Paderborn

Ärztliches Versorgungszentrum für Schloß Neuhaus gefordert

In Zukunft gebe es wohl nur noch zwei Praxen in dem Paderborner Stadtteil. Auf dem Gelände der Dempsey-Kaserne könnte ein Versorgungszentrum entsteht, regt die SPD an. Die CDU nennt den Vorschlaf "plump".

Die ärztliche Versorgung in Schloß Neuhaus ist Thema bei SPD und CDU. | © Pixabay (Symbolbild)

10.10.2020 | 10.10.2020, 14:30

Paderborn-Schloß Neuhaus. Angesichts der seit Jahren rückläufigen Zahl von Arztpraxen zur allgemeinmedizinischen Versorgung in Schloß Neuhaus fordert die SPD, wirksame Maßnahmen gegen diesen Trend zu ergreifen.

„Unseren Informationen zufolge wird zum Jahresende eine weitere Arztpraxis schließen. In unserem Stadtteil gab es im Jahr 2005 noch sieben Praxen, die die allgemeinmedizinische Versorgung sicherstellten.
Heute zeichnet sich ab, dass diese große Aufgabe in naher Zukunft nur noch durch zwei Praxen bewältigt werden muss. Es ist zu befürchten, dass nach Schließungen die verbleibenden Praxen verwaiste Patienten nicht unbegrenzt oder mit sehr langen Wartezeiten aufnehmen können", so der SPD-Fraktionsvorsitzende Franz-Josef Henze.

Darüber hinaus wachse Schloß Neuhaus durch neue Baugebiete in Mastbruch und in naher Zukunft auch durch die Entwicklung des Geländes in der ehemaligen Dempsey-Kaserne. Es bestehe daher deutlicher Handlungsbedarf. Die SPD schlägt deshalb vor, im Zusammenhang mit den Plänen für die Umgestaltung der Dempsey Barracks über ein Medizinisches Versorgungszentrum (MVZ) in diesem Areal nachzudenken und eine solche Einrichtung in der weiteren Planung zu berücksichtigen.

CDU wies bereit 2017 auf den Ärztemangel hin

Die CDU hatte durch ihren Vorsitzenden Markus Mertens laut einer Pressemitteilung bereits mit einem Antrag in der Ratssitzung im November 2017 auf diese Problematik hingewiesen und hatte seinerzeit dafür geworben, dass auch die Stadtverwaltung in der Frage aktiv wird. Diesem Ansinnen seien damals nur die Grünen sowie die Linkspartei gefolgt, so konnte aber eine Mehrheit für den Antrag erreicht werden. Gegenstimmen habe es unter anderem auch von den Sozialdemokraten gegeben.

Markus Mertens sagt nach Gesprächen mit Ansprechpartnern in der Sache: „Ich habe Hoffnung, dass es auch in Schloß Neuhaus mit einem großen Stamm an potenziellen Patientinnen und Patienten eine Neuansiedlung geben kann."

Als „plump" bezeichnet Mertens den Vorschlag der SPD, auf dem Dempsey-Gelände ein Medizinisches Zentrum vorzusehen. Genau den Vorschlag hätte Susanne Meiche zunächst rund um eine Bürgerversammlung der Christdemokraten im Jahre 2018 und dann noch mal im weiteren Verlauf der weiteren Beratungen unterbreitet.
Gleichwohl hatte die CDU stets darauf hingewiesen und betont auch aktuell, dass es aus heutiger Sicht wohl noch rund fünf Jahre dauere, bis die Entwicklungen auf dem Areal Dempsey die erforderlichen baulichen Fortschritte erreicht haben.