Fastenzeit 2025

Erfolgreich fasten in der Fastenzeit 2025: So gelingen 40 Tage Verzicht bis Ostern

Die Fastenzeit hängt für die einen mit strengen Regeln zusammen, für die anderen ist es eine intensivere Zeit mit Gott. Wir erklären die Hintergründe und die Dauer der Fastenzeit.

In der Fastenzeit verzichten viele gläubige Christen auf bestimmte Lebensmittel, beispielsweise auf Fleisch oder Alkohol. | © Symbolbild/Pixabay

Larissa Kirchhoff
04.03.2025 | 04.03.2025, 13:22

Dem Körper etwas Gutes tun. Entschlacken. Neujahrsvorsätze umsetzen. Die Gründe, weshalb Menschen fasten, sind vielfältig – und stehen nicht immer im Zusammenhang mit dem Glauben. Das war früher anders.

Christliche Fastenzeit: Die religiöse Bedeutung

Im Christentum hat das Fasten eine bedeutende Rolle, da es eine Zeit der Vorbereitung, Buße und spirituellen Reinigung ist. - © Symbolbild/Pixabay
Im Christentum hat das Fasten eine bedeutende Rolle, da es eine Zeit der Vorbereitung, Buße und spirituellen Reinigung ist. | © Symbolbild/Pixabay

Die Fastenzeit im Christentum beginnt am Aschermittwoch und endet am Ostersonnabend, also nach 46 Tagen. Traditionell sind die sechs Sonntage vom Fasten ausgenommen.

Die Fastenzeit wurde bereits im frühen Mittelalter von Christen als Vorbereitung auf das Osterfest genutzt. Ursprünglich war nur eine Mahlzeit am Tag erlaubt und der Verzehr von Alkohol, Fleisch und tierischen Produkten verboten. In der Fasten- und Passionszeit sollen sich Christen durch Enthaltsamkeit neu besinnen. Dazu zählt auch die Buße und die Suche nach der Nähe zu Gott.

Im Laufe der Zeit wurden die Regeln gelockert und heute kann der Verzicht auf verschiedene Dinge wie Süßigkeiten, Fernsehen, Auto oder Handy als Weg zur Besinnung genutzt werden.

Katholiken sollen bis heute traditionell an Aschermittwoch und allen Freitagen kein Fleisch essen und an Aschermittwoch und Karfreitag ist nur eine Hauptmahlzeit erlaubt.

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Beginn und Ende: Wann ist die Fastenzeit 2025?

Die Fastenzeit 2025 beginnt mit dem Aschermittwoch und endet am Gründonnerstag. In diesem Jahr dauert die Fastenzeit vom 5. März bis zum 19. April.

Ihren Höhepunkt erreicht die Fastenzeit am Karfreitag, an dem der Kreuzigung Jesu gedacht wird. Zwar zählen Karfreitag und Karsamstag schon zu den österlichen drei Tagen, doch auch hier wird noch Verzicht geübt. So endet das Fasten erst am Samstagabend.

Daten im Überblick: Die christliche Fastenzeit 2026, 2027 und 2028

  • Christliche Fastenzeit 2026: 18. Februar bis 4. April
  • Christliche Fastenzeit 2027: 10. Februar bis 28. März
  • Christliche Fastenzeit 2028: 1. März bis 15. April

5 Tipps: So können Sie das Fasten durchziehen

Um Kreislaufprobleme oder körperliche Beschwerden durch das Fasten zu vermeiden, sollten Betroffene bereits vor- und während der Zeit viel Wasser trinken. - © Symbolbild: Pexels
Um Kreislaufprobleme oder körperliche Beschwerden durch das Fasten zu vermeiden, sollten Betroffene bereits vor- und während der Zeit viel Wasser trinken. | © Symbolbild: Pexels

