Paderborn. Rund 500 Paderbornerinnen und Paderborner haben sich am Zukunftscamp zur Masterplanung des Paderborner Zukunftsquartiers beteiligt. Etwa 200 Personen nutzten während des Zukunftscamps am vergangenen Wochenende auf dem Areal der ehemaligen Barker-Kaserne die Gelegenheit, eigene Ideen für die Gestaltung und Entwicklung des Quartiers mit in die Planung einzubringen und zu diskutieren. Ein zugehöriger Livestream wurde mittlerweile von über mehr als 300 Interessierten aufgerufen, wie die Stadt Paderborn mitteilt.
„Wir haben gemeinsam mit Ihnen die große Chance, ein Stadtquartier der Zukunft zu entwickeln", sagte Bürgermeister Michael Dreier zu den Teilnehmenden des Zukunftscamps. Alle Bürgerinnen und Bürger waren eingeladen, eigene Vorstellungen für den neuen Stadtteil im Osten der Paderborner Kernstadt in das Planungsverfahren einzubringen. Im Rahmen einer Ausstellung konnten sie sich in verschiedenen Zeitslots über das Planungsverfahren und den aktuellen Planungsstand informieren.
Maßgeschneiderte interaktive Mitmach-Stationen zu den Themen Städtebau und Nutzungen, Freiräume und Grünflächen sowie Erschließung und Mobilität luden dazu ein, eigene Ideen und Anregungen zu entwickeln und einzubringen – das Alltagswissen Interessierter wurde auf diese Weise mit dem Expertenwissen der Fachöffentlichkeit zusammengebracht.
Augenmerk auf den neuen Bahnhaltepunkt
Während an der Station zum Städtebau diskutiert wurde, welche Gebäudetypen im Zukunftsquartier denkbar seien, welche sozialen und kulturellen Angebote sowie Versorgungseinrichtungen nicht fehlen dürften, welche Orte sich gemeinschaftlich nutzen ließen und was eine lebendige Nachbarschaft auszeichne, stand an der Station zu Freiräumen und Grünflächen die Freiraumgestaltung und die geplante urbane Meile als belebte Ost-West-Achse im Fokus.

Nicht zuletzt beleuchtete die Mobilitäts-Station, wie sich zukünftige Bewohnende und Besuchende durch den neuen Stadtteil bewegen könnten. Im Dialog mit den Teilnehmenden sei laut Mitteilung ein aussagekräftiges Stimmungsbild zum zukünftigen Mobilitätsmix entstanden. Besonderes Augenmerk galt hier dem neuen Bahnhaltepunkt: Welche Mobilitätsangebote braucht es dort? Welche Nutzungen stärken die Aufenthaltsqualität? Im Gespräch konnten außerdem wichtige Wegebeziehungen im Umfeld des Zukunftsquartiers identifiziert werden.
Rundgänge über das Gelände
Die vielen beschrifteten Kärtchen an den Stell- und Gitterwänden und die bunten Pins auf den verschiedenen Tischen zeigten ein großes Mitmach-Interesse. An den Stationen und der einladenden großformatigen Bodenkarte konnten kreative Ideen eingebracht und spannende Diskussionen geführt werden. Darüber hinaus wurden kleine, geführte Rundgänge über das Gelände angeboten, um einen Eindruck von dem 54 Hektar großen Areal zu bekommen. Zusätzlich unterstützten einige Mitglieder des projektbegleitenden Think Tanks das Zukunftscamp vor Ort und auch im Livestream mit ihrer fachlichen Expertise.
Wer das Zukunftsquartier lieber von zuhause aus mitgestalten wollte, konnte den Livestream zum Camp verfolgen. Die Technische Beigeordnete Claudia Warnecke machte hier noch einmal die hohen Ambitionen des Planungsverfahrens deutlich: „Es geht darum, einen Vorzeigestadtteil zu entwickeln, der in Paderborn, in Ostwestfalen und weit darüber hinaus Modellcharakter haben wird". Gemeinsam mit dem Planungsbüro Urbanista stellte die Stadt Paderborn den aktuellen Planungsstand vor.
Chat zu den Themen Städtebau, Freiraum und Mobilität
Interessierte hatten auch hier die Möglichkeit, sich über einen Live-Chat am Planungsverfahren zu beteiligen und den Masterplan-Vorentwurf zu kommentieren. In einer Diskussionsrunde mit Michael Dreier, Claudia Warnecke, Julian Petrin und Sven Kohlschmidt (Urbanista) sowie den Think-Tank-Teilnehmern Jochen Altrogge (Bundesanstalt für Immobilienaufgaben) und Wolfgang Wackerl (Alanus Hochschule) wurden Fragen aus dem Chat zu den Themen Städtebau, Freiraum und Mobilität direkt beantwortet und ein Blick auf den Planungsprozess geworfen. Das Video ist auch weiterhin über den YouTube-Kanal der Stadt Paderborn verfügbar.
Das Büro Urbanista hat nun die Aufgabe, den Vorentwurf des Masterplans mit Hilfe der jüngsten Anregungen weiterzuentwickeln. Der Masterplan soll im Frühjahr 2022 fertig gestellt und als wichtige Grundlage für den weiteren Prozess, insbesondere mit Blick auf einen möglichen Ankauf durch die Stadt Paderborn, beschlossen werden.
Weitere Informationen gibt es unter https://www.paderborner-konversion.de/standort/zukunftsquartier-ehem-barker-kaserne