Salzkotten

Sälzerkollegium will wieder Sole fördern

Für das Vorhaben hat NRW-Ministerin Ina Scharrenbach einen Förderbescheid bei der Sälzerkur übergeben. Die Tradition der Salzgewinnung soll erlebbarer werden.

Der stellvertretende Vorsitzende Heinz Sonntag (v. l.), Georg Freiherr von und zu Brenken, Ehrenmitglied Michael Dreier, Festrednerin Ina Scharrenbach, Vorsitzender Klaus Michels und Bernhard Hoppe-Biermeyer (CDU) standen bei der Sälzerkur im Mittelpunkt. | © Helmut Steines

06.04.2022 | 06.04.2022, 15:51

Salzkotten. Auch beim Sälzerkollegium ist man wieder auf dem Weg zur Normalität - die beliebte Sälzerkur fand wieder statt. Erstmals im geschmückten Roderwerk, wo sonst tolle Oldtimer zu sehen sind. Als Salzkotten im Mittelalter zusehends von der Salzproduktion zu leben begann, gründete sich im Jahr 1526 ein Sälzerkollegium mit der Aufgabe, die gesamte Salzherstellung in der Stadt zu beaufsichtigen und zu organisieren.

Ihm gehörten immer 24 Sälzer an. Jeder von ihnen durfte ein Salzwerk betreiben, gemeinsam hielten sie mit eigener Gerichtsbarkeit das Monopol für die Gewinnung von Kochsalz. Um die lange Tradition der Salzgewinnung auch weiterhin wieder erlebbarer zu machen, gründete sich im Jahr 2011 ein neues Sälzerkollegium.

Hoffen auf baldiges Bohren

Fester Bestandteil ist seither die jährliche Sälzerkur. "Mit dieser Veranstaltung wollen wir, das Sälzerkollegium, für unsere Idee werben, die Wurzel der Existenz unserer Sälzerstadt, die historische Salzgewinnung, für alle Gäste und Bürger wach zu halten", erklärte Werkmeister und Vorsitzender Klaus Michels. Das Sälzerkollegiums hat das Ziel, eine Bohrung in salzhaltige Schichten unter der Stadt auszubringen, um wie in alter Zeit Sole aus diesen tieferen Schichten zu fördern und damit den kompletten historischen Produktionsprozess mit Gradierung und Sieden des weißen Goldes wieder zeigen zu können. "Eine Machbarkeitsstudie hat alle Instanzen durchlaufen. Nun hoffen wir, bald bohren zu können", fügte Michels an.

Zuvor hatte er zahlreiche Ehrengäste begrüßt, an erster Stelle Festrednerin Ina Scharrenbach, Ministerin für Heimat, Kommunales, Bauen und Gleichstellung des Landes Nordrhein-Westfalen. "Das Sälzerkollegium leistet vor Ort wertvolle Arbeit in Sachen Stadtgeschichte. Sie haben mit ihrer Studie einen Antrag für eine Bohrung zur Förderung von Sole eingereicht, um die Gradieranlage optimal pflegen zu können", sagte Scharrenbach, die einen Förderbescheid in Höhe von 70.380 Euro mitbrachte, das sind 90 Prozent der veranschlagten Summe.