Belebung für die City

Paderborner Werbegemeinschaft stellt Forderungen für eine attraktivere Innenstadt

Von der Politik erwart die Paderborner Kaufmannschaft eine ganze Menge. Es geht um innerstädtischen Verkehr, Sitzbänke, Angsträume und Kultur in der Fußgängerzone.

Die Werbegemeinschaft Paderborn hat einen umfangreichen Forderungskatalog erstellt, um die City zu beleben. | © Niklas Tüns

20.03.2023 | 20.03.2023, 09:45

Paderborn. Auch wenn der Anlass Hiobsbotschaften wie die Schließungen von Saturn und Kaufhof seien: Die Werbegemeinschaft Paderborn freut sich, dass die Politik wieder vermehrt über den Einzelhandel in der Innenstadt diskutiere.

Die aktuelle Entwicklung sei „eine große Herausforderung für die Stadtgesellschaft“, biete aber auch Chancen, die Innenstadt punktuell neu aufzustellen, schreibt der 1. Vorsitzende Uwe Seibel in einer Pressemitteilung. Nun gelte es, die Entwicklung, wo es möglich ist, aktiv zu steuern und die City auf die Zukunft auszurichten.

Hierbei müsse die Politik schnell und unkompliziert Rahmenbedingungen schaffen, ohne in Marktprozesse der Handelslandschaft einzugreifen, fordert Seibel. In diesem Zusammenhang erinnert er an den Maßnahmenkatalog der Werbegemeinschaft, der mit dem Beginn der Corona-Pandemie formuliert und bereits den politischen Gremien vorgestellt worden sei.

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„Ein ganzes Bündel unserer Vorschläge wurde bereits von der Politik umgesetzt, wofür ich sehr dankbar bin“, so Seibel. „Jetzt geht es darum, die verbliebenen Forderungen auf die Tagesordnung zu nehmen, damit Paderborn in Konkurrenz zu anderen Oberzentren in Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Hessen nicht den Anschluss verliert.“

Die zurückliegenden und anhaltenden Krisen hätten zu herben Umsatzverlusten geführt und täten dies teilweise weiterhin. "Nun muss es unser Ziel sein, Kundinnen und Kunden einen Besuch unserer Stadt so einfach wie möglich zu machen und die vorhandene Attraktivität weiter und nachhaltig zu erhöhen", schreibt Seibel in der Mitteilung, die vor Bekanntwerden der Investor-Pläne für den Kaufhof-Standort veröffentlicht wurde.

Die Werbegemeinschaft Paderborn hat "als Ergebnis zahlreicher Gespräche mit Politik und Verwaltung" einen entsprechenden Forderungskatalog erstellt.

Gastronomie und Einzelhandel

Der Verzicht der Gebühren für Außengastronomie oder Werbeaufsteller vor dem eigenen Geschäft entlastete während der Corona-Pandemie die Betriebe. Nun gilt es, weiter günstige Rahmenbedingungen zu schaffen, die den Einzelhandel und die Gastronomie weiterhin entlasten.

Optimierung der Mobilität

Angesichts eines überwiegenden Teils von auswärtigen Besuchern und Einpendlern, die nicht mit ÖPNV, sondern mit dem Pkw in die Stadt kämen, müsse die gute Erreichbarkeit der Innenstadt mit dem Auto ebenso gewährleistet sein wie günstiges und bequemes Parken.

Dazu fordert die Werbegemeinschaft den Erhalt innerstädtischer Parkplätze. "Im Bereich der Florianstraße erwarten wir die bereits angedachte Realisierung eines Parkhauses", stellt sie dabei auch konkrete Forderungen.

Um die Nutzung des Fahrrads zu fördern, müssten innerhalb des inneren Rings überdachte und gesicherte Fahrradabstellanlagen geschaffen werden, während die Nutzung von Bussen im Stadtgebiet dadurch gesteigert werden könnte,dass Fahrplanangebot und Takt gleichermaßen ausgebaut werden.

Möblierung in der Innenstadt

Vor allem im Bereich Sitzbänke und Kinderspielgeräte weise die Fußgängerzone erhebliche Defizite auf. Die Werbegemeinschaft dazu: "Wir erwarten deshalb eine Verbesserung, damit die Fußgängerzone eine höhere Aufenthaltsqualität bekommt."

Angsträume verhindern

"Durch helle Beleuchtung und verstärkte Kontrollen müssen als Angsträume definierte Bereiche der Innenstadt entschärft werden", fordert die Werbegemeinschaft. Bekannte "Unorte" sollten weiter verstärkt überwacht werden.

In Abstimmung mit dem Ordnungsamt, der Polizei und sozialen Einrichtungen müsse ein Konzept entwickelt werden, wie die Stadtgesellschaft benachteiligten Menschen helfen und Kriminalität wirksam und nachhaltig bekämpfen kann.

Königsplätze 2

Die Werbegemeinschaft setze sich für die bauliche Weiterentwicklung des Areals Königsplätze 2 ein. Sie wünscht deshalb ein Mitspracherecht bei wichtigen Entscheidungen.

Weil das Areal in den vergangenen Jahren einen massiven Verlust an Attraktivität und Frequenz aufweise, gelte es, durch attraktive und öffentlichkeitsrelevante Angebote Magnete zu schaffen, die den Reiz des Quartiers erhöhen.

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Kultur in der Fußgängerzone

Um den Erlebnischarakter der Fußgängerzone weiter zu steigern, sei es nötig, kulturelle Highlights zu setzen. Eine Mitfinanzierung und Unterstützung seitens der Stadt könnten auch ein positives Signal für die Paderborner Kulturszene sein. "Wir wollen die Innenstadt zur Bühne machen", so die Werbegemeinschaft abschließend.