Widerstand gegen Parkhaus-Pläne bei Hesse Mechatronics in Paderborn

Paderborn. Weil das Unternehmen Hesse Mechatronics an seinem Firmensitz im Almepark Nord expandieren möchte, steht seit Längerem auch die Rodung eines kleinen Wäldchens im Raum. Zugleich wurde das Vorhaben, Bäume für ein Parkhaus zu fällen, jahrelang von Umweltschützern kritisiert. Da das Thema zuletzt jedoch nicht mehr öffentlich diskutiert worden war, beantragt die Linke im nächsten Bauausschuss am Donnerstag, 20. Februar, einen Sachstandsbericht der Stadtverwaltung zum Bebauungsplan &bdquo;SN 282 II. Änderung Hesse Mechatronics“. &bdquo;Wir möchten jetzt den aktuellen Verhandlungs- und Verfahrensstand wissen“, teilt Reinhard Borgmeier, Fraktionsvorsitzender der Linken im Stadtrat, mit. Nachdem Firma Hesse Mechatronics in Bielefeld-Sennestadt einen neuen Standort für die Produktion von Laser-Schweißautomaten bezogen habe, stelle sich die Frage nach weiteren Flächenbedarfen in Paderborn. Borgmeier verweist auf die nach wie vor umstrittene Aufgabe städtischer sowie privater Waldflächen - in diesem Fall das sogenannte Hesse-Wäldchen - zum Bau eines Parkhauses. Die Linke sei der Auffassung, dass in Zeiten des Klimawandels keine Waldflächen gerodet werden dürften - &bdquo;vor allem nicht für Parkhäuser“. Für die geforderten Stellplätze bei Betriebserweiterungen gebe es nach Einschätzung der Linken Alternativen. Was die Stadt Paderborn zum Verfahrensstand sagt Die Stadt Paderborn nennt der &bdquo;NW“ auf Nachfrage keinen aktuellen Verfahrensstand. Sprecher Jens Reinhardt verweist auf die Anfrage der Linken, die bereits Mitte Januar einen Sachstandsbericht beantragt hätten, den es am 20. Februar geben wird. &bdquo;Deshalb werden wir vorab dazu keine Informationen geben.“ Ausführliche Auskünfte gibt es dagegen vom Unternehmen Hesse Mechatronics. Wie Geschäftsführer/CEO Hans J. Hesse auf &bdquo;NW“-Anfrage erklärt, bestehe am Paderborner Standort weiterhin Bedarf für mehr Parkraum. Als die Firma 2016 an die Lise-Meitner-Straße zog, hatte sie 78 Mitarbeitende. &bdquo;Damals haben wir 120 Parkplätze geplant und gebaut, um für zukünftiges Wachstum gerüstet zu sein“, sagt Hesse. Mittlerweile sind es hier 260 Mitarbeitende. Mehr zum Thema: Statt Wäldchenrodung: Neuer Vorschlag für Parkhaus-Fläche in Paderborn Mit Blick auf die geplante Expansion seien die Laser-Schweißautomaten nur ein Baustein unter vielen. Der Neubau in Paderborn &bdquo;sollte die geplante Kapazitätserweiterung der kommenden Jahre abbilden. Insgesamt wollten wir genügend Raum für 500 bis 600 Mitarbeitende schaffen, damit hätten wir in den kommenden Jahren hinreichend Kapazität für neue Maschinen und Geschäftsfelder gehabt“, erklärt Hesse. Laut Paderborner Unternehmen sind Voraussetzungen fürs Parkhaus erfüllt Das Unternehmen habe diese Planung aufgrund von Widerständen nicht umsetzen können. Bekanntlich sind die Linke und Umweltverbände gegen den Parkhaus-Bau. Hesse betont: &bdquo;Eine Genehmigung wurde bislang nicht erteilt, obwohl alle formalen Voraussetzungen dafür erfüllt waren und immer noch sind.