Stemwede will Geld für den Glasfaser-Ausbau in die Hand nehmen

Stemwede. In der Gemeinde Stemwede kommt der Ausbau des Glasfasernetzes gut voran und seit einigen Wochen wird auch in der Nachbarstadt Rahden gebaut. Möglich macht das die Umsetzung des Breitband-Masterplans des Landkreises. Damit sollen unterversorgte Haushalte und Firmen an das schnelle Internet angeschlossen werden. Als unterversorgt gelten Bereiche mit bis zu 30 Megabits je Sekunde. Vom Breitband-Ausbau durch den Landkreis profitieren in der Gemeinde Stemwede rund 2.200 Haushalte. Viele Haushalte aber gucken weiter in die Röhre und können vom schnellen Internet nur träumen. Das sorgt für reichlich Unmut in der Bevölkerung. SPD unterstützt Antrag der CDU Die CDU-Fraktion im Stemweder Rat hatte deshalb beantragt, dass die Gemeinde Stemwede aktiv werden soll, um den Haushalten und Firmen zum schnellen Internet zu verhelfen, die vom laufenden Ausbau nicht profitieren. Dafür solle die Gemeinde auch selbst Geld in die Hand nehmen, sich um Förderungen bemühen und eine Zusammenarbeit mit den Nachbar-Kommunen prüfen. Dieser Antrag wird auch von der SPD unterstützt. Ein schneller Internet-Zugang sei enorm wichtig für den Standort, hatte etwa die SPD-Ortsgruppe Levern in einer Mitteilung erklärt. Der Breitband-Ausbau sei wichtiger für Stemwede als der Bau eines Aussichtsturms auf dem Stemweder Berg oder ein Kurpark in Levern, hatte CDU-Fraktionschef Andreas Weingärtner während der Ratssitzung erklärt. Aussichtsturm und Kurpark waren Projekte, die Bürgermeister Kai Abruszat während der jüngsten Sitzung des Ausschusses für Gemeindeentwicklung vorgestellt hatte. 61 Prozent der Haushalte haben unterschrieben Am Mittwoch befasste sich auch der Ausschuss für Gemeindeentwicklung, Wirtschaftsförderung und Tourismus mit dem Thema, der CDU-Antrag fand erwartungsgemäß eine eimstimmige Mehrheit. Es gab eine Enthaltung. Er könne sehr gut verstehen, dass diejenigen enttäuscht seien, die über ein Minimum an Datenübertragung verfügten, aber so viel Datenübertragung hätten, dass sie nicht beim Masterplan berücksichtigt worden seien, sagte Bürgermeister Kai Abruszat. Der Internexio-Ausbau laufe zügig, merkte Abruszat an. Rund 61 Prozent der vom Masterplan betroffenen Haushalte hätten den Ausbau mit Internexio mit einem Anschluss für 100 Euro schon vertraglich fixiert. Abruszat hätte sich noch eine höhere Quote gewünscht, aber die jetzige Quote sei ein wichtiger Schritt. Was die Gemeinde jetzt tun will In Stemwede müsse man nun die Zahl der Haushalte identifizieren, die weder von Internexio noch von eigenwirtschaftlichen Ausbauten etwa durch Innogy erfasst seien. Dazu müsse die Gemeinde mit Anbietern sprechen, ob ein straßen- oder ortschaftsweiser eigenwirtschaftlicher Ausbau durch Telekommuninaktionsunternehmen möglich sei. &bdquo;Das setzt eine deutlich hohe Vermarktungsquote voraus“, so Abruszat. Das wiederum würde auch eine Markterkundung erfordern – und die Feststellung eines Marktversagens, wenn es um Förderung gehe. Eine finanzielle Förderung sei elementar wichtig. Abruszat hat nach eigenen Angaben die begründete Hoffnung, dass bei den Überlegungen des Bundes die Schwelle von 30 Mbit je Sekunde als Grenze für unterversorgte Bereiche überschritten wird – also auch Gebiete ausgebaut werden, die bislang 30 Mbits oder nur etwas mehr haben. Sollte der Grenzwert heraufgesetzt werden, dann würde die Gemeinde Stemwede in die Lage versetzt, größere Gebiete zu erfassen – weg vom Kupfer hin zum Glasfaser. "Mein Ziel ist Glasfaser bis in den letzten Winkel Stemwedes" In diesem Zusammenhang habe er bereits mit seinem Rahdener Kollegen Bert Honsel gesprochen, sagte der Stemweder Bürgermeister. Dabei gehe es um &bdquo;strategische Gemeinsamkeiten, die wir definieren können.“ Es gebe schließlich Parallelen und das könne geeignet sein, für den nächsten Ausbau die Planungen anzustoßen, so Abruszat. Aus seiner Sicht sei es klug, sich mit mehreren möglichen Anbietern auszutauschen und gleichzeitig &bdquo;mit hoher Präzision die betroffenen Gebiete zu erfassen.“&bdquo;Mein Ziel ist Glasfaser bis in den letzten Winkel Stemwedes“, sagte der Bürgermeister. Entscheidend sei, dass die Richtlinien novelliert würden. Er könne sich auch nicht vorstellen, dass der Breitband-Ausbau am Ende am Geld scheitere. Die etablierten Parteien hätten die Bedeutung dieses Themas erkannt.

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