Sicherheit am Flughafen Paderborn: Radler müssen auf die Straße

Büren-Ahden. Wer mit dem Fahrrad vom Wewelsburger Kreisel entlang des alten Hellwegs Richtung Flughafen fährt, der kann bis dahin bequem den Radweg nutzen. Doch ab dem neuen Kreisverkehr auf Höhe des Airports nicht mehr. Radfahrerinnen und Radfahrer werden ab da auf die Straße geleitet - obwohl der gut 2,5 Meter breite Radweg weiterläuft. Denn dieser wird entlang des gesamten Flughafengeländes inklusive des Gewerbegebiets zum Gehweg. So manche Radfahrer wundern sich über diese Vorgabe, denn schließlich ist der ehemalige Rad- und Gehweg breit genug und Fußgänger sind dort eher selten anzutreffen. Diese Wahrnehmung kann Frank Albers, Leiter des Kreisstraßenbauamtes, zwar nachvollziehen, er nennt aber verschiedene Gründe, warum die Verkehrsführung geändert worden ist und auch sinnvoll sei. &bdquo;Es geht vor allem um mehr Sicherheit für die schwächeren Verkehrsteilnehmer wie Fußgänger oder Radfahrer, von denen es vor allem durch den Trend zu den E-Bikes immer mehr gibt“, so Albers. Auch interessant: Neuer Kreisverkehr am Flughafen Paderborn soll für mehr Sicherheit sorgen Dass Radfahrer auf die Straße geleitet werden, sei eine Richtlinie der Empfehlungen für Radverkehrsanlagen (ERA) und auch die Arbeitsgemeinschaft fußgänger- und fahrradfreundlicher Städte (AGFS) fordere das. &bdquo;Wir haben das Vorhaben hier am Flughafen mit der Polizei, der Bezirksregierung und dem Straßenverkehrsamt gemeinsam abgestimmt“, erklärt der Amtsleiter. Einfahrten sind Risikofaktoren Früher konnte der Radweg entlang des Flughafens in beide Richtungen befahren werden und führte an insgesamt vier Einfahrten und dem Fußweg zum Terminal vorbei. &bdquo;Das sind alles Risikofaktoren. Einmal der Begegnungsverkehr auf dem Radweg und zudem besteht die Gefahr, mit Autos oder Passagieren, die mit ihren Koffern den Weg nutzen, zusammenzustoßen“, so Albers, denn der frühere Radweg sei von den Einfahrten aus schlecht einsehbar gewesen. Durch die neuen begrünten Mittelinseln auf Straße und die zwei Kreisverkehre sei zudem der Verkehr verlangsamt worden, so dass Radler dort auch sicher fahren könnten. &bdquo;Das Durchschnittstempo auf der Straße ist geringer als früher, durch die Kreisel haben wir eine sicherere Verkehrsführung - auch für die Radfahrer. Diese haben nun auch die Möglichkeit zügiger zu fahren als auf einem Radweg“, meint Frank Albers. Am Kreisel am Gewerbegebiet können die Radfahrer dann wieder den Rad- und Gehweg nutzen. Dieser führt zum nächsten Kreisel, der schon angelegt wurde für die geplante Ansiedlung des Unternehmens Chefs Culinar. Schon Mitte 2023 hatte der Kreis Paderborn mit den Baumaßnahmen an der Zufahrtsstraße zum Flughafen begonnen, inklusive der neuen Kreisverkehre. Das übergeordnete Ziel: Mehr Sicherheit. Dafür bekam der Straßenbelag eine neue Trag- und Deckschicht. Vier Zentimeter des alten Asphalts wurde abgefräst und eine zehn Zentimeter dicke, neue Asphaltschicht aufgebaut. Querungshilfe und Zebrastreifen anstatt Ampel Früher gab es nur eine Fußgängerampel, um sicher über die Straße vom Dauerparkplatz zum Flughafen zu gelangen. &bdquo;Auch aus Kostengründen haben wir sie nicht mehr erneuert, stattdessen sind dort ein Zebrastreifen und eine Querungshilfe inmitten der Fahrbahn. Wir haben den Fußverkehr nun gebündelt, die Fußgänger sollen zwischen den Parkplätzen und dem Terminal entspannt die Fahrbahn queren können“, erläutert Albers. Der Oberntudorfer ist seit einem Jahr Amtsleiter, aber schon über 20 Jahre im Kreisstraßenbauamt tätig. Für die im Gewerbegebiet Tätigen wurde auch eine neue Bushaltestelle in der Nähe des Kreisverkehres gebaut. &bdquo;Sonst mussten alle am Flughafen aussteigen und bis zum Gewerbegebiet laufen. Der neue Haltepunkt wird gut angenommen. Auch damit stärken wir den ÖPNV“, so Albers. Die Baukosten für die gesamten Maßnahmen lagen bei knapp 2,9 Millionen Euro und wurden zu 75 Prozent vom Land NRW getragen. Am Flughafen ist das Kreisstraßenbauamt fertig, aber Frank Albers steckt schon in anderen Planungen für die Radler. Ein Radweg als Lückenschluss an der Kreisstraße 28 bei Elsen und ein Radweg an der Kreisstraße 21 zum Anschluss an das Gewerbegebiet Borchen sind geplant.

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