Borchen/Paderborn

War die Tochter des Opfers von Borchen in die Tat verwickelt?

Die schwer verletzte Frau wird im Krankenhaus von Ermittlern der Mordkommission befragt. Die treffen daraufhin eine neue Einordnung.

Am Triftweg in Borchen: Dort steht das schmucke Haus, in dem das Opfer mit dem Verdächtigen und seiner Ehefrau lebte. | © Martin Fröhlich

Martin Fröhlich
27.09.2019 | 27.09.2019, 16:03

Borchen. Im Fall der getöteten Rentnerin von Borchen deutet sich eine weitere Wende an: Die Ermittler halten jetzt für möglich, dass auch die Tochter der 76-Jährigen an der Tat beteiligt war.

Die Tochter wurde am Sonntag bei einem Autounfall auf der A3 bei Nürnberg schwer verletzt. Sie war nach einem Auffahrunfall aus dem schwarzen Hyundai der Familie gesprungen und auf die Gegenfahrbahn gelaufen. Sie liegt seit dem im Südklinikum Nürnberg. Dort wurde sie jetzt von Beamten der Kriminalpolizei vernommen. Laut der Bielefelder Mordkommission "Trift" ergaben sich Hinweise darauf, dass "eine Tatbeteiligung der Ehefrau des Tatverdächtigen" nicht auszuschließen ist.

Was sagte die Frau den Beamten?

Die 46-Jährige sei im Krankenhaus vernommen worden und habe sich zu der Tat im Haus am Triftweg geäußert. Was genau die Frau den Beamten sagte, will die Polizei derzeit nicht öffentlich machen. Dies geschehe aus ermittlungstaktischen Gründen, heißt es. Man gleiche derzeit die Aussagen mit den bisherigen Ergebnissen der Ermittlung ab. Die Polizei sucht offenbar vor allem nach den Hintergründen der Tat.

Am Sonntagabend war die Leiche der Rentnerin gefunden worden. In der Nacht wurde dann ihr Schwiegersohn, ein 53-jähriger Tierarzt des Kreises Paderborn, in einem Hotel bei Nürnberg verhaftet. Er war am Sonntagmorgen überstürzt mit seiner Ehefrau, der Tochter des Opfers, gen Süden aufgebrochen. Auf der A3 kam es dann zu einem schweren Auffahrunfall, bei dem ein 75-jähriger Autofahrer getötet wurde.

Dort schlug das SEK zu

Die schwer verletzt Borchenerin wurde ins Nürnberger Südklinikum geflogen, ihr Mann nahm sich in der Nähe ein Hotelzimmer. Dort erwischte ihn schließlich ein SEK, als er am Abend zur Fahndung ausgeschrieben wurde. Nach Informationen von nw.de hatte sich der Verdächtige zuvor bei der Suche nach einem Hotelzimmer noch von seinem Schwager, dem nichts ahnenden Sohn des Opfers, unterstützen lassen. Der Mann als Hauptverdächtiger sitzt wegen des Vorwurfs des Totschlags in U-Haft und äußert sich im Gegensatz zu seiner Ehefrau nicht.