  1. Klare Ziele: Definieren Sie vorab, was Sie mit dem Fasten erreichen möchten. Ob es um Gewichtsverlust, geistige Klarheit oder spirituelle Reinigung geht, klare Ziele geben eine Orientierung und Motivation während der Fastenzeit.
  2. Vorbereitung: Bevor Sie mit dem Fasten von Nahrungsmitteln beginnen, bereiten Sie sich körperlich und mental darauf vor. Reduzieren Sie vorab die Portionsgrößen, verzichten Sie auf ungesunde Lebensmittel und trinken Sie ausreichend Wasser. Machen Sie sich auch bewusst, dass es Momente der Versuchung geben wird und überlegen Sie sich Strategien, wie Sie damit umgehen möchten.
  3. Unterstützung: Suchen Sie sich Gleichgesinnte, die ebenfalls fasten oder jemanden, der Sie während der Fastenzeit unterstützt. Gemeinschaft und gegenseitige Motivation können helfen, durch schwierige Phasen zu kommen und das Fasten erfolgreich durchzuführen.
  4. Auf den Körper achten: Während des Fastens von Nahrungsmitteln ist es wichtig, auf die Bedürfnisse des Körpers zu achten. Hören Sie auf ihn und machen Sie Pausen, wenn Sie sich müde oder schwach fühlen. Nehmen Sie ausreichend Flüssigkeit zu sich und achten Sie auf eine ausgewogene Ernährung, wenn Sie wieder mit dem Essen beginnen.
  5. Geduld: Das Fasten kann herausfordernd sein und es wird Momente geben, in denen Sie sich gestresst oder frustriert fühlen. Seien Sie geduldig mit sich selbst und üben Sie Selbstliebe während des Fastens. Akzeptieren Sie, dass es Höhen und Tiefen geben kann und dass es in Ordnung ist, Fehler zu machen. Seien Sie stolz auf die Bemühungen und erlauben Sie sich, die Erfahrung des Fastens zu genießen.

Warum fasten Christen 40 Tage?

Christen fasten für 40 Tage, um sich auf das Leiden, den Tod und die Auferstehung Jesu Christi vorzubereiten. Diese Tradition geht auf die biblische Erzählung zurück, in der Jesus nach seiner Taufe 40 Tage lang in der Wüste fastete und betete.

Im Matthäus-Evangelium wird geschildert, dass Jesus vom Heiligen Geist in die Wüste geführt wurde, um dort durch den Teufel in Versuchung geführt zu werden.

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Vorteile vom Fasten: Wieso verzichten Menschen freiwillig?

Die Abwendung vieler Menschen von Glauben und Kirche hat dazu geführt, dass der ursprüngliche Gedanke des Fastens, also die Buße durch Einschränkungen bei Essen und Trinken, immer mehr in den Hintergrund gerückt ist.

Eine Umfrage der Deutschen Angestellten Krankenkasse (DAK) von 2024 zeigt, dass 67 Prozent der bundesweit Befragten es für gesundheitlich sinnvoll halten, mehrere Wochen gezielt auf Genussmittel oder Konsumgüter zu verzichten. Jede zweite und jeder zweite Deutsche hat schon öfter über mehrere Wochen auf ein bestimmtes Genussmittel oder Konsumgut verzichtet.

Weitere Gründe zum Fasten können sein:

  • Gesundheitliche Vorteile: Viele Menschen fasten, um ihre Gesundheit zu verbessern. Das Fasten kann den Stoffwechsel regulieren, den Blutzuckerspiegel stabilisieren, Entzündungen reduzieren, die Verdauung unterstützen und beim Gewichtsverlust helfen.
  • Gewohnheitsunterbrechung: Das Fasten kann eine Möglichkeit sein, schlechte Gewohnheiten zu durchbrechen und den eigenen Lebensstil zu überdenken. Indem man bewusst auf bestimmte Nahrungsmittel oder Verhaltensweisen verzichtet, können neue Gewohnheiten entwickelt und alte Muster durchbrochen werden.
  • Spirituelle oder geistige Praxis: Für viele Menschen ist das Fasten eine Möglichkeit, sich spirituell oder geistig zu reinigen. Es kann dabei helfen, Klarheit zu gewinnen, die Konzentration zu verbessern, innere Ruhe zu finden und sich selbst besser kennenzulernen.
  • Solidarität und soziale Verantwortung: Das Fasten kann auch als Akt des Verzichts verstanden werden, um sich mit denen zu solidarisieren, die weniger haben. Menschen fasten manchmal, um auf soziale Ungerechtigkeiten hinzuweisen, Spenden zu sammeln oder auf Umweltprobleme aufmerksam zu machen.

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Alkohol und Süßigkeiten auf Platz 1: Worauf wird beim Fasten verzichtet?

Der Verzicht auf Alkohol in der Fastenzeit ist bei den Deutschen besonders beliebt. - © Symbolbild/Pixabay
Der Verzicht auf Alkohol in der Fastenzeit ist bei den Deutschen besonders beliebt. | © Symbolbild/Pixabay

Aus einer DAK-Umfrage von 2024 geht hervor, dass die meisten Deutschen (77 Prozent) auf Alkohol und Süßigkeiten (72 Prozent) verzichten wollen.

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54 Prozent der Befragten möchten im Zuge der Fastenzeit auf Fleisch verzichten. Den Verzicht auf Zigaretten wollen 50 Prozent umsetzen.

Beliebt bei den Deutschen ist laut Umfrage auch der Verzicht auf elektronische Geräte. 42 Prozent der Befragten wollen auf Fernsehen verzichten, 26 Prozent auf ihr Handy oder ihren Computer.