Paderborn

Software optimiert Rettungseinsätze und Notaufnahme im Brüderkrankenhaus

Die digitale Software NIDA überträgt Patientendaten aus dem Rettungswagen direkt in die zentrale Notaufnahme des Brüderkrankenhaus St. Josef. Ärzte und Pflegekräfte gewinnen dadurch wertvolle Zeit.

Die Patientendaten werden bereits im Krankenwagen an das Krankenhaus übermittelt. | © Jens Reichenbach

29.11.2021 | 29.11.2021, 03:00

Paderborn. Im Notfall zählt jede Sekunde. Deshalb nutzt das Brüderkrankenhaus St. Josef als erstes Krankenhaus in Paderborn das digitale Datenübertragungssystem NIDA. Dadurch können alle relevanten Information zu einem Patienten schon in die Klinik übermittelt werden, bevor Patient dort ankommt.

Und das ist wichtig: Denn Ärzte und Pflegekräfte der zentralen Notaufnahme können so Räume und Geräte schon für den Patienten vorbereiten, sodass die Versorgung des Patienten sofort beim Eintreffen beginnen kann. "Auf einem zentralen Bildschirm wird uns die genaue Ankunftszeit des Rettungswagens angekündigt. Ebenso bekommen wir die Informationen über die Art der Erkrankung oder Verletzung und seinen Zustand", erklärt Kai Klössing, leitender Arzt der zentralen Notaufnahme.

 Denn die Rettungskräfte seien mit stabilen Tablet-Computern ausgestattet. "Über eine Eingabemaske geben sie eine Erstdiagnose und die Dringlichkeit an", sagt Klössing. Bei "rot" handele es sich um einen lebensbedrohlichen Notfall, für den sofort alles andere stehen und liegen gelassen werden müsse.

Die Daten würden in Echtzeit an das Krankenhaus übermittelt. Früher seien dafür häufig mehrere Telefonate mit der Einsatzleitstelle und den Rettungskräften nötig gewesen, um den reibungslosen Ablauf abzustimmen.

Fachärzte und Pfleger stehen bereit

Fahre der Rettungswagen vor, stünden die benötigten Fachärzte und Pflegekräfte schon im Schockraum bereit. „Wird uns beispielsweise ein Verdacht auf Herzinfarkt übermittelt, sorgen wir dafür, dass ein Kardiologe bereitsteht und im Katheterlabor alles für den Patienten vorbereitet ist", verdeutlicht Klössing.

Auch nach der Aufnahme des Patienten erleichtere die Software die Arbeit. Denn durch die Datenübermittlung würde der bürokratische Aufwand verringert. „Weniger Verwaltung, mehr Zeit für den Patienten", betont Siegfried Rörig, Regionalleiter und kaufmännischer Direktor des Brüderkrankenhauses.