Paderborn

Neuer Fahrradschutzstreifen in Paderborn sorgt für Diskussionen

Erst ganz frisch eröffnet, gibt es schon hitzige Debatten um den neuen Radweg in der Wollmarktstraße.

NW-Leser beklagen Schlaglöcher auf dem neuen Fahrradschutzstreifen auf der Wollmarktstraße. | © Symbolbild/Pixabay

Simon Schulz
22.05.2022 | 22.05.2022, 10:23

Paderborn. 1.900 Meter lang und 1,50 Meter breit, so sieht der neue Fahrradschutzstreifen auf der Paderborner Wollmarktstraße aus. Die Straße dient als eine der Umleitungsstrecken für den Radverkehr. Als Entlastung gedacht, sorgt sie nun für gemischte Gefühle bei Radfahrenden in der Stadt. Die Leserinnen und Leser der Neuen Westfälischen diskutieren auf Facebook kontrovers über den Weg für Zweiräder.

Markus Molls findet das Projekt prinzipiell gut, er fährt dort nach eigenen Angaben selbst regelmäßig mit dem Rad entlang. "Aber eine Sache wurde dort gar nicht bedacht", so der Facebook-User. Vor dem Haus Wollmarktstraße 97 sollen zickzack-förmige Markierungen auf der Straße großzügig und tief weggefräst worden sein.

Der Fahrradweg verlaufe dort und sobald die Radfahrer nicht langsamer als Schrittgeschwindigkeit fahren würden, seien durch diese Vertiefungen die Felgen ruiniert oder die Handgelenke schmerzhaft in Mitleidenschaft gezogen, so Molls. Er persönlich fahre an dieser Stelle mitten auf der Straße oder auf dem Gehweg, berichtet er. "Vielleicht hätten die ausgefrästen Markierungen erst mit Asphalt aufgefüllt werden sollen, bevor dort der Fahrradweg markiert wurde", moniert der NW-Leser.

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Auf der Facebookseite der Neuen Westfälischen finden sich vermehrt Kommentare von Nutzerinnen und Nutzern, die die Schlagloch-Problematik anprangern. Verena Wacker zum Beispiel ergänzt, dass nicht nur vor diesem Haus, sondern insgesamt viermal auf der knapp zwei Kilometer langen Strecke solche Stellen zu beklagen seien. "Das fällt mir in Paderborn insgesamt immer häufiger auf: Es ist zwar gut gemeint, mehr Radwege zu schaffen. Aber es ist eben nicht damit getan, ein paar Striche auf die Straße zu malen, man sollte schon auch schauen, dass man mit dem Fahrrad auch vernünftig fahren kann", so NW-Leserin Wacker.

Kritik am Straßenbelag

Thomas Pelk sieht in dem Projekt ein weiteres Beispiel für Inkompetenz der Politik bei der Verkehrsplanung, wie er auf Facebook mitteilt. "Was kann man aber auch anderes erwarten von Menschen, die Jahrzehnte lang unter Verkehr nur das Auto verstanden haben. Verkehrswende geht jedenfalls anders", so Pelk.

Georges Jamal kommentiert mit ironischem Unterton: "Anstatt erst einmal den Straßenbelag zu erneuern, wird auf dem Schlagloch gefahren. Da waren Experten am Werk."

Thomas Sprute schreibt: "Man kann über das politische Ziel, Autos von den Paderborner Straßen zu verbannen, sehr kontroversen Austausch pflegen. Aber Bemühungen, Fahrradstreifen auf Wollmarkt- oder Detmolder Straße zu etablieren, statt Nebenstraßen zu Fahrradstraßen zu machen, erscheinen wie undurchdachter Aktionismus."

Das NW-Meinungsbild zeigt: Nur wenige Tage nach Freigabe des Radweges sind die Gemüter der Radfahrer erhitzt. Sie sehen die Politik in der Verantwortung und beklagen unzureichende Planung und Umsetzung des Schutzstreifens.