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Diese Apps helfen beim Verzichten in der Fastenzeit

Mit dem Rauchen aufhören, auf Alkohol verzichten, das Smartphone ausgeschaltet lassen, sich gesund ernähren oder das Auto stehen lassen - Apps können die nötige Motivation liefern

Apps können dabei helfen, auf das Rauchen und Alkoholtrinken zu verzichten. | © picture alliance / PIXSELL

Andrea Sahlmen
06.03.2019 | 04.08.2023, 13:53

Bielefeld. Fasten ist im Trend, immer mehr Menschen wollen ihrem Körper etwas Gutes tun, indem sie bewusst auf ihre Laster verzichten. Die Fastenzeit zwischen Aschermittwoch und Ostern eignet sich gut dafür, seine Ernährung umzustellen und ab sofort auf einen gesunden Lebensstil zu achten. Wir haben fünf unterschiedliche Apps gesichtet, die so manche schlechte Angewohnheit bekämpfen sollen.

Mit Aktion.Trocken bewusst auf Alkohol verzichten

Es gehe nicht um Abstinenz, sondern darum, Alkohol bewusster zu konsumieren, schreiben die Verantwortlichen der "Aktion.Trocken"-App. Der Nutzer kann den Zeitraum, in dem er auf Alkohol verzichten möchte, selbst wählen. Neben den alkoholfreien Tagen werden aber auch die Tage dokumentiert, an denen Alkohol getrunken wurde. Damit deckt die App Trinkmuster oder spezielle Trinkanlässe auf, der Nutzer bekommt einen besseren Überblick über seinen Alkoholgenuss.

"Gemeinsam sind wir stark" - das ist das Motto von "Aktion.Trocken". Mit der Gruppenfunktion der App können Freunde, Familie oder Arbeitskollegen gemeinsam alkoholfreie Tage sammeln und dabei die eigenen Erlebnisse mit dem Durchschnitt der Gruppe vergleichen. Wer bei sich selbst oder Bekannten erhöhtes Trinkverhalten feststellt, kann sich an die Suchtprophylaxe oder spezielle Beratungsstellen wenden.

"Aktion.Trocken" gibt es kostenlos für Android, iOS und in einer Desktopversion

Rauchfrei Tracker 2019 unterstützt beim Verzicht auf Zigaretten

Hier wird das gesparte Geld und die gewonnenen Lebensminuten gezählt. - © Screenshot NW
Hier wird das gesparte Geld und die gewonnenen Lebensminuten gezählt. | © Screenshot NW

121.000 Menschen in Deutschland starben 2013 an den Folgen des Rauchens. Rauchen ist der Hauptrisikofaktor für Lungenkrebs. Deshalb ist es wichtig, dass möglichst viele Raucher rauchfrei werden. Der "Rauchfrei Tracker 2019" soll dabei helfen, auf die Glimmstängel zu verzichten. Zunächst fragt die App das bisherige Rauchverhalten ab. Wie viele Zigaretten wurden geraucht? Was hat das gekostet? Auf Grund dieser Daten erstellt die App einige gewaltige Motivationsspritzen. Es wird zeitnah berechnet, wie viel Geld der Nutzer durch nicht gerauchte Zigaretten bereits gespart hat, wie viele Schadstoffe er seinem Körper schon erspart hat und wie viele Lebensminuten er schon gewonnen hat.

Interessant ist in dieser Hinsicht sicherlich auch eine Übersicht der körperlichen Funktionen, die durch das Nichtrauchen verbessert wurden und sich weiterhin verbessern. Durch flexible Balken sieht der Nutzer, wie lange er noch warten muss, bis sich sein Körper wieder vollständig regeneriert hat. Ein Vorteil gegenüber der App "Rauchfrei 2019", die ähnlich wie diese aufgebaut ist, besteht bei den "Rauchfrei-Zielen". Sie werden bei "Rauchfrei 2019" aus den vorherigen Versionen nicht übernommen, sodass der Nichtraucher immer wieder bei Null anfängt. Das ist in dem Tracker deutlich besser gelöst.

"Rauchfrei Tracker 2019" gibt es kostenlos für Android und iOS.

Verzicht auf Medien wird immer beliebter

Ständige Smartphone-Nutzung reduziert die Aufmerksamkeit und Konzentrationsfähigkeit, weshalb immer mehr Menschen in der Fastenzeit darauf verzichten wollen. "ShutApp-Digital Detox" kann dabei helfen. Der Nutzer kann zunächst einstellen, wie lange er auf das Smartphone verzichten möchte und anschließend Freunde einladen, die das Fasten überwachen.

