Paderborn

CDU unterstützt Pläne für Dempsey-Kaserne in Paderborn

Warum es wichtig ist, die Bevölkerung frühzeitig in die Planungen mit einzubeziehen und warum die Ratsfraktion scharfe Kritik an Volt-Bürgermeisterkandidat Verani Kartum übt.

Im Westen des ehemaligen Kasernengeländes im Bereich Dubelohstraße (oben) ist kleinteiliges Gewerbe geplant, im Osten die Wohnbebauung und im südlichen Bereich ein großer öffentlicher Platz. | © Tobe.Stadtbüro/AP Landschaftsarchitekten

10.06.2020 | 10.06.2020, 09:45

Paderborn-Schloß Neuhaus. Die CDU-Ratsfraktion begrüßt in einer Pressemitteilung die ersten Planungen für das neu zu entwickelnde Quartier im Bereich der ehemaligen Dempsey-Kaserne an der Husarenstraße in Schloß Neuhaus.

„Es ist ein guter erster Schritt", so der Vorsitzende Markus Mertens. Die CDU habe die Bevölkerung rund um die Kaserne frühzeitig bei einer Bürgerversammlung mit mehr als 200 Besuchern über die neue Nutzung der Kaserne und die erforderlichen – auch rechtlichen – Schritte bei der kommunalen Übernahme von Konversionsflächen informiert. „Dieses städtische Engagement halten wir für wichtig, weil ansonsten solche Flächen an Investorengruppen gehen, denen es einzig um den Kommerz geht", formuliert der Vorsitzende des Bezirksausschusses Schloß Neuhaus-Sande, Michael Pavlicic.

Im Vorfeld sei es der CDU als ein wichtiges Kriterium um die verkehrliche Belastung rund um das Quartier gegangen. „Unabhängig davon, dass in der Zukunft weitreichende Veränderungen im Mix und in der Ausrichtung des Individualverkehrs anstehen, haben wir als CDU frühzeitig darauf geachtet, dass auf Dempsey nicht zu viele Wohneinheiten entstehen", erläutert die sachkundige Bürgerin Susanne Meiche. Mit dem Entwurf wurde von der Jury, das Modell ausgesucht, das die wenigstens Wohneinheiten vorsieht.

Kritik von der Volt-Partei

Scharf kritisiert die CDU-Fraktion die Volt-Partei und ihren Bürgermeisterkandidaten Verani Kartum.

„Ich erwarte nach vielen dubiosen Äußerungen ja inzwischen keinerlei Fachwissen, aber man darf durchaus schon mal darauf hoffen, dass sich jeder halbwegs seriöse Bürgermeisterkandidat zumindest informiert", so Markus Mertens. Kartum müsse wissen, dass es sich um einen städtebaulich-freiraumplanerischen Wettbewerb handele, der in den nächsten politischen Schritten mit Einbezug der Bürger verfeinert werde, um auf der dann geschaffenen Grundlage zu einer Kaufpreisfindung mit der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) zu kommen.

An dem Wettbewerb waren neben Vertretern aus Verwaltung und Politik auch zwei Neuhäuser Bürger vertreten. Dazu kamen acht erfahrene externe Spezialisten solcher Wettbewerbe, seien es Architekten, Landschaftsarchitekten oder Stadtplaner. „Ich kenne niemanden aus der Politik, der für diese intensive Begleitung nicht dankbar war", urteilt Mertens und ergänzt: „Die Kritik von Herrn Kartum kann man mit fehlendem Fachwissen nur bedingt begründen. Es zeigt eher eine hohe Selbstüberschätzung." Wenn dieser unter anderem das Fehlen eines Bolzplatzes bemängele, so sei festzuhalten, dass neben der geplanten zum Beispiel für den TSV 1887 wichtigen Dreifachsporthalle noch Raum für ein Kleinspielfeld sei. Kartum fordere ein Konzept für die Vermarktung von Wohnungen und Häusern in einer Phase, da es erst in rund drei Jahren einen Bebauungsplan gebe und natürlich dann auf der Agenda stehe. Weiter werden Sozialwohnungen verlangt. Dabei seien 30 Prozent geförderter Wohnungsbau durch den Rat bei Neubauvorhaben festgeschrieben.