Paderborn

Dieser Kreißsaal in Paderborn wird von Hebammen geleitet

Der Hebammenkreißsaal im Paderborner St. Johannisstift besteht seit zehn Jahren. Ziel ist es, dass Frauen ihre Kinder möglichst selbstbestimmt und natürlich gebären können.

Die Hebammen Michaela Bendfeld und Bettina Drewes und Yvonne Schadomsky (Bereichsleitung Geburtshilfe und Mutter/Kind-Bereich) freuen sich über den runden Geburtstag. | © St. Johannisstift

29.03.2021 | 29.03.2021, 07:00

Paderborn. Seit bereits zehn Jahren gibt es im St. Johannisstift nach Angaben des Krankenhauses die Möglichkeit, in einem von Hebammen geleiteten Kreißsaal zu gebären. Einer Pressemitteilung zufolge war das Krankenhaus das Erste in OWL, das so einen Hebammenkreißsaal eingerichtet und angeboten hat. Mitbegründerin war Hebamme Nelly Tomm, die stolz sei dass das Konzept über die vergangenen Jahre bis heute eine so positive Resonanz bekomme.

Diese Möglichkeit einer ausschließlich von Hebammen begleiteten Geburt biete eine alternative Versorgungsmöglichkeit in den Räumlichkeiten der geburtshilflichen Abteilung. Dabei werden werdende Mütter von den angestellten Hebammen des Krankenhauses betreut. Der Fokus liegt auf dem Erleben einer möglichst selbstbestimmten, interventionsarmen und somit natürlichen Geburt. Aktive Maßnahmen werden nur zurückhaltend und individuell begründet in Erwägung gezogen.

Sollten während der Geburt dennoch medizinische Maßnahmen erforderlich werden, ständen kompetente Fachärzte der Abteilung rund um die Uhr zur Verfügung. Der Hebammenkreißsaal soll auf diese Weise die ideale Kombination von Geborgenheit und Sicherheit bieten. „Für uns steht das Wohlbefinden von Mutter und Kind im Mittelpunkt unserer Betreuung" sagt Hebamme Michaela Bendfeld, „darum gibt es zwei Vorgespräche zum Kennenlernen und Ausloten der Möglichkeiten."

Ein besonderes Ereignis im Leben

Nach Angaben des Paderborner Krankenhauses ist die Begleitung im Hebammenkreißsaal für alle Frauen mit einer risikoarmen Schwangerschaft möglich. Ein von den Hebammen zusammen mit Chefärztin Christiane Nübel entwickelter Kriterienkatalog stelle fest, für welche Frauen diese Form der Geburt in Frage komme. Die steigenden Anmeldezahlen für den Hebammenkreißsaal zeigten den immer größeren Bedarf und Wunsch, interventionsarm zu gebären.

Dass Geburten hier ebenso sicher seien wie in einem herkömmlichen Kreißsaal, belege eine Studie des Ministeriums für Arbeit, Gesundheit und Soziales von 2020. „Unsere qualifizierten Hebammen und die Tatsache, dass unsere Abteilung eine familiäre Größe hat, bieten eine hochwertige und individuelle Versorgung auch über die Geburt hinaus," so Yvonne Schadomsky, Bereichsleitung der geburtshilflichen Abteilung.  

„Uns ist sehr daran gelegen, dass unsere schwangeren Frauen die Geburt ihres Kindes in einer ruhigen und geborgenen Atmosphäre selbstbestimmt erleben können," sagt Hebamme Bettina Drewes, die auch als stellvertretende Kreißsaalleitung fungiert. „Die Geburt eines Kindes ist ein sehr besonderes Ereignis im Leben von Mutter, Vater und Kind, das mit viel Geduld, Ruhe und Respekt begleitet werden sollte." Der Hebammenkreißsaal, so zeigten die vergangenen zehn Jahre, biete dafür alle wichtigen Grundvoraussetzungen. Weitere Informationen gibt es unter www.johannisstift.de.