Paderborn/Bielefeld. In Zusammenhang mit den an Paderborner Bushaltestellen platzierten Krähenfüßen, die mit Z- und V-Symbolen markiert waren, ist ein Tatverdächtiger identifiziert worden, das teilen die Abteilung Staatsschutz der Bielefelder Polizei und die Staatsanwaltschaft Paderborn mit.
Durch die Stahlkrampen waren im April und Mai Busse des Padersprinter beschädigt worden. Nach den gemeinsamen Ermittlungen der Paderborner Polizei, des Staatsschutzes und der Staatsanwaltschaft habe nun ein 54-Jähriger als mutmaßlicher Täter ermittelt werden können. Hilfreich war dabei eine Videoaufzeichnung des Täters aus einem der Busse, durch die zivile Kriminalbeamte aus Paderborn den Tatverdächtigen identifizieren konnten, heißt es in der Mitteilung der Behörden.
Demnach handelt es sich bei dem Mann um einen in der ehemaligen UdSSR geborenen deutschen Metallarbeiter aus Paderborn. Am Donnerstag waren seine Arbeitsstelle und Wohnung aufgrund einer gerichtlichen Anordnung durchsucht worden. Dabei seien Gegenstände aufgefunden wurden, die für seine Täterschaft sprechen. In einer anschließenden Vernehmung durch die Beamte des Staatsschutzes Bielefeld räumte der 54-Jährige zudem ein, die Taten begangen zu haben.
Er sei wegen des Krieges in der Ukraine wütend auf die ukrainische Fahne an den Padersprinter-Bussen gewesen. Daher habe er an seiner Arbeitsstelle die Stahlkrampen gefertigt und unter die Reifen der Busse gelegt. Diese hatte er vorab mit einem weißen Z und V bemalt, ähnlich der Kennzeichnung der russischen Militärfahrzeuge in der Ukraine. Da keine Haftgründe vorlagen, wurde der Verdächtige nach seiner Vernehmung entlassen.
Die Taten werden durch die Staatsanwaltschaft Paderborn unter anderem als gefährliche Eingriffe in den Straßenverkehr bewertet. Laut Strafgesetzbuch (§315b) kann für jede Tat eine Geldstrafe oder eine Freiheitsstrafe von bis zu fünf Jahren möglich sein.