Wie Stemwede mit einer erneuten Trinkwasser-Knappheit umgehen will

Betriebsleiter Dieter Lange stellt Pläne vor wie sich die Gemeinde gegen Trinkwasserknappheit wappnet. Dabei werden auch Querverbindungen zu Nachbargemeinden geprüft.

In der Gemeinde Stemwede macht man sich Gedanken, wie sich die Wasserversorgung auch in Zukunft sicherstellen lässt. | © Pixabay

Sonja Rohlfing
17.10.2019 | 17.10.2019, 08:50

Stemwede. Rund 1.800 Kubikmeter Trinkwasser werden an „normalen" Sommertagen allein vom Wasserwerk Dielingen abgegeben. Im Sommer 2019 waren es zum Teil bis zu 2.700 Kubikmeter pro Tag. Welche Überlegungen es seitens Verwaltung und Wasserwerk gibt, auch zukünftig die Versorgung sicherzustellen, stellte Dieter Lange jetzt im Betriebsausschuss vor.

„Wir hatten zwei heiße Sommer. In beiden Jahren wurde seitens der Gemeinde immer wieder aufgefordert, sparsam mit unserem Trinkwasser umzugehen, weil es Engpässe bei der Versorgung gegeben hat", erinnerte der Ausschussvorsitzende Andreas Weingärtner.

"So schnell können wir die Hochbehälter gar nicht auffüllen"

„Es gab Probleme, die Hochbehälter wieder zu füllen", erläuterte Dieter Lange, zusammen mit Ulrich Hüffmann Betriebsleiter der Wasserwerke. „Ab 18 Uhr, wenn alle zu Hause sind, wird der Garten bewässert und der Rasen gesprengt. Da können wir die Hochbehälter gar nicht so schnell wieder auffüllen, wie das Wasser abläuft. An ein bis zwei Abschnitten war es ganz schön eng. Zumal in Destel fast ein Brunnen trockengelaufen war."

Geplant sei, zur schnelleren Nachbefüllung der Hochbehälter in Dielingen eine zweite Filterstraße mit zwei Vorfiltern einzusetzen. Im Wasserwerk Destel soll die Filteranlage optimiert werden. Zusätzlich würden in Dielingen geeignete Standorte für einen zusätzlichen Förderbrunnen erkundet.

Geprüft werde ferner, inwieweit es Querverbindungen zu den Rohrnetzen nach Rahden, Pr. Oldendorf oder der Samtgemeinde Lemförde gebe, um gegebenenfalls bei Engpässen von dort Wasser zu beziehen.

Der Trinkwasserverbrauch ist angestiegen

Der Aufruf, sparsam mit dem Lebensmittel Trinkwasser umzugehen, gelte weiterhin grundsätzlich, unterstrich Dieter Lange. Schon von 2017 auf 2018 ist der Trinkwasserverbrauch in Stemwede angestiegen.

Rund 872.000 Kubikmeter hat die Gemeinde 2018 aus den Wasserwerken Dielingen und Destel zusammen verkauft, 65.000 Kubikmeter mehr als im Jahr davor. Das hat der Gemeinde zwar Mehreinnahmen bei den Gebühren für Trinkwasser beschert. Es bedeutete auf der anderen Seite aber auch mehr Aufwand für Unterhaltung, berichtete Sven Schallenberg, Firma Intecon, bei Vorstellung des Jahresabschlusses 2018 für das Wasserwerk.