Kreis Paderborn

SPD fordert mehr Windräder im Kreis Paderborn

Die Sozialdemokraten sehen einen steigenden Energiebedarf und kritisieren einen Vorschlag der CDU zur Abstandsregelung.

Die Höhen bei Dahl sind bereits jetzt bevorzugtes Windrad-Revier. | © Archivbild: Jens Reddeker

11.02.2020 | 11.02.2020, 10:30

Kreis Paderborn. Die SPD im Kreis Paderborn fordert eine Ausweitung der Windkraft in der Region. Der derzeitige Stromverbrauch der Bevölkerung könne zwar aus der Windkraft abgedeckt werden, es würden jedoch neben dem aktuellen Strombedarf im Kreis Paderborn nach wie vor auch viele fossile Brennstoffe verbraucht, die nun sukzessive durch verstärkten Einsatz von strombetriebenen Wärmepumpen, Elektroautos oder E-Scooter ersetzt würden, so die SPD in einer Mitteilung.

Der Stromverbrauch werde daher immer weiter ansteigen. "Um diesen Energiebedarf zu decken, ist eine Ausweitung der Windkraft, auch im Kreis Paderborn, unumgänglich", teilte Bärbel Hermansen, Geschäftsführerin des SPD-Kreisverbandes, mit.

Akzeptanz soll gesteigert werden

Der SPD sei es wichtig, die Akzeptanz für Windenergieanlagen zu erhöhen und gleichzeitig die regionale Wertschöpfung zu steigern. „Gerade die Bevölkerung und die Kommunen im ländlichen Raum wie hier im Kreis Paderborn müssen von der Windkraft vor Ort profitieren", sagt Wolfgang Scholle, Vorsitzender der SPD-Kreistagsfraktion. Die SPD fordert daher eine verpflichtende Beteiligungsmöglichkeit der Bürgerinnen und Bürger und der Kommunen an Windparks.

Kommunen, in denen Windanlagen gebaut werden, sollten zudem eine am Umsatz orientierte Beteiligung an den Windanlagen erhalten. Das könnte bedeuten, das Gewerbesteuer dort erhoben wird, wo Windenergie erzeugt wird und nicht, wo der Sitz des Unternehmens ist.

"Tausende Jobs in Gefahr"

Deutschland sei gerade dabei, in der Windkraft, wie zuvor bei der Photovoltaik auch, in die Bedeutungslosigkeit zu fallen und seine Chancen zu verspielen. Bei einem anhaltend schleppenden Ausbau der Windkraft an Land seien tausende Jobs in der deutschen Windindustrie in Gefahr, so die SPD.

Die Sozialdemokraten kritisieren den neuen Vorschlag der CDU zur Abstandsregelung. Der für die Energie zuständige stellvertretende CDU Fraktionsvorsitzende Carsten Linnemann plane weitere Verschärfungen der bereits geplanten starren 1.000 Meter-Abstandsregelung, so die SPD. „Herr Linnemann gefährdet damit die Ziele des Klimaschutzes und hochwertige Arbeitsplätze in Deutschland. Sein Vorhaben widerspricht den Interessen der Bürgerinnen und Bürger im Kreis Paderborn", sagt Stephan Zech vom Umweltforum der SPD.

Für die SPD gehe es darum, die Chancen für eine Wertschöpfung durch die Windenergie im Kreis Paderborn zu nutzen und gleichzeitig dem Klimawandel entgegen zu treten.