Neubau und wichtige Sanierungen in Lübbecke verteuern sich deutlich

Lübbecke. Über drei Großprojekte musste der Bauausschuss in der letzten Sitzung zwar keinen Beschluss fassen. Aber was Baudezernent Ingo Ellerkamp den Mitgliedern über den aktuellen Sachstand mitteilte, ist trotzdem von Bedeutung: Denn es ging um die Sanierung der Stadthalle und des Hallenbades sowie den Neubau einer Sporthalle an der Rahdener Straße. Für alle drei Neubau- beziehungsweise Sanierungsprojekte liegen Ratsbeschlüsse vor. Der Weiterbetrieb des Hallenbades in der bisherigen Form beispielsweise soll lediglich durch notwendige und dringende Arbeiten sichergestellt werden. Dieser Lösung gab der bisherige Stadtrat den Vorzug vor einer umfassenden technischen und baulichen Sanierung. Laut Verwaltung lag der Fokus bisher auf einer Notbeleuchtung. Diese Arbeiten wurden Ellerkamp zufolge abgeschlossen. Weitere Maßnahmen sollen entsprechend der festgelegten Prioritäten in der aus fachlicher Sicht erforderlichen Abfolge &bdquo;in vier Schritten“ umgesetzt werden. Dabei geht es um die Technik für das Schwimmbad, die Heizung, die Lüftung und die Wasseraufbereitung sowie den Sanitärbereich. Auch Beleuchtung und Beschallung werden überarbeitet. Für die Vereine &bdquo;nicht tragbar“ Nachdem die Verwaltung das Vorhaben fachplanerisch beziffern lassen hat, nannte der Baudezernent aktuelle Kosten von drei Millionen Euro netto. Allerdings geht es laut Ellerkamp mit der Sanierung aufgrund eines ein- bis eineinhalbjährigen Vorlaufs für Planung und Vergabe &bdquo;frühstens im Mai 2027“ los. So kam Ellerkamp mit Planungs- und Nebenkosten schließlich auf rund 4,4 Millionen Euro brutto für die Badsanierung. Zum zeitlichen Bedarf für die einzelnen Sanierungsschritte rechnete Ingo Ellerkamp den Ausschussmitgliedern vor, dass man für die Schwimmbadtechnik etwa 10 Wochen, für die Heizungsanlage etwa 27 Wochen, für den Sanitärbereich ungefähr 30 Wochen und für die Lüftung etwa 36 Wochen Zeit benötige: &bdquo;In einer Saison ist das nicht zu schaffen.“ Zu diesem Punkt meldete sich der fraktionslose sachkundige Bürger Martin Schmidt. Er sagte, er vertrete die Interessen der betroffenen Lübbecker Vereine, die das Hallenbad nutzten. Für Vereine wie Neptun, die BSG oder auch die DLRG sei es &bdquo;nicht tragbar“, wenn das Hallenbad nur eingeschränkt oder überhaupt nicht nutzbar sei. Ob die Arbeiten nicht &bdquo;in Häppchen aufgeteilt“ und vor allem in den Sommermonaten durchgeführt werden könnten. Die betroffenen Vereine hätten sich diesbezüglich bereits an den Betreiber der Bäder, die Wirtschaftsbetriebe Lübbecke (WBL) gewandt, führte Schmidt weiter aus. Lesen Sie auch: Hallenbad in Lübbecke: Sanierung wird zur finanziellen Zerreißprobe &bdquo;Deutlich mehr, als wir erwartet haben“ Das Schreiben an die WBL sei bekannt, erwiderte Ellerkamp, der dem Vorschlag Schmidts eine Absage erteilte: &bdquo;Die Fachplaner sagen, das ist nicht möglich. Anders können wir den dauerhaften Weiterbetrieb des Hallenbades nicht gewährleisten.“ Auch Bürgermeister Frank Haberbosch äußerte sich zu diesem Punkt. Er sagte, die Verwaltung werde sicherlich dabei helfen, Alternativen in anderen Bädern zu finden. Auch für den politisch beschlossenen Bau einer neuen Sporthalle an der Rahdener Straße legte Ingo Ellerkamp eine konkretisierte Kostenschätzung vor. Der Neubau einer Mehrfachhalle, erinnerte der Dezernent, sei als Ersatz für die abzureißende Einfachsporthalle der früheren Pestalozzi-Förderschule gedacht. Die Stadtsporthalle, für die der Baudezernent Sanierungskosten von 8,3 Millionen Euro nannte, soll ebenfalls abgerissen werden, wenn der Neubau an der Rahdener Straße fertiggestellt ist. Geplant werde &bdquo;bedarfsgerecht“, betonte Ellerkamp bei der Vorstellung des Vorentwurfs der Planer. Bei der Kostenschätzung nannte er eine Nettosumme von 11,2 Millionen Euro. Hinzu kommen Kosten von etwa 800.000 Euro für den Abbruch der alten Halle. Planungskosten plus Mehrwertsteuer hinzugerechnet, kam Ellerkamp auf Brutto-Gesamtkosten von 14,5 Millionen Euro. Für Unvorhergesehenes und mögliche Sonderwünsche rechnete er weitere 500.000 Euro hinzu, sodass am Ende 15 Millionen Euro standen: &bdquo;Deutlich mehr als wir erwartet haben.“ Darüber halte er eine &bdquo;intensive politische Diskussion für erforderlich“. Keine Genehmigung für alte Technik Zur erweiterten Sanierung der Stadthalle führte die Verwaltung in den Sitzungsunterlagen aus: &bdquo;Auf Grundlage des Ratsbeschlusses vom 19. Dezember 2024 erfolgte die Vergabe von Vorplanungsleistungen an qualifizierte Fachplaner. Entsprechend der Erkenntnisse der erarbeiteten Vorplanung für die erweiterte Sanierung der Stadthalle, soll der Betrieb der Stadthalle in technischer und baulicher Form sichergestellt werden. Dieses umfasst eine brandschutztechnische und gebäudetechnische Sanierung der Objektplanung und der technischen Gebäudeausrüstung.“ Insbesondere müssten der Brandschutz und die dafür notwendigen Maßnahmen umgesetzt werden, sagte Ellerkamp und erinnerte daran, dass auch die Treppen im Außenbereich erneuert werden sollen. Die Fachplaner, stellte der Baudezernent deutlich heraus, hätten klar gemacht, &bdquo;dass wir für die technischen Anlagen, die wir in der Halle haben, keine Genehmigung mehr bekommen“. Einig seien sich alle darüber, dass man nach der anstehenden Sanierung &bdquo;20 Jahre Ruhe“ haben wolle. Die Brutto-Gesamtkosten – ohne Überraschendes, etwa Schadstoffbelastungen – bezifferte er mit 11,15 Millionen Euro. Vor dem Hintergrund der am 1. November neu beginnenden Legislaturperiode bat Ellerkamp die Ausschussmitglieder abschließend, die neuen Informationen an die künftigen Fraktionen weiterzugeben. Die nächste Sitzung des Bauausschusses – dann in neuer Besetzung – ist laut Ratsinformationssystem für Mittwoch, 10. Dezember, geplant. 📱News direkt aufs Smartphone: Kostenloser WhatsApp-Kanal der NW Kreis Minden-Lübbecke

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