Kreis Paderborn. Den Menschen durch Schnelltests und digitale Kontaktnachverfolgung mehr Alltag in der Pandemie ermöglichen: Kreis und Stadt Paderborn bewerben sich beim Land NRW als Modellregion, in der das Öffnen von Kultur, Handel, Sportveranstaltungen und Gastronomie coronakonform erprobt werden soll, wie Landrat Christoph Rüther und Paderborns Bürgermeister Michael Dreier in einer am Donnerstagabend veröffentlichten Presseinformation mitteilen. Zuvor hatte sich auch schon der Nachbarkreis Höxter für das Projekt beworben.
„Die Menschen, der Einzelhandel und die Wirtschaft erwarten zu Recht von Verantwortlichen in Politik und Verwaltung, dass sie in dieser Pandemie Lösungen finden, die so viel Alltag wie möglich erlauben, ohne Abstriche bei der Sicherheit zu machen. Wir sind sehr dankbar, dass uns das Land NRW diese Tür zurück in so etwas wie Normalität öffnen möchte", betonen Rüther und Dreier.
Luca-App als Unterstützung
Der Landrat möchte deshalb auch die Bürgermeisterin und alle anderen Bürgermeister des Kreises mit ins Boot holen. „Wir haben in der Stadt viele Veranstalter mit vielen guten Ideen, wie Kultur und Sport unter Coronabedingungen funktionieren können. Als Modellregion haben wir auch digitale Lösungen die das optimal unterstützen", betont Paderborns Bürgermeister Michael Dreier.
Der Kreis Paderborn wird eigenen Angaben zufolge noch vor Ostern die Luca-App an den Start bringen, die es dem Kreisgesundheitsamt ermöglicht, Infektionsketten schnell und lückenlos nachzuverfolgen und zu unterbrechen. „Wir stehen als Modellkommune zur Verfügung. Wir sind hoch motiviert", betonen Rüther und Dreier.
„In Paderborn arbeiten Politik, Verwaltung, Wirtschaft und Wissenschaft auch in dieser Pandemie Hand in Hand", unterstreichen Rüther und Dreier. Es werde bei diesem Projekt auch auf die die enge Kooperation mit dem Einzelhandel, dem Sport, der Kultur sowie der Universität, dem Fraunhofer-Institut und der Garage 33 gesetzt. Über die geplanten Maßnahmen stehe Dreier in kontinuierlichem Austausch mit Andreas Meyer-Falcke, CIO des Landes Nordrhein-Westfalen.
So funktioniert das "Tübinger Modell"
Nach Ostern will NRW in etwa ein halbes Dutzend Modellregionen benennen, in der das Öffnen von Kultur, Handel, Sportveranstaltungen und Gastronomie coronakonform erprobt werden sollen. Als Vorbild dient das Projekt "Öffnen mit Sicherheit" in Tübingen. Dort dürfen seit Mitte März schrittweise wieder Kinos, Theater und Restaurants mit Außenbereich öffnen. Voraussetzung: Nur wer ein negatives Schnelltestergebnis hat, kommt rein. „Wir brauchen Tübingen überall", so Ministerpräsident Armin Laschet.
Um das zu ermöglichen, gibt es flächendeckende, präventive Schnellteststationen in Tübingen – an insgesamt neun Stellen in der Stadt. Etwa 600 bis 800 Tests werden in Tübingen derzeit täglich an jeder Station durchgeführt. Nur sehr wenige Tests waren bislang positiv. Die betroffenen Personen müssen dann einen PCR-Test machen, um das positive Schnelltest-Ergebnis überprüfen zu lassen.