Frau und Tochter unter Opfern

Mann fährt in Passau mit Auto in Menschengruppe – Haftbefehl erlassen

Ein Mann fährt mit dem Auto seine Frau und seine kleine Tochter an - die Polizei vermutet einen Sorgerechtsstreit. Der Mann wird festgenommen.

Polizei und Rettungskräfte am Tatort in Passau, wo ein Mann mit einem Auto in eine Menschengruppe gefahren ist. Es gibt mehrere Verletzte. | © Markus Zechbauer/Zema Medien/dpa

08.06.2025 | 08.06.2025, 17:23

Das Wichtigste im Überblick

  • In Passau ist am Samstag ein Mann mit einem Auto in eine Menschengruppe gefahren.
  • Der Verdächtige, ein 48-jähriger Iraker, wurde festgenommen.
  • Unter den Verletzten sind die Frau und die Tochter des Verdächtigen.
  • Das Motiv könnte ein Sorgerechtsstreit sein.

Passau. Flatterband sperrt den Ort der Tat ab: Ein Mann ist in Passau mit einem Wagen in eine Menschengruppe gefahren. Ein Sorgerechtsstreit war nach ersten Erkenntnissen der mögliche Hintergrund für die Tat. Unter den fünf Verletzten sind seine 40 Jahre alte Frau und seine fünfjährige Tochter. Die Polizei sprach am Tag nach der Tat von weiteren Hinweisen auf eine Beziehungstat. „Im Zusammenhang mit seiner Frau gab es in der Vergangenheit bereits Anlass für ein polizeiliches Tätigwerden“, sagte ein Polizeisprecher.

Der 48 Jahre alte Iraker wurde festgenommen und vernommen. Nach Angaben der Polizei wurde gegen ihn am Sonntag Haftbefehl wegen versuchten Totschlags erlassen.

Die Kriminalpolizeiinspektion Passau habe zusammen mit der Staatsanwaltschaft Passau die Ermittlungen übernommen, hieß es. Der Vorwurf sei nach derzeitigem Erkenntnisstand ein versuchtes Tötungsdelikt.

Verletzte laut Polizei nicht in Lebensgefahr

Ein Abschleppfahrzeug steht hinter einem Auto. Es handelt sich vermutlich um das Auto, mit dem ein Mann in Passau in eine Menschengruppe gefahren ist. - © Armin Weigel/dpa
Ein Abschleppfahrzeug steht hinter einem Auto. Es handelt sich vermutlich um das Auto, mit dem ein Mann in Passau in eine Menschengruppe gefahren ist. | © Armin Weigel/dpa

Die Frau wurde nach Informationen der „Deutschen Presse-Agentur“ am Sonntag weiter im Krankenhaus behandelt, es besteht aber keine Lebensgefahr. Die vier anderen Verletzten wurden demnach bereits teilweise aus dem Krankenhaus entlassen. Neben der Tochter handelte es sich um drei Frauen im Alter zwischen 18 und 52 Jahren. Dem Vernehmen nach erlitten sie unter anderem Verletzungen wie Schürfwunden und Prellungen. In welcher Beziehung die anderen Verletzten zu der Familie standen, konnte die Polizei noch nicht sagen.

Der Mann wie auch seine Frau und die Tochter leben laut Polizei im Raum Passau. Der Mann war gegen 15.30 Uhr mit seinem Wagen in einer Straße nahe dem Hauptbahnhof der Dreiflüssestadt in die Personengruppe auf dem Gehweg gefahren. Die Polizei ging rasch davon aus, dass der Mann das Fahrzeug bewusst in die Personengruppe gelenkt hatte.

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Passanten alarmieren die Polizei

Ein Schuh steht auf einem Gehweg in der Nähe des mutmaßlichen Tatorts in Passau. Polizeimarkierungen sind zu sehen. - © Armin Weigel/dpa
Ein Schuh steht auf einem Gehweg in der Nähe des mutmaßlichen Tatorts in Passau. Polizeimarkierungen sind zu sehen. | © Armin Weigel/dpa

Passanten hatten die Polizei alarmiert. Die Verletzten wurden mit Krankenwagen in die Klinik gebracht. Der Unfallort war abgesperrt. Am frühen Abend wurde der Unfallwagen mit einem Kran abtransportiert. Die Beamten riefen Zeugen auf, sich bei der Kriminalpolizeiinspektion Passau zu melden.

Archiv: Anschlag in München: Schwer verletzte Mutter und Tochter (2) gestorben

Der Text wurde mit neuen Informationen der Polizei ergänzt und die Angaben zum Alter der verletzten Frau korrigiert.

INFORMATION


Hilfe bei häuslicher Gewalt

  • Frauen, die von häuslicher Gewalt betroffen sind, können sich mit all ihren Fragen vertraulich an das Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“ wenden: Die 116 016 ist rund um die Uhr erreichbar, auch an Wochenenden und Feiertagen. Der Anruf ist kostenlos und kann auch ohne Guthaben auf dem Mobiltelefon genutzt werden.
  • Die interkulturellen Beraterinnen beim Hilfetelefon sind ausgebildete und erfahrene Fachkräfte und bieten Beratung in 18 Fremdsprachen an.
  • Zudem ist täglich zwischen 12 und 20 Uhr ein Sofort-Chat erreichbar. Alle Mitarbeiterinnen sind qualifizierte weibliche Fachkräfte.
  • Frauen mit Hör-Behinderung finden hier eine Beratung in deutscher Gebärdensprache und in Gebärden-Schriftsprache.