Beste Lage in Paderborn: Wie der Parkplatz Florianstraße künftig genutzt werden könnte

Paderborn. Es ist ein echtes Sahnestück - nur dass es seit vielen Jahren eher trockenem Vortagskuchen gleicht: Der städtische Parkplatz an der Florianstraße, in bester Lage und direkter Nähe zum zentralen Westerntor, ist ein Dauerprovisorium. Seit Jahrzehnten wird eine attraktive künftige Nutzung gesucht. Jetzt gewinnt die nahezu jährlich aufflackernde Diskussion erneut an Fahrt - es dürfte die letzte Runde sein. Der Fahrplan war zuletzt: Erst wenn das neue Parkhaus am Hauptbahnhof fertig ist, kann es für die Parkfläche Florianstraße eine andere Nutzung geben. Mittlerweile gibt es einen Beschluss für den Mobilitätshub für Pkw und Fahrräder am Bahnhof. Baubeginn soll laut letztem Stand im dritten Quartal dieses Jahres sein, fertig sein soll es dann im dritten Quartal 2026. CDU fordert Parkhaus Die Paderborner CDU fordert daher die Verwaltung auf, ein Konzept über die künftige Nutzung des Grundstücks aufzustellen. Einen entsprechenden Antrag stellt die Fraktion am Donnerstag, 6. Februar, im Stadtrat. Die CDU wünscht sich, dass das Grundstück zukünftig Raum für Wohnen und Dienstleistungen bietet. Dafür müssten aber auch Flächen für Pkw und Zweiräder geschaffen werden. Da es die letzte realistische Fläche für innenstadtnahes Parken ist, will die CDU, dass auf dem Grundstück auch ein zusätzliches Parkhaus mit ausreichend Stellplätzen für Besucher und Gäste der Innenstadt errichtet wird. Die CDU teile hier die Meinung der Händler in der Innenstadt und ihrer Interessenvertreter, so Markus Bürger. Dazu zählen die Interessengemeinschaft Innenstadt, der Einzelhandelsverband, die IHK und die Werbegemeinschaft. Letztere hatte die Parkhaus-Idee bereits im Juni 2024 öffentlich gemacht. Für einen höheren Nutzungsgrad, besonders in den späten Abend- und Nachtzeiten, solle überlegt werden, ob und wie die Stellflächen gegebenenfalls auch als Quartiersgarage dienen könnten. Geklärt werden müsse in dem Verfahren, wer solch ein Grundstück später mit einem Gebäude und einem Parkhaus bebaue. Grüne möchten Azubi-Campus errichten und Ausbildung stärken Die Grünen sehen die Fläche als Chance und fordern, verantwortlich und sorgfältig vorzugehen. Neben den nahe liegenden Nutzungen Wohnen und Gewerbe möchten sie einen Azubi-Campus errichten, so Fraktionssprecher Klaus Schröder auf &bdquo;NW“-Anfrage. Also Wohnraum für Auszubildende mit Gemeinschaftsräumen und Beratungsmöglichkeiten, wo auch persönliche Probleme aufgefangen werden. Dies sei Werbung für Paderborn als Ausbildungsort. Lesen Sie auch: Paderborner Drogenszene: Grüne wollen Aufenthaltszone am Florianparkplatz schaffen Zur Bahnhofstraße kann sich Schröder auch Handel vorstellen. &bdquo;Das würde der Bahnhofstraße guttun.“ Beim Gewerbe gehe es um eine &bdquo;schöne, bunte Mischung“ - von der Fahrradwerkstatt bis zu Büroflächen. Auch die Grünen haben Ideen zu einer Parknutzung. Da im Zuge des Integrierten Mobilitätskonzepts straßenbegleitendes Parken weniger werde, seien dafür zentrale Ersatzflächen nötig. Parken dürfe aber nicht dominieren. Die Grünen stellen sich &bdquo;ein attraktives Gebäude vor, kein Riesenparkhaus“ und fordern für die Gesamtplanung - so wie weitere Fraktionen - einen städtebaulichen Wettbewerb. SPD favorisiert eine Tiefgarage Dazu zählt auch die SPD, die ein frühzeitiges Verfahren mit Bürgerbeteiligung wünscht. &bdquo;Dafür haben wir Zeit, bis der Mobilitätshub fertig und nutzbar ist“, sagt Fraktionschef Franz-Josef Henze im Gespräch mit der &bdquo;NW“. Ein Wettbewerb solle Lösungen aufzeigen, die von der Paderborner Bürgerschaft und der Politik befürwortet werden. Das könnte städtisches Wohnen, Kleingewerbe, eine Einkaufszeile im Erdgeschoss sowie eine Tiefgarage sein. &bdquo;Für oberirdisches Parken wäre die Fläche zu wertvoll.