Büren-Siddinghausen. Die Generalversammlung der Feuerwehr nutzen Kommunalvertreter in der Regel um Dank zu sagen und Lob auszusprechen. Das tat Bürens stellvertretende Bürgermeister Christian Bambeck jetzt bei der Jahresversammlung der Bürener Wehr zwar auch, Bambeck nutzte aber auch die Gelegenheit, mächtig Dampf abzulassen. Im Zentrum seiner harschen Kritik stand die angekündigte Erhöhung der Kreisumlage.
Die 11,6 prozentige Erhöhung der kommunalen Abgabe an den Kreis Paderborn habe für Büren dramatische Folgen und es drohe der Stadt an der Alme die kommunale Haushaltssicherung, sagte Bambeck. „Wenn das kommt, dann sind wir selber nicht mehr Herr der Dinge, denn dann kommen alle freiwilligen Leistungen auf dem Prüfstand oder werden gestrichen", so Bambeck.
Und weiter: Der Kreis investierte lieber in eine neue Fahrzeugflotte als bei den Kommunen eine niedrige Kreisumlage einzufordern. Geradezu gütig waren dagegen Bambecks Worte in Richtung Feuerwehr. Hier unterstrich er, dass die Stadt trotz der angespannten Haushaltslage weiter zu ihrer Wehr stehe. Was ja auch ihre Pflicht sei.
Hohe Investitionen in Fahrzeuge
So seien jüngst mehr als 720.000 Euro in die Anschaffung von Fahrzeugen investiert worden und 90.000 Euro in neue Ausrüstung. „ Alle Ausgaben sind dabei vom Rat einstimmig mitgetragen worden" betonte der Stellvertreter von Bürgermeister Schwuchow. Investitionen sind auch weiter vorgesehen und notwendig. Im kommenden Jahr soll für 40.000 Euro ein Mannschaftstransportwagen gekauft werden und 60.000 Euro würden in die Ausrüstung investiert.

Ein dicker Brocken steht dann für 2021 an. Eine neue Drehleiter soll angeschafft werden. Kosten: 720.000 Euro. Die Attacke von Bambeck bezüglich der anstehenden Erhöhung der Kreisumlage wollte der stellvertretende Landrat Hans-Bernd Janzen in seinen Gruß- und Dankesworten dann aber nicht unkommentiert stehen lassen. Es sei keineswegs so, dass sich der Kreis Paderborn das Geld nur so von den Kommunen abhole um es nach gut dünken zu verwende. Der Kreis habe viele Pflichtaufgaben zu erfüllen, wobei die Kosten für Sozialleistungen einen großen Teil einnehme, sagte Janzen, der auch daran erinnerte, das auch viel Geld an die Menschen und die Kommunen im Kreis zurückfließe- und dieses auch für die Sicherheit der Menschen.
In den weiteren Grußworten lobte der stellvertretende Kreisbrandmeister Christoph Müller die gute Zusammenarbeit der Wehren im Kreisgebiet, wobei der die Zusammenarbeit der Feuerwehren von Wewelsburg und Fürstenberg im Bereich Gefahrenabwehr besonders hervorhob.
So lange braucht die Feuerwehr bis zum Einsatzort
Viel Mühe hatte sich auch in diesem Jahr Andres Müller mit der Zusammenstellung des Jahresberichts gemacht. Der Stadtbrandmeister freute sich von einer weiteren Verbesserung bezüglich der Ausrückzeiten berichten zu können (In fast 74 Prozent aller Einsätze waren die Wehren in einer Zeit von 0 bis 4 Minuten ausgerückt) und zeigte sich erfreut, dass in über 76 Prozent die Einsatzkräfte innerhalb von zehn Minuten am Einsatzort waren.
176 Einsätze wurden im vergangenen Jahr verzeichnet. 160-mal waren es Brandeinsätze und 53-mal Technische Hilfeleistungen. Erfreulich sei es, dass auch die Zahl der Atemschutzträger wieder zugenommen habe, die Jugendwehr mit 70 Mitgliedern, davon 13 Mädchen gut besetzt sei und dass der Zustand der Ausrüstung und der Fahrzeuge weiterhin als gut zu bewerten ist, sagte Andreas Müller.
Insgesamt hat die Bürener Feuerwehr derzeit 677 Mitglieder wovon 374 der aktiven Wehr angehören.