Getötete Gütersloherin (85): Haus von Bekanntem des Opfers durchsucht

Gütersloh. Ist das die erste heiße Spur im Tötungsdelikt an einer 85-jährigen Frau in Friedrichsdorf? Am Montag, 27. Januar, ist es in dem Ortsteil zu einem größeren Polizeieinsatz gekommen. Ein Wohnhaus, ganz in der Nähe des Tatortes an der Haflinger Straße, ist von der Kripo durchsucht worden. Das hat die Polizei auf Anfrage der &bdquo;NW“ bestätigt. &bdquo;Ja, es stimmt. Die Durchsuchungsaktion steht in Zusammenhang mit dem Kapitalverbrechen“, sagt die Bielefelder Polizeisprecherin Sarah Siedschlag. Nach Informationen der &bdquo;NW“ soll die Maßnahme in einem Haus am Möwenweg durchgeführt worden sein. Dort soll ein Bekannter des Opfers wohnen, der sich in der Vergangenheit mehrmals im Anwesen der 85-Jährigen aufgehalten haben soll. Mehr dazu: Tote Gütersloherin (85) in Wohnung gefunden – Ermittler finden keine Einbruchsspuren Ob die Beamten in dem Gebäude belastendes Beweismaterial gesichert haben, will Siedschlag nicht sagen. Nur so viel: ?&bdquo;Es gibt noch keinen konkreten Tatverdächtigen. Die Ermittlungen der Mordkommission ’Hafling’ laufen auf Hochtouren und in alle Richtungen.“ Wieso war erst von einem Unfall die Rede? Die alte Dame, die kaum soziale Kontakte gepflegt und zurückgezogen und auch allein gelebt hat, ist am Samstagmittag, 21. Dezember, mit schweren Kopfverletzungen in ihrem Haus an der Haflinger Straße von Polizeibeamten tot aufgefunden worden. Am Anfang gehen die Ermittler von einem Unfall aus. Man glaubt, dass die Rentnerin unglücklich gestürzt sei. Lesen Sie auch: Getötete Gütersloherin (85): Welche Rolle spielt das rätselhafte Symbol am Eingangstor? Eine Obduktion, drei Tage später, bringt allerdings die Wende: Die Rentnerin, die bereits mehr als 14 Tage tot in ihrer Wohnung gelegen und erhebliche Verwesungserscheinungen aufgewiesen hat, ist erschlagen worden. &bdquo;Stumpfe Gewalt gegen den Kopf“, lautet das Ergebnis der Gerichtsmediziner. Als Tatwaffe komme ein Hammer infrage. Die Tatzeit könne auf Anfang Dezember bestimmt werden. Nach Recherchen der &bdquo;NW“ soll der Kopf der Leiche schon beim Auffinden abgedeckt gewesen sein. Wie kann dann von einem Unfallgeschehen ausgegangen werden? Der &bdquo;Erste Angriff“ umfasst ein polizeiliches Handeln beim Vorliegen einer Straftat (Tatortarbeit) oder einer Gefahr vor Ort. Dies geschieht im Rahmen eines Polizeieinsatzes und wird durch sogenannte Erstzugriffsbeamte durchgeführt. Für diese Beamten sollen die Umstände der Auffindesituation des Leichnams bereits Zweifel geweckt haben. Hat der Täter den Anblick seines Opfers nicht ertragen und deshalb den Kopf abgedeckt? Nachbar gibt Einblicke in das Leben der Gütersloherin Ein Nachbar gibt einen eigenen Einblick in das Leben der 85-jährigen Rentnerin: &bdquo;Die hat uns 20 Jahre lang etwas vorgemacht“, beteuert er kopfschüttelnd. Manchmal habe die alte Dame bei ihm angeklingelt und wollte einen 50-Euro-Schein gewechselt haben. &bdquo;Ich muss meiner Tochter 20 Euro schicken“, hat sie gesagt. &bdquo;Ein anderes Mal wollte sie sich von mir Geld leihen. Ich habe ihr dann mitgeteilt, dass ich das grundsätzlich nicht mache.“ Dann sei sie wieder gegangen. Das alles könne er bis heute nicht verstehen, &bdquo;denn ich weiß, dass sie nicht unvermögend gewesen ist. Warum dann dieses Theater?“ In Friedrichsdorf gebe es wilde Gerüchte um den Tod dieser Frau, die mittlerweile beigesetzt worden ist. Anwohner und Nachbarn der Haflinger Straße seien zutiefst besorgt. &bdquo;Immerhin läuft der Täter noch frei herum.“ Mehr dazu: Tote Gütersloherin in Wohnung gefunden: Nachbarn von 85-Jähriger sind verunsichert Zum Stand ihrer Ermittlungen schweigen die Fahnder beharrlich. Fragen werden kaum beantwortet mit dem Hinweis: &bdquo;Dazu können wir aus ermittlungstaktischen Gründen nichts sagen.“ Oder: &bdquo;Kein Kommentar, weil Täterwissen.“ Nach &bdquo;NW“-Informationen gibt es noch weitere Verdächtige im nahen Umfeld der Getöteten, die durchaus ein Motiv hätten. Zurzeit soll die Mordkommission, die inzwischen ein Büro in der Kreispolizeibehörde in Gütersloh bezogen hat, auf Auswertungen aus dem Labor warten. Gibt es eine Täter-DNA?

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