In Paderborn gibt es Wissenschaft zum Anfassen

Paderborn. Michael Dreier kommt da schon leicht ins Schwitzen. Soeben hat sich Paderborns Bürgermeister auf ein Fahrrad an den Paderquellen gesetzt und tritt nun kräftig in die Pedale. Vor dem Drahtesel, der an eine Bodenplatte angeschraubt ist, ist eine Tafel aufgestellt, in die mehrere Glühlampen installiert wurden. Die bringt Dreier nun zum Leuchten. Zwischen 200 und 400 Watt könne ein Radfahrer auf die Anzeige bringen, erklärt das Team Karl Stephan Stille vom Fachgebiet Leistungselektronik und Elektrische Antriebstechnik der Universität Paderborn. Das Zelt mit dem Rad und einem Solarpaneel steht gleich an den Paderquellen und ist nur eins von 80 Angeboten, die seit Donnerstag im Rahmen der &bdquo;Expedition Wissenschaft" an den Start gegangen sind. Im gesamten Stadtgebiet laden verschiedene Stationen zum Lernen, Erforschen und Erleben ein. Organisiert wird die &bdquo;Expedition Wissenschaft" von der Stadt, der Uni und dem Heinz-Nixdorf-Museumsforum (HNF). Das Veranstaltungsformat ist eine Weiterentwicklung der bisherigen &bdquo;Paderborner Wissenschaftstage" und soll neue und kreative Zugänge zu Wissenschaft und Forschung bieten. Mehr als 20 Einrichtungen beteiligen sich Mehr als 20 Einrichtungen und Vereine beteiligen sich an der dreitägigen Veranstaltungsreihe, die am kommenden Samstag, 14. August, endet. &bdquo;Wir sind total froh, dass wieder etwas geht. Die Lockdowns haben die Museen stark getroffen. Für uns ist das nun eine Chance, ein Zeichen zu setzen", sagt HNF-Geschäftsführer Jochen Viehoff. Und auch Uni-Vizepräsident René Fahr sieht die &bdquo;Expedition Wissenschaft" als eine Chance. &bdquo;Wir suchen immer nach Wegen, uns in der Gesellschaft zu zeigen." Zum einen könne die Universität nun aktuelle Forschungsprojekte vorstellen. Zum anderen sollen vor allem Kinder und Jugendliche für die Wissenschaft begeistert werden. Aufgaben mit dem Roboter lösen Auf einem guten Weg dahin sind schon Sarah, Justus und Julius. Die drei besuchen das Pelizaeus-Gymnasium und präsentieren im Rathaus einen Roboter aus Lego. Mit diesem treten die Jugendlichen mit ihrem Team Pelestorms bei internationalen Wettkämpfen an, messen sich in Kategorien wie Forschung oder Roboterdesign und versuchen auf einem Spielfeld, mithilfe des Roboters verschiedene Aufgaben zu lösen. Ein Kontrastprogramm, jedoch nur auf den ersten Blick, bietet da die Installation von Max-Lukas Hundelshausen. Der Tonmeister hat einen schwarzen, begehbaren Würfel in der Bartholomäuskapelle aufgestellt, der einen fortwährenden, dumpfen Ton von sich gibt. Mit einem simplen Trick kann dem Kubus aber ein orchestraler Sound abgewonnen werden – mithilfe einer ausgeklügelten Technik. Diskussion mit Biontech-Experten Und so gibt es viel zu entdecken: Ein Labor etwa, mit dem die Qualität des Paderwassers untersucht werden kann, ein Virtual Reality-Flugsimulator oder archäologische Ausgrabungen. Ein großer Teil der Veranstaltungen benötigt keine Anmeldungen. Einige der teilnehmerbegrenzten Angebote sind dagegen schon ausgebucht. Ein Höhepunkt der dreitägigen Veranstaltungsreihe ist laut Auskunft der Organisatoren die Podiumsdiskussion &bdquo;Zwischen Innovation und Chaos – was hat die Pandemie mit uns gemacht?", die am Freitag, 13. August, von 15 bis 18 Uhr auf dem Franz-Stock-Platz stattfindet. Hierzu wird unter anderem Sierk Pötting, operativer Geschäftsführer des Pharmaunternehmens Biontech, erwartet. Das vollständige Programm gibt es unter paderborn.de/expedition-wissenschaft.

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