumgart wird wohl in Kürze seinen Vertrag als Cheftrainer des SC Paderborn um ein weiteres Jahr bis Juli 2021 verlängern. „Wir sind ziemlich weit. Der Vertragsentwurf steht", berichtet SCP-Sport-Geschäftsführer Martin Przondziono. „Alles ist gut. Wir sind uns im Prinzip einig. Es gibt nur noch eine letzte kleine Hürde", ergänzt Baumgart.

Um die Laufzeit macht Przondziono kein Geheimnis. Der Sportchef bestätigt zudem, dass der Vertrag eine Ausstiegsklausel und eine Abfindungsregelung bei einer vorzeitigen Trennung beinhaltet. „Das ist ein ganz normales Prozedere. Solche Klauseln sind eigentlich immer drin", so Przondziono. Der neue Vertrag gelte zudem auch für die 2. Liga. Und während damit die Chancen steigen, dass der Erfolgstrainer dem SCP noch lange erhalten bleibt, ist der Verbleib von Jamilu Collins an der Pader weiter fraglich.

Besiktas ist weit von der Schmerzgrenze entfernt

So haben die Paderborner für den 24-jährigen Linksverteidiger nun die erste konkrete Anfrage erhalten. Besiktas Istanbul, dessen Interesse schon in der vergangenen Woche bekannt geworden war, ist beim SCP vorstellig geworden. Das Angebot, das der türkische Erstligist für den nigerianischen A-Nationalspieler abgegeben hat, bringt die Verantwortlichen aber noch nicht einmal ins Grübeln. „Das ist überhaupt nicht das, was wir uns vorstellen", sagt Przondziono, ohne Zahlen verraten zu wollen.

Collins’ Marktwert wird vom Internet-Sportportal transfermarkt.de derzeit auf 1,5 Millionen Euro taxiert. „Unsere Schmerzgrenze liegt aber deutlich höher", betont Paderborns Sport-Geschäftsführer. Türkische Medien hatten bereits kolportiert, dass die in finanziellen Nöten steckenden Istanbuler Collins zunächst für ein Jahr ausleihen könnten, um ihn dann zur Saison 2020/2021 zu kaufen. „So ein Geschäft würde für uns aber überhaupt nicht in Frage kommen", betont Przondziono, der sich nun erst einmal mit Jamilu Collins zusammensetzen will.

Von Schonlau ist weiter Geduld gefragt

So wird der Afrika-Cup-Teilnehmer ebenso wie SCP-Teamkollege Mohamed Dräger, der für Tunesien am Ball war, am Samstag in Paderborn zurückerwartet. „Mal schauen, was Jamilu sich so vorstellt", erklärt der Sport-Geschäftsführer, dessen Linksverteidiger angeblich auch vom Premier-League-Aufsteiger Norwich City umworben wird. Einige Interessenten gibt’s laut Przondziono auch für Stürmer Khiry Shelton. Der US-Amerikaner soll möglichst ausgeliehen werden, um bei einem anderen Klub Spielpraxis zu sammeln.

Weiterhin schmerzlich vermisst wird Sebastian Schonlau. Der Innenverteidiger hatte vor knapp vier Wochen im Testspiel beim SC Verl einen Sehneneinriss in der Fußsohle erlitten und musste am Donnerstag zu einer weiteren MRT-Untersuchung. Ergebnis: Der Einriss ist immer noch zu sehen. „Wir sind dennoch positiv gestimmt. Ich mache gute Fortschritte und wir werden die Belastungen nun langsam steigern", berichtet Schonlau und hofft, dass er in Kürze wieder ins Lauftraining einsteigen kann. Ein genauer Zeitpunkt für ein Comeback sei aber nur schwer zu prognostizieren.

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Michel trainiert wieder, Schmidt wird entlassen

- Die zuletzt angeschlagenen SCP-Akteure Kai Pröger (Kniereizung), Cauly Souza (muskuläre Probleme) und Sven Michel (Wade), die beim Test gegen Bilbao (3:3) gefehlt hatten, sind ins Training zurückgekehrt und dürften an diesem Samstag, 3. August, im Testspiel gegen Lazio Rom (16 Uhr, Benteler-Arena) an Bord sein. Michel, dem seit einigen Wochen die linke Wade zu schaffen macht, absolvierte hierbei am Donnerstag seine erste komplette Übungseinheit in dieser Woche. Babacar Gueye, der ebenfalls über Wadenprobleme klagt, muss dagegen weiterhin passen. Auch Youngster Jan-Luca Rumpf (Erkältung) fehlte am Mittwoch und Donnerstag bei den Trainingseinheiten.

- Große Fortschritte macht Leopold Zingerle. Der SCP-Torwart, der im Zweitliga-Saisonfinale bei Dynamo Dresden eine Schultereckgelenksprengung erlitten hatte, trainiert seit Montag wieder in der Torhüter-Trainingsgruppe. Bei Trainingsspielen hält sich der 25-Jährige aber noch dezent zurück. In den ersten Saisonspielen wird Zingerle wohl ohnehin noch nicht zum Einsatz kommen.

- Ein ehemaliger Spieler und Trainer des SC Paderborn ist wieder auf dem Markt: Roger Schmidt, der den SCP in der Zweitliga-Saison 2011/2012 als Chefcoach auf Rang fünf geführt hatte, wurde beim chinesischen Erstligisten Beijing Guoan entlassen. Schmidt hatte den Klub aus Peking im Juli 2017 übernommen und unter anderem zum Pokalsieg geführt. Nach 16 Siegen in 20 Spielen ist Beijing zudem noch mitten im Titelrennen. Doch der Verein nahm es Schmidt wohl übel, dass er seinen Ende 2019 auslaufenden Vertrag nicht verlängern wollte. Paderborns Ex-Coach wird die Entlassung verschmerzen können. So kassierte Schmidt in Peking geschätzte 15 Millionen Euro pro Jahr.


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