Sturm und Dauerregen

Sturmtief Zoltan sorgt im Kreis Paderborn für zahlreiche Feuerwehr- und Polizeieinsätze 

Der Sturm sorgt am Donnerstag für viele umgestürzte  Bäume im Kreis Paderborn. In den nächsten Tagen ist weiterhin mit Dauerregen und in der Folge mit Hochwasser zu rechnen. 

Im Kreis Paderborn ist in den nächsten Tagen mit viel Regen zu rechnen. | © Pexels/Vlad Che?an

22.12.2023 | 22.12.2023, 17:53

Kreis Paderborn. Von wegen weiße Weihnachten: Äußerst ungemütlich ist es kurz vor den Feiertagen im Kreis Paderborn. Sturmtief Zoltan zieht durch die Region und bringt Dauerregen und teilweise starke Sturmböen mit. Die Feuerwehren verzeichnen bis zum Abend zahlreiche Einsätze.

Rund 70 mal rückten die Feuerwehren im Kreis Paderborn zu sturmbedingten Einsätzen aus, heißt es am Donnerstagabend aus der Leitstelle. Die meisten Einsätze seien in Büren und Delbrück zu verzeichnen, heißt es. Auch der Paderborner Feuerwehr wurden zahlreiche auf Straßen und Gehwege gestürzte Bäume im Stadtgebiet gemeldet. 22 Einsätze verzeichnet die Paderborner Feuerwehr. Verletzt wurde nach bisherigen Informationen niemand.

Die Nacht zu Freitag blieb ruhig, berichtet die Leitstelle der Kreisfeuerwehrzentrale auf Nachfrage der „NW“. Die K16 im Haarener Wald noch am Freitag für mehrere Stunden zwischen Bad Wünnenberg-Haaren und Büren-Brenken wegen eines umgestürzten Baumes gesperrt.

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Glimpfliche Sturmbilanz der Polizei

Aus Sicht der Kreispolizeibehörde Paderborn verlief der Sturm bislang glimpflich. Einzig bei einem Unfall auf der Wewersche Straße (L756) zwischen Paderborn-Wewer und Alfen wurden zwei Autoinsassen leicht verletzt.

Dabei fuhr laut Pressemitteilung der Polizei eine 41-jährige Frau am Donnerstag gegen 18.20 Uhr mit einem Seat Ibiza in Fahrtrichtung Wewer. Sie erkannte zu spät, dass aufgrund des Sturms ein Baum auf die Fahrbahn gefallen war und fuhr über den Baumstamm. Dabei wurden die Fahrzeugfront und der Unterboden des Autos stark beschädigt. Der PKW verlor Betriebsstoffe, die sich auf der Fahrbahn verteilten.

Kurze Zeit später fuhr eine 56 Jahre alte Frau in einem Skoda Karoq an der Unfallstelle vorbei in Richtung Alfen. Das Fahrzeug brach aufgrund der ausgelaufenen Betriebsstoffe aus und rutschte in den Straßengraben. Die Fahrerin des Seats wurde leicht verletzt mit einem Rettungswagen in ein Paderborner Krankenhaus gebracht. Ihr 16-jähriger Beifahrer erlitt ebenfalls eine leichte Verletzung und wurde vor Ort medizinisch betreut.

Der Seat war nicht mehr fahrbereit. Es entstand ein Totalschaden. Der Skoda blieb fahrtauglich. Der Gesamtschaden beläuft sich auf über 25.000 Euro. Während der Unfallaufnahme und der Bergungsmaßnahme war die Wewersche Straße komplett gesperrt.

„Abgesehen von dem Unfall lief das Sturmgeschehen im Kreis Paderborn glimpflich ab“, schreibt die Polizei. Die überwiegende Zahl der Einsätze beläuft sich auf umgestürzte Bäume, Äste oder weitere Dinge, die als Hindernisse auf Fahrbahnen lagen. Insgesamt zählte die Polizei 70 Einsätze im Zeitraum zwischen Donnerstagnachmittag, 16 Uhr, und Freitagmorgen, 8 Uhr.

Einsatz in Willebadessen

Darüber hinaus unterstützte die Betreuungseinheit 500 des Kreises Paderborn – dazu gehören Helferinnen und Helfer von DRK, Johanniter und Malteser – Rettungskräfte bei einem Einsatz in Willebadessen bei der Betreuung und Verpflegung von Zuggästen. Dort war ein Baum auf einen Zug gestürzt, mehr als 200 Fahrgäste mussten in dem Zug ausharren, bevor dieser evakuiert werden konnte.

Für den Donnerstag hatte der Deutsche Wetterdinest (DWD) für den Kreis Paderborn eine amtliche Warnung vor Sturmböen (Stufe 2) herausgegeben. Demnach treten noch bis Freitagmittag Windgeschwindigkeiten zwischen 70 und 85 Stundenkilometer auf, in exponierten Lagen ist auch mit schweren Sturmböen zu rechnen. Es können einzelne Äste herabstürzen.

Unwetterwarnung vor Dauerregen im Kreis Paderborn

Eine amtliche Unwetterwarnung (Stufe 3) gilt zudem seit Donnerstagmittag bis Sonntagmorgen, 24. Dezember. Der DWD warnt vor ergiebigem Dauerregen im Kreis Paderborn. Demnach sei – mit Unterbrechungen – mit Niederschlagsmengen zwischen 60 und 80 Liter pro Quadratmeter zu rechnen. In Staulagen werden sogar Mengen von bis 100 Liter je Quadratmeter erreicht.

Infolge des Dauerregens sind unter anderem Hochwasser an Bächen und kleineren Flüssen sowie Überflutungen von Straßen möglich. Es können zum Beispiel Erdrutsche auftreten. „Schließen Sie alle Fenster und Türen“, warnt der DWD. Informationen zur aktuellen Hochwassersituation vor Ort gibt es unter www.hochwasserzentralen.de.

Hinweis: Stand Freitag, 22. Dezember, 17 Uhr. Der Artikel wird regelmäßig aktualisiert.