Wenn die App scharf gestellt ist, soll das Smartphone für die eingestellte Zeit nicht mehr bedient werden. Wird trotzdem der Homebutton gedrückt, bekommen alle Freunde eine Nachricht, dass das Fasten gebrochen wurde. Zum einen könnte es bei Freunden peinlich werden, wenn man es nicht mehr ohne Handy aushält, zum anderen kann die App ein wichtiger Hinweis auf die Smartphone-Sucht sein. Auf einer Übersichtsseite gibt es darüber hinaus einen Graphen, wie erfolgreich der Nutzer war, seine vorher bestimmte Zeit ohne Handy auszuhalten.

Die "ShutApp" gibt es leider nur noch für iOS.
Allerdings gibt es verschiedene andere Digital Detox-Apps auch für Android, zum Beispiel Forest. Wer auf sein Smartphone verzichtet sorgt für die Pflanzung eines echten Baums in der realen Welt.

Mit "EatSmarter!" bewusster Essen

In der Rubrik "Low fat" werden Rezepte aufgelistet, die der gewünschten Diät entsprechen. - © Screenshot NW
In der Rubrik "Low fat" werden Rezepte aufgelistet, die der gewünschten Diät entsprechen. | © Screenshot NW

Ein Klassiker der Fastenzeit ist aber immer noch das Verzichten auf Süßigkeiten und das bewusstere Essen. Ob nun Low Carb, Low Fat oder Eiweißreich - "EatSmarter!" hat für jeden Abnehmtypen die passenden Rezepte. Diese sind sorgfältig nach Kategorie sortiert und mit hübschen Bildern aufgelistet. Öffnet der Nutzer das Rezept, kann er die benötigten Lebensmittel direkt auf einen Einkaufszettel verschieben und später Schritt für Schritt nachkochen.

Neben den Kategorien lassen sich die Rezepte auch noch nach anderen Kriterien filtern. Über "Zutaten ausschließen" können Allergiker ihre Unverträglichkeit ausschließen, es können Rezepte mit einer maximalen Kalorienzahl gefiltert werden - oder auch nach Kosten oder der Schwierigkeit. "EatSmarter!" bietet also jedem eine individuelle Rezeptidee, ganz nach seinen Wünschen, Bedürfnissen und Abnehmvorstellungen. Das einzig Nervige: die ständig auftauchende Werbung.

Die "EatSmarter!"-App ist kostenlos für Android und iOS

"Autofasten" im Trend? "moBiel" könnte davon profitieren

Nach den Diskussionen um Dienselfahrverbote in deutschen Innenstädten wollen immer mehr Menschen auf ihr Auto verzichten. Vielleicht könnte dieser Streit sogar dazu motivieren, häufiger auf öffentliche Verkehrsmittel umzusteigen - der Umwelt zuliebe. Das Bielefelder Verkehrsunternehmen "moBiel" könnte das freuen.

Besonders hilfreich bei der moBiel-App ist die darin enthaltene Fahrplanauskunft. Mit zwei Klicks kann der Nutzer nach einer gewünschten Verbindung suchen, welche sich die App merkt. Störungen im Nahverkehr werden gemeldet, Tickets für Bus und Bahn können bequem gekauft werden und sogar Störungsmeldungen für die Bereiche Bus, StadtBahn & Haltestellen, Strom, Gas, Wasser, Fernwärme, Propangas, Straßenbeleuchtung, Telefon & Internet werden von moBiel über die App entgegengenommen. Der Nutzer kann somit alle Angelegenheiten, die Bus & Bahn betreffen, bequem über das Smartphone erledigen. Exklusiv in der App gibt es außerdem das "Clip-Ticket", mit dem jeder für 99 Cent durch die Stadt fahren kann.

Die "moBiel"-App ist kostenlos für Android und iOS.

Bewertung:

Grundsätzlich können alle vorgestellten Apps eine Unterstützung beim Fasten sein. Sie sind motivierend und sprechen oft das schlechte Gewissen des Nutzers an. Aber eins können die Apps nicht ersetzen: den eigenen Willen, etwas an seinem Leben zu ändern und für seine Gesundheit zu tun. Denn letztendlich ist jeder selbst dafür verantwortlich. Apps können lediglich einen Anreiz oder Motivationsschub liefern.