Paderborn/Salzkotten. Zum Start in das neue Jahr konnte sich die Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe der St.-Vincenz-Krankenhaus GmbH mit ihren Standorten an der Frauen- und Kinderklinik St. Louise Paderborn und St. Josefs-Krankenhaus Salzkotten über eine ganz besondere Nachricht freuen: Mit insgesamt 3.360 Geburten sei sie 2020 die größte Geburtshilfeabteilung in ganz Nordrhein-Westfalen gewesen, teilt das Krankenhaus mit. Das Geburten-Plus liege bei elf Prozent.
„Schon das dritte Jahr in Folge kamen mehr als 3.000 Kinder in unserer Klinik zur Welt. Wir belegen damit Platz 11 in der deutschen Geburtenliste", erklärte Michael Patrick Lux, Chefarzt der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe. "Vor uns liegen lediglich Kliniken in Metropolen wie München, Berlin, Frankfurt oder Hamburg." Innerhalb eines Jahres 300 Geburten mehr zu begleiten als in den Vorjahren, sei nur durch ein ausgezeichnetes Teamwork möglich.
Auch bei Mehrlingen ist die natürliche Geburt das Ziel
Laut Presseinformation war der August der geburtenstärkste Monat: 255 Kinder erblickten in der St. Louise das Licht der Welt, 99 im St.-Josefs-Krankenhaus. Mit diesen Rekordzahlen liege die Geburtshilfe weit vor dem Evangelischen Klinikum Bethel in Bielefeld, dem Klinikum Lippe in Detmold oder dem Klinikum in Herford – den nächst größeren Abteilungen in OWL – sowie dem Evangelischen Krankenhaus in Lippstadt. Die werdenden Eltern nähmen teilweise lange Anfahrtswege in Kauf und kämen beispielsweise aus dem Hochsauerlandkreis und Nordhessen für die Geburt ihres Kindes in den Kreis Paderborn.
„Einer der Gründe ist sicherlich, dass wir sehr viel Wert auf eine natürliche Geburt legen – auch bei schwierigeren Rahmenbedingungen", betont Christine Schmücker, leitende Oberärztin der Geburtshilfe. So sei in Paderborn weder eine Beckenendlage noch eine Mehrlingsgeburt von vorneherein ein Grund für einen Kaiserschnitt – nicht einmal eine Drillingsschwangerschaft.
„In anderen Kliniken gibt es in solchen Fällen sofort einen Kaiserschnitt", erklärte Schmücker. Dem Team liege es sehr am Herzen, allen Frauen eine natürliche und selbstbestimmte Geburt zu ermöglichen. Die niedrige Kaiserschnittrate von nur 24 Prozent sei dafür eine tolle Bestätigung.
"Das ist eine absolute Seltenheit"
„Insgesamt hatten wir 80 Kinder, die trotz Beckenendlage - auch Steißlage genannt – auf natürlichem Wege zur Welt kamen. Außerdem gab es 108 Zwillingsgeburten bei uns, von denen die Hälfte der Mütter ihre Zwillinge ohne Kaiserschnitt auf die Welt brachte", so Schmücker. "Selbst eine Mutter von Drillingen entband ihre Töchter ohne Kaiserschnitt. Das ist deutschlandweit eine absolute Seltenheit. Und egal ob natürliche Geburt oder Kaiserschnitt – wir legen großen Wert auf eine sanfte Geburt und eine individuelle Betreuung."
Auch für das Team am Standort im St.-Josefs-Krankenhaus gebe es einen neuen Rekord: Insgesamt 255 Kinder - 27 Prozent der Neugeborenen - kamen hier in der Geburtswanne zur Welt. Damit nehme die Klinik eine bundesweite Vorreiterrolle ein, denn durchschnittlich würden lediglich zwei Prozent der Babys im Wasser geboren. Auch den guten Hebammenschlüssel im Kreißsaal, die familiäre Atmosphäre und die intensiven Hilfestellungen auf der Wochenbettstation wüssten die werdenden Eltern hier zu schätzen, wie Zufriedenheitsbefragungen belegten.
Jetzt kommen die "Corona-Babys"
Doch hinter dem Team liege nicht nur ein geburtenreiches Jahr, sondern auch ein sehr herausforderndes. Schließlich machten die veränderten Rahmenbedingungen durch das Corona-Virus auch vor der Geburtshilfe nicht halt: „Strenge Hygienevorschriften, Besucherstopps und verständlicherweise verunsicherte Eltern erforderten ein immenses Engagement und Einfühlungsvermögen des gesamten Teams. Wir sind sehr froh und dankbar, dass wir trotz dieser außergewöhnlichen Umstände so viel Lob und positives Feedback von den Eltern bekommen haben", fasst Michael Patrick Lux zusammen. Nun sei man gespannt, wie sich die Geburtenzahl Anfang 2021 durch die erwarteten „Corona-Babys" entwickeln würde, so Chrsitine Schmücker.