“ Apropos Tiefgarage: Schon während der Planung für eine mögliche Stadtverwaltung seien Experten in einem Gutachten zu dem Schluss gekommen, dass an dem Standort aufgrund der hydrogeologischen Bedingungen zwei Tiefgaragenebenen nicht möglich seien. Diese würden die Niederschlagsmenge von der Paderborner Hochfläche unterbrechen und Risiken bergen. In der Folge könnten Gebäude Rissen bekommen und absacken. Hintergrund: Die Tore in die City: Paderborns schöne und schlimme Stadtansichten Linke fordert städtebaulichen Wettbewerb Auch die Linke erneuert ihre Forderung nach einem städtebaulichen Wettbewerb zur künftigen Nutzung. In dem Verfahren könne auch die Parkraumfrage gelöst werden. Das Areal biete hervorragende Entwicklungsmöglichkeiten für Gewerbe, Einzelhandel und citynahes Wohnen, sagt Fraktionschef Reinhard Borgmeier. &bdquo;Wenn überhaupt hier Autoabstellplätze geplant werden, dann gehören sie unter die Erde, sofern das die hydrogeologischen Verhältnisse am Standort zulassen.“ Rückblick auf frühere Pläne und Nutzung als Parkplatz Welche Pläne gab es nicht schon für das etwa 14.500 Quadratmeter große Areal, von dem aus bis November 1997 die Feuerwache Mitte zu Einsätzen startete. Das frühere Hauptzollamt sowie unter anderem ein Gota-Tapetenmarkt lagen früher ebenfalls in diesem Bereich. Die Fläche wurde zwischenzeitlich als Standort für ein Justizzentrum gehandelt. Und auch die neue Stadtverwaltung war hier schon mal vorgesehen. Der Parkplatz wird seit 1999 betrieben - zunächst mit 65, ab 2003 mit 125 Stellplätzen. Im Jahr 2005 wurde die Kapazität dann zunächst auf 179 und später auf die aktuellen 290 erhöht. .responsive23-zZbJgLcosaQOZKzG-map-16012025-vorschlag-parkhaus { width: 100%; padding-top: 100%; } @media (max-width: 600px) { .responsive23-zZbJgLcosaQOZKzG-map-16012025-vorschlag-parkhaus { padding-top: 100%; } } @media (max-width: 360px) { .responsive23-zZbJgLcosaQOZKzG-map-16012025-vorschlag-parkhaus { padding-top: 142.86%; } } Werbegemeinschaft sieht Chance für zentralen Mobilitätsanker Uwe Seibel, Vorsitzender der Werbegemeinschaft, freue sich, dass mit der CDU die Politik im Stadtrat die seit Jahren von der Kaufmannschaft bestehende Forderung für ein Parkhaus aufgenommen habe. Dabei könne &bdquo;ein zentraler Mobilitätsanker entstehen“, wiederholt er in einer Mitteilung den Wunsch vieler Innenstadt-Akteure. Der jetzige Parkplatz werde vor allem von auswärtigen Besuchern bestens angenommen. Die Fläche sei im Sinne einer nachhaltigen Innenstadtentwicklung zu optimieren. Seibel sei der, dass hier ein Mobilitätshub für das Gebiet im nördlichen inneren Ring sowie das Riemekeviertel eine Lösung ist“. Eine mögliche Quartiersgarage würde die Straßenräume in diesem Viertel aufwerten und die Lebensqualität steigern. Seibel spricht auch über ein ausreichendes Angebot an E-Ladesäulen wie über eine zeitgemäße Infrastruktur für den Radverkehr: überdachte und gesicherte Abstellanlagen, Auflademöglichkeiten für Pedelec-Akkus und eine Werkstatt, in der Reparaturen durchgeführt werden - ein ähnliches Angebot wie im kommenden Hub am Hauptbahnhof. Zu einem solchen Mobilitätshub gehöre auch eine öffentliche Toilette. Zudem könnte ein solcher Hub auch Platz bieten für eine Citylogistik-Lösung bieten: Diese fehle in der Innenstadt und werde seitens der Lokalpolitik regelmäßig auf die Agenda gesetzt. Und was die Finanzierung betrifft, so könnte es gelingen, über ein abzustimmendes Betreibermodell auch Dritte mit ins Boot zu holen.

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