Altenbeken. Aufmerksamen Passanten ist es schon aufgefallen: Das markante Hochkreuz am Altenbekener Wienacker ist weg. Das morsch gewordene Holz musste aus Sicherheitsgründen abgebaut werden. Nun wird es durch eine Stahlkonstruktion ersetzt, wie die Westkompanie der Altenbekener Schützen mitteilt.
Seit 1969 überragt das zwölf Meter hohe und sechs Meter breite Wienackerkreuz das Altenbekener Unterdorf. Es ist wohl das bekannteste Kreuz der Eggegemeinde, weil es an hohen kirchlichen Festtagen hell beleuchtet über das Beketal strahlt. Das Hochkreuz war damals von Schützen der Westkompanie aufgestellt worden. Anlass war die 300-jährige Wiederkehr der Erneuerung der Kreuzkapelle am Viadukt. Zudem sollte es an die Luftangriffe im Zweiten Weltkrieg erinnern.
Seit der Errichtung kümmern sich „Kreuzritter“ der Kompanie, meist vier Schützen aus dem Unterdorf, um dessen Pflege. So waren es auch jetzt Peter Claes, Ferdinand Heinekamp, Manfred Peitz und Hubert Schadomsky, die zur Tat schritten.
Anlass war ein tragischer Unfall: Als in Brenken im November 2021 ein Junge von einem Kreuz erschlagen wurde, nahm die Gemeinde Altenbeken auch das Wienackerkreuz unter die Lupe.
Warum der Zeitpunkt genau richtig war
„Die Gemeinde hat das Gelände dann abgesperrt. Und diese Entscheidung war absolut richtig“, sagt Hubert Schadomsky. „Einige Schrauben waren schon abgerostet und das Holz morsch. Wir haben das Kreuz dann am 14. Mai aus der Verankerung geholt und abgeräumt.“ Sechs Tage später, am 20. Mai, fegte der Tornado von Paderborn bis nach Altenbeken. „Das Kreuz hätte das ganz bestimmt nicht überstanden“, meint Schadomsky.
Die Entscheidung für einen Neubau war schnell getroffen. „Wir haben das Kreuz erst 2009 zum 40-jährigen Jubiläum neu errichten müssen. Schon damals war das Holz morsch“, berichtet Peter Claes. „Deshalb war schnell klar, dass auch unter dem Gesichtspunkt der Wirtschaftlichkeit eine Stahlkonstruktion richtig ist“, ergänzt Manfred Peitz.
In der Fabrik von Beierling Engineering in Buke bauten die vier Schützen unter Leitung des Betriebsleiters Ferdinand Heinekamp das neue Kreuz. „Die Stahlbauarbeiten haben zwei Wochen gedauert. Das Gesamtgewicht liegt nach der Verzinkung nun bei mehr als 800 Kilogramm“, sagt Heinekamp, der nicht nur Westkompanie-Schütze, sondern auch Vorsitzender des Bahn-Orchesters Altenbeken ist. Für die neue Elektrik sorgen Dirk Avenarius und Philipp Finke. Alle Beteiligten eint, dass sie Mitglied von Kompanie und/oder Orchester sind.
Denn auch die Musiker fühlen sich eng mit dem Wienackerkreuz verbunden. Seit 1977 stimmen dessen „Kreuzbläser“ am Abend des ersten Weihnachtstages dort klassische Weihnachtslieder an. Sie sind weithin bis ins Oberdorf hörbar. Ins Leben gerufen wurde die Tradition vom damaligen Westkompanie-Hauptmann Josef Drewes. Dessen Söhne Dietmar und Wilfried sowie Johannes Overkott und Ferdinand Heinekamp waren die ersten Kreuzbläser.
Großen Dank richtet die Westkompanie an Familie Bade, die das Kreuz in all den Jahren mit Strom versorgt hat. Für Unterstützung dankt die Kompanie auch der Spedition Striewe und dem Biohof Driller.
Großes Richtfest
Das Richtfest findet am Samstag, 17. September, drei Tage nach dem kirchlichen Festtag Kreuzerhöhung statt. „Die neue Konstruktion wird schon in den Tagen zuvor aufgerichtet. Am Samstag laden wir alle Bürger zum Richtfest ein“, sagt Hubertus Struck, Schriftführer der Westkompanie. Es spielen das Bahn-Orchester sowie Alphornbläser. Für das leibliche Wohl ist gesorgt. Beginn ist um 16 Uhr. Die neue Beleuchtung wird erstmals bei Anbruch der Dunkelheit eingeschaltet.
Die kirchliche Segnung erfolgt am Samstag, 24. September, um 17 Uhr im Rahmen einer Feldmesse. Die Schützen werden gebeten, in Uniform daran teilzunehmen. Für ältere Mitbürger wird ein Shuttle-Service zum Kreuz organisiert. Der Planwagen startet um 16.30 Uhr am Kirchplatz.