Paderborn. Die Mitgliederversammlung der Interessengemeinschaft (IG) Innenstadt fand kürzlich unter großer Beteiligung und Gästen aus Politik, Verwaltung und Wirtschaft statt. Thematisiert wurden laut Pressemitteilung unter anderem ÖPNV, das Citymanagement, die Sicherheit in der Innenstadt und ein möglicher Drogenkonsumraum.
Gastgeber Landrat Christoph Rüther erläuterte neben seinem Grußwort kurz die geplante Veränderung im NPH. „Wir streben eine Verschlankung der Strukturen des ÖPNV in unserer Region an.“ Das beziehe sich jedoch nicht auf das Angebot, „das wir zielgerichtet und bedarfsorientiert weiterentwickeln wollen“, so Rüther. Es werde eine enge Zusammenarbeit mit der Stadt Paderborn angestrebt: „Schließlich kann Paderborn als Oberzentrum in vielfältiger Weise von einem noch besseren ÖPNV im Umland profitieren“.
Marco Trienes, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderungsgesellschaft Paderborn, präsentierte die Neukonzeption des Citymanagements. Diese soll die Zusammenarbeit zwischen Eigentümern, Gewerbetreibenden und öffentlichen Stellen intensivieren, um die Attraktivität der Innenstadt nachhaltig zu stärken. Seitens der Mitglieder wurde der Wunsch nach einer deutlichen wahrnehmbaren Einbeziehung des Beirats und der Eigentümer geäußert.
Beruhigung der Brennpunkte Herz-Jesu-Kirche und Westerntor
Das zentrale Thema der Versammlung war die Sicherheit und Ordnung in der Innenstadt. Insbesondere an den Schwerpunkten Herz-Jesu-Kirche, Westerntor, Westernmauer und Marienstraße. Sprecherin Astrid Hunstig lobte die vertrauensvolle Zusammenarbeit mit Polizei, Ordnungsamt und „KIM soziale Arbeit“. Als deutlicher Erfolg wurde die Beruhigung der Brennpunkte Herz-Jesu-Kirche und Westerntor genannt.
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Ausschlaggebend hierfür war laut Hunstig der von der Stadt eingesetzte Wachdienst und die von der Polizei erteilten Betretungsverbote einzelner Personen. „Als Ziel für das Jahr 2025 wünschen wir uns eine intensive Fortsetzung der Maßnahmen wie Betretungsverbote und eine Zusammenarbeit der verschiedenen Behörden, wie Polizei, Ordnungsamt, Zoll, Gesundheitsamt und sozialen Trägern“, betonte Astrid Hunstig.
Die zweite stellvertretende Bürgermeisterin, Sabine Kramm, teilte mit, dass die Verwaltung auf Anregung von Bündnis 90/Die Grünen beauftragt wurde, einen geeigneten Standort für die Menschen der Szene zu finden.
Einführung eines Drogenkonsumraums
Ein weiteres Thema war die mögliche Einführung eines Drogenkonsumraums. Dieses Thema wurde kontrovers diskutiert. Vertreterinnen und Vertreter von der FDP gaben einen Einblick in die Thematik und berichteten aus Erfahrungen anderer Städte. Es blieben aber wesentliche Fragen, insbesondere zu den Kosten und eines geeigneten Standortes ungeklärt, heißt es in der Pressemitteilung. Vertreterinnen und Vertreter von CDU sowie Bündnis 90/Die Grünen betonten jedoch, dass eine Entscheidung über die Schaffung eines solchen Raums derzeit noch aussteht.
Astrid Hunstig äußerte ihre Sorgen bezüglich einer Ausweitung des illegalen Drogenhandels und der damit einhergehenden Beschaffungskriminalität. „Diese Sorgen und Bedenken müssen im Vorfeld wahrgenommen und beachtet werden.“
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Neben den Herausforderungen wurden auch positive Entwicklungen hervorgehoben. Die Eröffnung neuer Geschäfte wie des REWE-Marktes an den Königplätzen, einer Parfümerie in der Westernstraße und des Restaurants im Textilhaus Klingenthal wurden als wichtige Schritte zur Belebung der Innenstadt gewürdigt.
Die Mitglieder der IG Innenstadt bekräftigten abschließend ihre Entschlossenheit, weiterhin aktiv an Lösungen für bestehende Herausforderungen zu arbeiten, um Paderborns Innenstadt als lebendigen und sicheren Ort für Besucher, Anwohner und Akteuren zu erhalten.
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