Paderborn. Wie ein angespitzter Bleistift ragt der Baumstumpf empor, daneben liegt angenagt der restliche Stamm – ein Indiz, dass sich der Biber an der Schlossspitze in Schloß Neuhaus angesiedelt hat, ist sich ein Nutzer der Facebook-Gruppe „Paderborn aktuell“ sicher. Das dämmerungs- und nachtaktive Tier hat er wohl nicht vor seine Linse bekommen, auf dem Foto zu sehen ist nur das nächtliche Werk des Nagers.
Die Tierart, die viele Jahrzehnte als ausgestorben galt, fühlt sich in Paderborner Gewässern offenbar sehr wohl. Bereits 2014 ist der erste Biber im Kreis Paderborn an der Lippesee-Umflut aufgetaucht. Seit 2018 mehren sich die Hinweise auf seine Anwesenheit, teilt das Umweltamt des Kreises Paderborn auf „NW“-Anfrage mit.
Kreis Paderborn fehlen Informationen zur Biber-Anzahl
Bisher habe es noch keine Meldung einer Bibersichtung im Bereich Schloß Neuhaus, wo Alme und Lippe zusammentreffen, gegeben. Allerdings sei bereits seit Längerem nachgewiesen, dass Biber sowohl am Talle- als auch am Lippesee heimisch sind. „Daher ist es denkbar, dass die Tiere für die Nahrungssuche andere Bereiche der Gewässer aufsuchen“, so das Umweltamt.
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Auch aus weiteren Ecken im Kreis Paderborn gebe es mittlerweile Biber-Hinweise – insbesondere entlang von Lippe und Heder, aber auch entlang der Alme. Flächendeckend kommt er wohl aber noch nicht vor. Zur genauen Anzahl der Biber könne keine Angabe gemacht werden, da der Kreis keine genaue Erhebung durchführt. Bei der Kreisverwaltung würden lediglich Hinweise auf Sichtungen und Spuren gesammelt.
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