In Hövelhofs neuem Wohnquartier wird unterirdisch entsorgt

Hövelhof. 208 Mülltonnen müssten für die 52 Wohneinheiten, die an der Ecke Küsterkamp/Delbrücker Straße entstanden sind, eigentlich bereit stehen. Aber weit und breit ist keine zu sehen. Der Investor des neuen Quartiers hatte eine andere Idee. Die Kreyer Holding aus Schloß Holte-Stukenbrock setzt auf eine zukunftsorientierte Abfallentsorgung mit Unterflurcontainern. Für Restmüll, Papier, Wertstoff und den Biomüll steht auf dem Hof der neuen Wohnanlage jeweils ein Container zur Verfügung. Und die können jede Menge Müll schlucken ohne viel Platz einzunehmen. Die Müllschlucker haben oberirdisch die Größe einer normalen Mülltonne. Der etwa ein Meter hohe Schacht mit einer Einwurf-Klappe lässt nur erahnen, was unter der Erde verbaut ist: die Container fassen jeweils fünf Kubikmeter Müll. "Nur der Container für Biomüll ist kleiner, da passen drei Kubikmeter rein. Den werden wir öfter leeren lassen, so dass es keine Geruchsbelästigung gibt", erklärt Bauleiter Heiko Wurzler.Zum Vergleich: Eine herkömmliche Mülltonne hat ein Fassungsvermögen von 80 bis 240 Litern. Neben der Platzersparnis bieten die unterirdischen Sammelbehälter nicht nur den Vorteil der Geruchsminimierung, sie sind auch verschließbar und haben eine praktische Höhe für den Einwurf.Öffnen mit dem Haustürschlüssel Mit dem Haustürschlüssel hat jeder Bewohner jederzeit Zugang zu den jeweiligen Containern. Die Kosten der neuartigen Müllentsorgung liegen bei 40.000 Euro. Im gleichen Rhythmus wie die Mülltonnen werden die Container geleert. "Das läuft wie bei den großen Glascontainern. Sie werden mit einem Kran über den Lkw gehoben und dann geöffnet", so Wurzler.Zahlen in der Sennegemeinde die Haushalte je nach Größe die Abfallentsorgungsgebühren, so werde das in dem Quartier pro Wohneinheit und Bewohner von der Hausverwaltung festgelegt, wie Projektleiterin Annika Wendt erläutert. Fast alle Eigentumswohnungen sind verkauft Die Senne Immobilien GmbH, eine Tochter der Kreyer Holding, hat diese Wohnanlage bestehend aus sechs Häusern errichtet. Baustart war im Herbst 2020 mit dem Abriss der alten Immobilie. Drei Häuser sind schon bezugsfertig, die anderen folgen in Kürze. Lediglich vier der 52 Wohneinheiten seien aktuell noch zu haben, wie die Projektmanagerin berichtet. "Es sind alles Eigentumswohnungen, teilweise haben aber auch Investoren ganze Häuser gekauft, um dort dann die Wohnungen zu vermieten", erklärt Wendt. In der Tiefgarage stehen 74 und draußen 16 Stellplätze für Autos zur Verfügung.Name des Quartiers bezieht sich auf alte Urkunde Die Gemeinde hat dem Projekt den Namen "Hövelhof 1446" gegeben. "Die Sennegemeinde verdankt seinen Namen dem Urhof Hövelhof, der 1446 das erste Mal urkundlich erwähnt wurde. Der Name soll die Verbundenheit zu den Traditionen des Ortes widerspiegeln", erklärt Gemeindesprecherin Ricarda Michels.Kämmerer Andreas Schwarzenberg war nicht nur vom Namen schnell überzeugt, auch von dem innovativen Abfallentsorgungssystem: &bdquo;Gerade für diesen Standort halte ich das Konzept für eine sehr gute Lösung. Üblicherweise hätte jede Wohneinheit eigene Mülltonnen. Durch die geräumigen Container kann darauf verzichtet werden und das Gesamtbild ist optisch unauffälliger."Er könne sich das auch an anderen Standorten in Hövelhof vorstellen, denn ab und zu beschweren sich Anwohner, dass Mülltonnen Geh- und Radwege versperren. Der Kämmerer begrüßt die neuen Wohneinheiten, denn schließlich sei die Nachfrage in der Gemeinde, besonders auch für Bauland nach wie vor riesengroß. So hatten sich für die 21 Plätze im Neubaugebiet &bdquo;Junkern Feld“ in Riege weit über 130 Interessenten gemeldet. Die Bewerbungsphase dazu läuft am 13. Mai ab.

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