Paderborn/Bielefeld. Gleich mehrere Züge mussten am Pfingstwochenende in OWL bremsen, weil Kinder und Jugendlichen auf den Gleisen unterwegs waren. Die Polizei warnt davor, Zuggleise zu betreten und verhängt empfindliche Strafen.
Eine sogenannte Schnellbremsung musste am Samstag, 7. Juni, ein Zug im Hauptbahnhof Paderborn durchführen. Der Lokführer beabsichtigte den Bahnhof zu durchfahren, als ihm aus etwa 600 Metern Entfernung mehrere Jugendliche auffielen, die das Gleis von Bahnsteig eins zu zwei überquerten. Erleitete nach Angaben der Polizei eine Schnellbremsung ein und beobachtete wie weitere einzelneJugendliche das Gleis überquerten, um zur ersten Personengruppe aufzuschließen.
Alarmierte Einsatzkräfte der Bundespolizei hätten die zehnköpfige Gruppe nur wenig später im Bahnhofsumfeld gestellt. Auf Vorhalt gaben sie an, dass ein unbekannter Mann mit Fahrrad die Gruppe verbal angegangen hätte und sie deswegen das Gleis überschritten hätten. Eine Fahndung nach dem unbekannten Fahrradfahrer verlief laut Polizei jedoch nicht erfolgreich.
Mann überquert alle Gleise im Paderborner Hauptbahnhof
Bereits am Abend zuvor, am 6. Juni, hatten sich Kinder in Bielefeld-Schildesche auf Höhe der Bahnbrücke Schillerstraße im Gleisbereich aufgehalten. Dort musste ein Güterzug vollbremsen und gab noch einen Achtungspfiff ab. Die drei Kinder verließen daraufhin den Gleisbereich in Richtung Schillerstraße und konnten nicht mehr aufgefunden werden.
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In beiden Fällen hat die Bundespolizei ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts eines gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr eingeleitet. Zeugen der Vorfälle werden gebeten, sich mit der Bundespolizei unter Tel. 0800 6888000 in Verbindung zu setzen.
Ohne Strafanzeige, aber mit einem Bußgeld muss zudem ein 22-jähriger Mann aus Jülich rechnen. Er hatte am Sonntagabend, 8. Juni, sämtliche Gleise des Hauptbahnhofes Paderborn überquert, um offensichtlich seinen Weg abzukürzen.
Im Zusammenhang mit den Vorfällen warnt die Bundespolizei:
- Überqueren Sie Bahngleise nur an den dafür vorgesehenen Ortenund bei geöffneten Schranken.
- An Bahnanlagen besteht Lebensgefahr, denn die Geschwindigkeitund der entstehende Luftsog werden oft unterschätzt!
- Züge nähern sich fast lautlos. Ein elektrisch betriebener Zugist für das menschliche Ohr erst wahrnehmbar, wenn er bereitsvorbeifährt.
- Aufgrund ihres Gewichts haben Züge einen sehr langen Bremswegund können nicht ausweichen. Eine Bremsung ist oft nicht mehrmöglich