Neues Citymanagement für Paderborn kostet mehrere Hunderttausend Euro im Jahr

Paderborn. 2025 soll das Paderborner Citymanagement gänzlich neu aufgestellt starten. Statt wie in der Vergangenheit eine Person soll dann ein Team die Entwicklung in der Innenstadt begleiten. Nun wurde bekannt, was die vom Stadtrat mit deutlicher Mehrheit beschlossene Neuausrichtung kosten wird. Die Kosten für das neue Paderborner Citymanagement Ein Budget von insgesamt 373.000 Euro ist für das Citymanagement im kommenden Jahr vorgesehen, wovon 326.250 Euro als neue Belastung für den Paderborner Haushalt gelten, da eine Halbzeitstelle im Stadtplanungsamt bereits vorhanden ist. Mit etwas mehr als der Hälfte des Geldes werden die drei Mitarbeitenden bezahlt. 177.000 Euro stehen für Sachkosten bereit: beispielsweise für Marketing (35.000 Euro), Veranstaltungen (55.000 Euro), Raummiete (7.000 Euro) sowie Monitoring, Analyse und Konzepte (41.000 Euro). Lesen Sie auch: Wirtschaftsförderung übernimmt Paderborner Citymanagement Förderungen vom Bund oder Land gebe es derzeit nicht, sagte Marco Trienes, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderungsgesellschaft (WFG), in der jüngsten Ratssitzung. &bdquo;Aber es wird eine explizite Aufgabe sein, systematisch und kontinuierlich nach Fördermitteln Ausschau zu halten, um noch mehr Hebelwirkung im Citymanagement zu erzeugen.“ Denn &bdquo;die Thematik der strukturellen Veränderung der Innenstädte in Deutschland bleibt ja und hat sich seit Corona noch weiter intensiviert“. Wie die Aufgaben im Citymanagement aufgeteilt sind Eine Vollzeitstelle für 102.500 Euro ist bei der WFG angesiedelt. &bdquo;Dort soll der inhaltliche Schwerpunkt vor allen Dingen auf Dialog, Kommunikation, Netzwerkarbeit und auch Unternehmensförderung im Innenstadtbereich liegen“, sagte Trienes. So soll es etwa wie schon in der Vergangenheit einen &bdquo;Runden Tisch Innenstadt“ geben. Eine halbe Stelle, angesiedelt im städtischen Amt für Öffentlichkeitsarbeit und Stadtmarketing, soll sich auf Marketingkampagnen, Events und Aktionen konzentrieren. Die Stadt Paderborn nennt als Beispiele für Aktionen einen Feierabendmarkt, Schaufensterwettbewerbe und Uni-Shopping. Außerdem ist eine halbe Stelle im Stadtplanungsamt vorgesehen, dieses Mitglied des Citymanagement-Trios soll den Dialog mit Immobilieneigentümerinnen und -eigentümern intensivieren. Eine weitere Aufgabe dieser Stelle: die Umwandlung von bisherigen Einzelhandelsflächen zu anderen Nutzungen zu begleiten. Die politischen Reaktionen auf die Neuaufstellung Das neu ausgerichtete Citymanagement wird von einer breiten Basis des Paderborner Stadtrates getragen. Lediglich die AfD stimmte dagegen, Für Paderborn enthielt sich. Mit Blick darauf, dass die Stellen in verschiedenen Ämtern sowie bei der WFG angelegt sind, sagte Alexander Lex (AfD), dass viele Köche den Brei verderben würden. Ihm zufolge brauche es kein Citymanagement, da man auf einen funktionierenden Markt setzen solle. Stephan Hoppe (Für Paderborn) sah die geplante Gehaltseingruppierung für die Vollzeitstelle (EG 13) zu knapp bemessen. WFG-Geschäftsführer Trienes sagte dazu, dass sich die Stadt an anderen Kommunen orientiert habe – mit denen Paderborn zugleich um Bewerber konkurriere. &bdquo;Wir bauen da auf die Attraktivität der Stadt und auf die Attraktivität der Stelle in einem interdisziplinären Team“, so Trienes. Lesen Sie auch: Kritik an Plänen für neues Citymanagement Dieter Honervogt (CDU) betonte, dass eine City &bdquo;das Gesicht der Stadt“ sei. Dass ein Citymanagement so viel Geld kostet, schmerze zwar angesichts der aktuellen Haushaltssituation. &bdquo;Aber das muss uns das wert sein“, so Honervogt. Laut Catharina Scherhans (Bündnis 90/Die Grünen) ist der vorgesehene vernetzte Ansatz wichtig. Das nun angesetzte Citymanagement-Budget sei hoch im Vergleich zu dem, &bdquo;was wir bisher verausgabt haben“, sagte Scherhans. &bdquo;Im Vergleich zu anderen Städten ist es das aber nicht.“ &bdquo;Durch gezielte Maßnahmen und Strategien können Innenstädte wie Paderborn ihre Einzigartigkeit und Besonderheit herausstellen“, sagte Elke Zinn (FDP). Und Beate Röttger-Liepmann (SPD) gab zu bedenken: &bdquo;Wir müssen uns auf eine Entwicklung einstellen, von der wir noch nicht genau wissen, wie sie denn eigentlich verlaufen wird.“ Eine Entwicklung, bei der auch die Bürgerinnen und Bürger mit einbezogen werden müssten, sagte Elke Süsselbeck von der Linksfraktion. Sie brach im Übrigen eine Lanze für den ehemaligen Citymanager Heiko Appelbaum, dessen Rücktritt die Neuaufstellung auslöste. Appelbaum habe &bdquo;eine gute Leistung“ abgegeben, so Süsselbeck.

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