“ Es seien entsprechende Gutachten vorgelegt worden und nach Hesse-Kenntnisstand liege kein relevanter Grund vor, die Baugenehmigung nicht zu erteilen, beziehungsweise würde die Erfolgsaussichten, gegen eine solche Baugenehmigung juristisch vorzugehen, als äußerst gering eingeschätzt. Der Betrieb in Sennestadt wurde im Dezember aufgenommen. Der Umbau einer ehemaligen Druckerei durch das Paderborner Unternehmen Bremer sei dabei aufwendiger gewesen als gedacht. Auf den Kaufpreis, der im mittleren Millionenbereich liegen dürfte, kamen noch einmal 30 Prozent drauf. Gefertigt werden dort aktuell große Laserschweißautomaten, zu deren Lieferung sich Hesse Mechatronics für das Jahr 2025 vertraglich verpflichtet hatte. Lesen Sie auch: Nachfrage nach Gewerbeflächen: Am Westend-Carrée in Paderborn wird wieder gebaut Ursprünglich hätte dieses Gebäude in Paderborn entstehen sollen. Aufgrund des jahrelangen Hin und Her habe Hesse die fertige und kostenintensive Planung nicht realisiert werden können. Im August 2023 sei man dann gezwungen gewesen, eine alternative Fläche für die Fertigung der sehr großen Maschinen zu suchen. Notwendige Ausweich-Produktion von Hesse Mechatronics in Sennestadt &bdquo;Selbst wenn wir zu diesem Zeitpunkt eine Genehmigung bekommen hätten, wäre eine rechtzeitige Fertigstellung des Gebäudes nicht mehr möglich gewesen“, sagt Hesse. Unter Umständen wäre die Firma vertragsbrüchig geworden - mit Strafzahlungen, die erheblichen wirtschaftlichen Schaden zugefügt hätten. In Sennestadt fertigt Hesse Mechatronics Maschinen, mit denen für die E-Mobilität der nächsten Generation Batteriemodule nach dem neuesten Stand der Technik hergestellt werden können. Dabei setzt die Firma derzeit Mitarbeitende aus Paderborn ein, die täglich hin- und herpendeln. Da einige Arbeiten in der momentanen Anlaufsituation noch in Paderborn laufen müssten, variiere die Mitarbeiterzahl. Mehr Wirtschaft: Paderborner Unternehmen expandiert: dSpace baut bald im Almepark Nach vollständiger Etablierung der Laseraktivitäten in Sennestadt werde dort auch das Schulungszentrum für die Laseranwendungen für alle internationalen Kunden liegen, so Hesse. Zudem würden dort einige weitere Möglichkeiten geschaffen, um für Kunden Prototypen aufzubauen. &bdquo;Auf lange Sicht planen wir für Sennestadt 40 bis 50 Stellen für neue Mitarbeitende im Bereich der Fertigung und Erprobung der Laserschweißautomaten zu schaffen.“ .responsive23-kmepSSOVsxZWbjpY-map-0205-pb-hesse-mechatronics { width: 100%; padding-top: 100%; } @media (max-width: 600px) { .responsive23-kmepSSOVsxZWbjpY-map-0205-pb-hesse-mechatronics { padding-top: 100%; } } @media (max-width: 360px) { .responsive23-kmepSSOVsxZWbjpY-map-0205-pb-hesse-mechatronics { padding-top: 142.86%; } } Erweiterung am Standort Paderborn ist das Wichtigste Doch der neue Standort Sennestadt ist das eine: &bdquo;Die Erweiterung des Standorts Paderborn haben wir nicht aufgegeben“, sagt Hesse. &bdquo;Unsere Entwicklungs- und Fertigungskapazitäten hier zu erweitern, ist weiterhin unsere erste Präferenz.“ Zunächst aber müsste die Investition in die neue Fertigungsstätte verkraftet werden. Wann es die geplante Kapazitätserweiterung auf dem bestehenden Firmengelände geben wird, kann Hesse nicht sagen. Klar sei nur, dass diese Fläche vorgehalten werden muss - und nicht für das Parkhaus ist. Dieses müsse zudem vorher kommen. Abschließend benennt Hans J. Hesse die Konsequenzen des sich hinziehenden Verfahrens: &bdquo;Wir forsten keine 2,5-fache Fläche mit jungen Bäumen wieder auf, unsere Mitarbeitenden fahren regelmäßig zwischen den Standorten hin und her und außerdem gibt es einen regen Materialfluss zwischen den Standorten: Dies ist eine Belastung für die Umwelt und erzeugt zusätzliche Kosten, die unsere Wettbewerbsfähigkeit negativ beeinflussen.“

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