Corona-Pandemie

Laschet will "schnellstmöglichen Lockdown in ganz Deutschland"

Der NRW-Ministerpräsident äußerte sich am Freitag zur aktuellen Corona-Lage. Ein Überblick über beschlossene und möglicherweise bald folgende Corona-Maßnahmen in NRW.

NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) bei einer Pressekonferenz am Freitag. | © picture alliance/dpa/dpa-Pool

11.12.2020 | 11.12.2020, 15:30

Düsseldorf. Der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) fordert angesichts der gestiegenen Corona-Zahlen einen „schnellstmöglichen Lockdown in ganz Deutschland". Die Regierungschefs von Bund und Ländern sollten möglichst bereits am Samstag beraten und sich auf drastische Kontaktbeschränkungen und eine „Vor-Quarantäne" schon vor Weihnachten einigen, sagte Laschet. Schon zuvor wurden Stimmen für einen harten Lockdown noch vor Weihnachten lauter.

Der neuerliche Lockdown solle bis 10. Januar gelten. "Ich wünsche mir einen Konsens der Länder", sagte Laschet. Die Präsenzpflicht in Schulen soll am Montag aufgehoben werden. "Aber die Schulpflicht bleibt", sagte Laschet. "Viele Eltern werden davon Gebrauch machen." Schüler ab der 8. Klasse sollten zuhause im Distanzunterricht unterrichtet werden.

Schulen und Kitas sollen aber geöffnet bleiben. Die Betreuung für alle Eltern, die darauf angewiesen seien, werde aufrecht erhalten. NRW-Familienminister Joachim Stamp (FDP) bat jedoch Eltern, die die Möglichkeit hätten, ihre Kinder zuhause zu betreuen, dies bis zum 10. Januar auch zu tun. Wie genau der Unterricht an Schulen in dieser Zeit organisiert werden soll, dazu werde sich Schulministerin Yvonne Gebauer heute noch äußern, sagte ein Sprecher der Staatskanzlei.

Laschet plädiert darauf, den Handel jetzt „schnellstmöglich" bis zum 10. Januar zu schließen. Hamsterkäufe und überfüllte Läden in der Zeit davor müssten ausgeschlossen werden. Alle Geschäfte, die keine Lebensmittel verkauften, sollten nach der Vorstellung Laschets geschlossen werden.

Wie es mit den Weihnachtsgottesdiensten weitergehe, ist offenbar noch unklar. Aktuell sind viele von ihnen unter anderen Umständen geplant, zum Beispiel unter freiem Himmel. Laschet sagte dazu: "Mit den Kirchen muss noch gesprochen werden. Es gibt eine Bereitschaft bei den Kirchen, neu nachzudenken."

Die für die Weihnachtstage geplanten Lockerungen sollten zurückgenommen werden. Auch an Weihnachten und an Silvester dürften sich dann maximal fünf Personen aus zwei Haushalten treffen.

Öffentliche Partys an Silvester will Laschet aber definitiv nicht zulassen. Die aktuell geltenden Beschränkungen, dass sich in der Öffentlichkeit nur fünf Personen aus zwei Haushalten treffen dürfen, müssten nach den Lockerungen über die Weihnachtstage an Silvester wieder gelten, sagte Laschet. „An Silvester darf es auf öffentlichen Plätzen keine Versammlungen geben", betonte er.

Die Pressekonferenz im Video:

Die Leopoldina hatte am Dienstag gefordert, die Feiertage und den Jahreswechsel für einen harten Lockdown zu nutzen. Vom 24. Dezember bis mindestens zum 10. Januar 2021 sollte demnach in ganz Deutschland das öffentliche Leben weitgehend ruhen und auch Geschäfte - außer für den täglichen Bedarf - sollten schließen.

INFORMATION


Laschet will Landtag Dienstag in Sondersitzung informieren

Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) will am Dienstag (15.12., 10 Uhr) den Landtag bei einer Sondersitzung über die Ergebnisse der Länderberatungen mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) informieren. Einen entsprechenden Antrag hat die Staatskanzlei am Freitag an den Landtagspräsidenten gestellt.

Der Ministerpräsident wolle 20 Minuten sprechen, heißt es in dem Antrag, der der Deutschen Presse-Agentur vorliegt.