Fahrradstraße in Paderborn irritiert Radfahrer: Wieso die ganzen Markierungen?

Paderborn. Eine von Radlern stark genutzte Straße ist der parallel zur Zugstrecke verlaufende Bahneinschnitt in Paderborn. Erst vor rund zehn Monaten wurde er zwischen dem Rippinger Weg und Hilligenbusch zur Fahrradstraße. Doch wer seit Kurzem etwa aus den Wohngebieten Schöne Aussicht, Kaukenberg, Dahler Weg, Lieth oder Springbach Höfen auf dem Weg in die Innenstadt - und zurück - diese Fahrradstraße nutzt, wird sich vielleicht gefragt haben, weshalb es plötzlich so viele Markierungen gibt. Seit der Bahneinschnitt eine Fahrradstraße ist, befinden sich auf der Fahrbahn blau-weiße Rad-Zeichen beziehungsweise weiße Piktogramme. Kürzlich kamen jedoch gleich mehrere gestrichelte Linien hinzu. An der Seite zur Bahnstrecke ist eine Linie 2,75 Meter vom Straßenrand entfernt - sie schließt zudem zwei Meter breite markierte Parkflächen für Pkw ein. An der anderen Seite ist eine Linie etwa 20 bis 30 Zentimeter vom Bordstein entfernt. Diese Linie ist es auch, die bei einigen befragten Radlern für ein Fragezeichen sorgt. So bei Sonja Cornelius und Wilfried Peterwerth, die beide von der Lieth in die City fahren. Cornelius sei zu Beginn erst einmal irritiert gewesen, sagt sie. Genau wie Peterwerth: Alle anderen Linien könne er als vielfahrender Radler zuordnen. Und insgesamt seien es &bdquo;etwas viel vielleicht.“ Aber die Fahrradstraße findet er gut. .responsive23-lCBpFTkjCdwf8YyL-map-0311-fahrradstrasse { width: 100%; padding-top: 100%; } @media (max-width: 600px) { .responsive23-lCBpFTkjCdwf8YyL-map-0311-fahrradstrasse { padding-top: 100%; } } @media (max-width: 360px) { .responsive23-lCBpFTkjCdwf8YyL-map-0311-fahrradstrasse { padding-top: 142.86%; } } Streifen verdeutlichen die Besonderheit der Paderborner Fahrradstraße Lediglich Beate Schonlau wusste komplett, was es mit den Markierungen auf sich hat. Sie hatte sich bei den Grünen informiert, von denen die Fahrradstraße auch angestoßen worden war. Die nur einen schmalen Streifen abtrennende Randmarkierung &bdquo;ist ein Standard in den neu gestalteten Fahrradstraßen, um die Besonderheit des Verkehrsraums zu verdeutlichen“, heißt es in der Antwort der Stadt Paderborn auf &bdquo;NW“-Anfrage. Bisher seien die Fahrradstraßen nicht immer ausreichend deutlich erkennbar gewesen. Deshalb wurde als Teil des Integrierten Mobilitätskonzepts (IMOK) ein Gestaltungsleitfaden für die Fahrradstraßen entwickelt und beschlossen. Diese Randmarkierung werde auch im Leitfaden der AGFS (Arbeitsgemeinschaft fußgänger- und fahrradfreundlicher Städte) empfohlen und in anderen Städten in Fahrradstraßen bereits verwendet. Lesen Sie auch: Bürgersteig und Straße: Was steckt hinter den doppelten Radwegen in Paderborn? Eine Linie am Bahneinschnitt in Paderborn sorgt für Abstand zu Autotüren Für die Markierungen an der Straßenseite zur Bahnstrecke gibt es folgende Erklärungen. Ohne Unterbrechungen sind die gekennzeichneten und zwei Meter breiten Parkflächen. Daneben verläuft ein 75 Zentimeter breiter Sicherheitstrennstreifen, um Abstand zu sich öffnenden Autotüren zu schaffen - wobei geöffnete Autotüren mitunter noch weiter herausragen. Wo in Teilbereichen neben der Markierung keine Parkflächen markiert sind, unterschreitet der Abstand der Markierung zum Bordstein laut Stadt Paderborn die 2,75 Meter. Geparkt werden darf ausschließlich in den markierten Bereichen. Schilder, die darauf hinweisen, werden noch aufgestellt. Dass die Parkflächen nicht sofort markiert wurden, lag laut Stadt Paderborn daran, dass in Teilbereichen Fahrzeuge auf den einzuzeichnenden Parkflächen standen. Wer aus den Querstraßen des Wohngebiets - beispielsweise aus der Schönen Aussicht oder der Friedrich-von-Spee-Straße - auf die Fahrradstraße abbiegen möchte, sieht neuerdings zudem eine Art Haltelinie sowie auf dem Bahneinschnitt Piktogramme von beiden Seiten querender Radfahrer: Diese sollen auf die Fahrradstraße hinweisen. Stellenweise müssen noch alte Markierungen auf dem Radweg weichen Und die Markierungsarbeiten sind noch nicht beendet. Die vorhandenen Piktogramme, die jetzt nicht mittig in der Fahrbahn liegen, müssen noch demarkiert werden, heißt es. Lesen Sie auch: Die schönsten Fahrradtouren quer durch OWL – mit detaillierten Karten Bevor der Bahneinschnitt eine Fahrradstraße wurde, wurden Radfahrer über den ein paar Meter weiter Richtung Bahnstrecke verlaufenden Fußweg geleitet. Viele Radler fuhren zwar schon immer auf der Straße, aber eben nicht alle. Vor allem morgens, wenn Hunderte Schüler in die City fahren, konnte es auf dem Gehweg eng werden. Hinzu kamen aufgrund des Gefälles bergab Geschwindigkeiten von Tempo 30 und mehr. Daraufhin beantragten die Grünen im Stadtrat eine geänderte Wegführung für Radfahrer. Ihr Vorschlag wurde im Ausschuss für Umwelt, Klima und Mobilität im Januar 2023 mit großer Mehrheit angenommen. Von der Stadtverwaltung geprüft werden sollte zudem, ob auf besagtem Streckenabschnitt eine Fahrradstraße eingerichtet werden sollte. Autofahrende sind nur zu Gast in der Paderborner Fahrradstraße In einer Fahrradstraße dürfen Radfahrende nebeneinander fahren. Der Bahneinschnitt ist zwar weiter für den Kfz-Verkehr freigegeben, doch Autos sind nur noch Gäste. Als solche müssen sich Autofahrende dem Radverkehr anpassen, der das Tempo gegebenenfalls vorgibt. Maximal gilt eine Höchstgeschwindigkeit von 30 km/h. Das Überholen von Radfahrenden ist – wie auf jeder Straße – nur dann gestattet, wenn 1,50 Meter Sicherheitsabstand eingehalten werden können.

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