Paderborner Unternehmen expandiert: dSpace baut bald im Almepark

Paderborn. Das Technologie- und Software-Unternehmen dSpace platzt an seinen Standorten in Paderborn aus allen Nähten. Daher fällt noch in diesem Jahr der Startschuss für ein Bauprojekt im Gewerbegebiet Almepark. Auf einer 6,5 Hektar großen Fläche soll ein Neubau entstehen - hauptsächlich für die Produktion und die kundenspezifische Anpassung der Produkte. Der Neubau Das Grundstück liegt gegenüber des Baseballfeldes der Untouchables. Im ersten Bauabschnitt wird ein zweistelliger Millionenbetrag investiert, berichtet CEO Carsten Hoff. Gebaut werden soll nicht etwa eine &bdquo;klassische Industriehalle“, sondern ein moderner Arbeitsplatz. Im ersten Bauabschnitt entstehen während einer Bauzeit von 18 Monaten 200 Arbeitsplätze, insgesamt soll nach dem zweiten Abschnitt Platz für 400 Mitarbeiter im Almepark sein. Auch Nachhaltigkeit soll eine Rolle spielen: Auf dem Dach des Neubaus ist eine Solaranlage geplant, zudem wird geprüft, ob eine Erdwärmepumpe an dem Standort zum Heizen und Kühlen sinnvoll ist. &bdquo;Nachgelagert bauen wir auch hier am Standort an der Rathenaustraße weiter aus“, so Hoff. Derzeit mietet dSpace weitere Flächen - beispielsweise im Technologiepark und bei Diebold Nixdorf. Langfristig will das Unternehmen sich auf den neuen Standort im Almepark und auf die Zentrale an der Rathenaustraße konzentrieren. Erste Arbeiten starten bereits in dieser Woche. Sie sollen aber nur den Weg frei machen für die notwendige Kampfmittelsondierung, da es zwei Verdachtsfälle auf dem Gelände gibt. Dabei wird laut Carsten Hoff nur &bdquo;Buschwerk“ beseitigt, das aber im Anschluss neu gepflanzt werden soll. Da es auch am Standort an der Rathenaustraße einen Verdachtsfall gibt, findet in der gleichen Zeit auch dort eine Kampfmittelsondierung statt. Die Gründe Grund für den Neubau ist das rasante Wachstum von dSpace. Im vergangenen Jahr hat das Unternehmen seinen Umsatz um 20 Prozent auf über 400 Millionen Euro steigern können. Die Zahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ist auf mehr als 2.600 gewachsen, 1.500 davon in Paderborn. Homeoffice spiele eine große Rolle für die Paderborner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter: An mindestens zwei Tagen sollen sie vor Ort arbeiten, den Rest der Zeit können sie im Homeoffice mitwirken. &bdquo;Mit allen Mitarbeitern vor Ort würde es auch gar nicht mehr passen“, so Hoff. Wachstumstreiber für das dSpace-Geschäft sind Lösungen, mit denen Automobilhersteller und ihre Zulieferer Neuentwicklungen für die Elektromobilität, für Fahrerassistenzsysteme und selbstfahrende Autos absichern. Die dafür erforderlichen Simulatoren (sogenannte Hardware-in-the-Loop-Systeme) werden an der Rathenaustraße produziert. &bdquo;Der Auftragseingang ist auf Rekordniveau“, sagt Hoff. &bdquo;Was wir bauen müssen, können wir hier nicht mehr bauen. Denn dafür brauchen wir Platz“, begründet er die Entscheidung der Standorterweiterung. Der neue CEO Carsten Hoff ist seit April 2023 CEO bei dSpace. Er folgte auf Martin Goetzeler, der in den Ruhestand ging. Hoff ist 51 Jahre alt, kommt aus Rheda-Wiedenbrück und hat nach seinem Studium der Elektrotechnik in Informatik promoviert. Er arbeitete zuvor als Geschäftsführer der Claas E-Systems und in verschiedenen Management-Positionen des Automobilzulieferers Hella. &bdquo;Wichtige Themen sind für mich die Internationalisierung und die Frage, was einen attraktiven Arbeitgeber ausmacht“, sagt Hoff. Denn der Fachkräftemangel sei auch für dSpace ein großes Thema: &bdquo;Wir müssen noch keine Projekte absagen, aber es ist eine große Herausforderung. Die Aufwände unseres Recruiting-Teams werden immer größer.“ Was als Ausgründung aus der Universität begann, ist heute ein weltweites Unternehmen. Dabei ist dSpace im Familienbesitz des Gründers: der heute 75 Jahre alte Herbert Hanselmann. Er ist laut Hoff weiter im Familienbeirat, hat abgesehen davon aber keine aktive Rolle mehr bei dSpace. Zwei seiner drei Kinder arbeiten ebenfalls bei dSpace: Seine Tochter, Julia Girolstein, ist Personalchefin. Harald Hanselmann arbeitet im Start-up Understand AI, eine 100-prozentige Tochter von dSpace. Niklas Hanselmann arbeitet in der Automobilbranche.

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