Espelkamper soll Ehefrau getötet haben: Untersuchungshaftbefehl wegen Mordes verkündet

Espelkamp. Der Graudenzer Weg zählt zu den ruhigeren Wohngegenden in Espelkamp. Die Straße parallel zur Bahnlinie wird von bunten Mehrfamilienhäusern gesäumt und endet im Süden in einem Wendehammer. Am Ostersonntag herrschte Ruhe am Graudenzer Weg. Nichts erinnerte daran, was sich hier am Karsamstag abgespielt hatte. Ein Mann hatte am Samstag in einer Wohnung im südlichen Graudenzer Weg seine Frau getötet und sich anschließend selbst verletzt. Die Polizei Bielefeld hat eine Mordkommission eingesetzt. Ein 44-Jähriger hat am Samstagmorgen seine Ehefrau in der gemeinsamen Wohnung am Graudenzer Weg in Espelkamp getötet. Wie aus einer gemeinsamen Pressemitteilung der Staatsanwaltschaft Bielefeld und des Präsidiums Bielefeld hervorgeht, soll der Mann im Anschluss an seine Tat die Beamten verständigt haben. Die Polizei fand die leblose Frau und nahm den dringend tatverdächtigen Ehemann fest. Er wurde am Sonntag einer Haftrichterin am Amtsgericht Bielefeld vorgeführt, die Untersuchungshaft wegen Mordes verhängte. Gegen 8.30 Uhr meldete der 44-Jährige der Leitstelle der Polizei Minden, dass er seine 43-jährige Frau getötet habe. Die alarmierten Einsatzkräfte stießen in der Wohnung auf die leblose Frau. Nach dem aktuellen Kenntnisstand verstarb die 43-Jährige infolge multipler Stichverletzungen. Tatverdächtiger verletzte sich selbst Aufgrund einer schweren Stichverletzung wurde der 44-Jährige am Samstag notoperiert und konnte zunächst nicht vernommen werden. Die Ermittler der Mordkommission &bdquo;Grau“ um Markus Mertens von der Polizei Bielefeld mit Beamten des Polizeipräsidiums Bielefeld und der Polizei Minden-Lübbecke gehen davon aus, dass sich der Mann die lebensbedrohlichen Stichverletzungen nach der Tat selbst zugefügt haben könnte. Nach der Operation stabilisierte sich sein Gesundheitszustand, teilte die Polizei am Samstagabend mit. Der Tatverdächtige wurde in ein Justizvollzugskrankenhaus gebracht. Die Hintergründe der Tat sind nach Angaben von Polizei und Staatsanwaltschaft Bestandteil der laufenden Ermittlungen. Am Tag danach: Die Menschen sind auch am Graudenzer Weg bei frühlingshaften Temperaturen unterwegs. Der gewaltsame Tod der 43-jährigen Frau ist das Thema. Nachbarn und Anwohner des Graudenzer Weges zeigten sich geschockt von der Tat. Was mag der Hintergrund sein? Niemand aus der Nachbarschaft kann sich das erklären. Am Graudenzer Weg kennt jeder jeden, und wenn nur vom Sehen. Viele wohnen schon seit Jahren in den Mietshäusern der Aufbaugemeinschaft, die vor Jahren viel in die Wohnumfeldverbesserung in dem Viertel investiert hat. Die Häuser haben einen bunten und fröhlichen Anstrich, türkische Mitbürger wohnen hier ebenso wie Syrer oder Italiener, die Nachbarschaft ist multikulturell. Sogar einen kleinen Kiosk gibt es Graudenzer Weg. &bdquo;Die Tat ist hier Gesprächsthema“, erzählt die Mitarbeiterin im Kiosk. Besonders die Jugendlichen hätten am Samstagabend vor dem Kiosk viel darüber gesprochen. Als Polizei und Krankenwagen am Samstagmorgen im Graudenzer Weg vorfuhren, hätte ja keiner gewusst, warum. Umso größer sei der Schock gewesen, als sich die Tat herumsprach. In den sozialen Medien seien dann auch sehr schnell Fotos von der Familie geteilt worden, erzählt die Kiosk-Mitarbeiterin. Weil die Leute natürlich wissen wollten, um wen es geht. Ob sie das schlimm findet? &bdquo;Ja“, sagt die Kiosk-Mitarbeiterin. &bdquo;Eigentlich eine ganz normale Familie“ Eine junge Frau aus der Nachbarschaft denkt am Ostersonntag vor allem an die drei Kinder des Paares. Das jüngste gehe noch in die Grundschule, die beiden älteren Geschwister würden eine weiterführende Schule besuchen. Ob die Kinder zur Tatzeit in der Wohnung waren – die Antwort der Polizei auf eine entsprechende Anfrage der Redaktion ist noch offen. Die Familie lebe schon ganz lange hier, sie sei gut integriert und habe sich nicht abgekapselt. Im Gegenteil. Es gab zu anderen Familien am Graudenzer Weg freundschaftliche Kontakte, die Kinder spielten miteinander. Der Vater habe sich immer liebevoll um die Kinder gekümmert, wenn die Mutter arbeiten war, weiß eine Nachbarin zu berichten. &bdquo;Eigentlich eine ganz normale Familie. Die Mutter hat sehr gut Deutsch gesprochen.“ Noch am Vortag der Tat habe die ganz Familie eine gemeinsame Radtour unternommen. Am Karsamstag, so heißt es in der Nachbarschaft, hatte die Familie offenbar in die Niederlande fahren wollen, um dort in den Osterferien ein paar Tage Urlaub zu machen. &bdquo;Wir sind hier alle völlig fassungslos“, sagt die junge Frau aus der Nachbarschaft.

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