So gut ist Rahdens Wasserversorgung gegen Notfälle geschützt

Rahden. Es gab in den vergangenen Jahren Sommer, da wurde angesichts trockener Sommer Trinkwasser knapp. Der Wasserbeschaffungsverband am Wiehen verbot deshalb vorübergehend das Befüllen von Pools oder Autowaschen. Wer dagegen verstieß, musste zahlen. In Rahden appellierte die Stadt an die Bürgerinnen und Bürger, sparsam mit dem Wasser umzugehen. Wie steht es derzeit um die Versorgung mit Trinkwasser in Rahden? Dazu äußert sich Christoph Flieder von der Stadt Rahden. Er ist als Werkleiter für das Wasserwerk zuständig. Die Stadt hatte eine zweite Auflage für ihr Versorgungskonzept für Trinkwasser erarbeitet und damit befasst sich derzeit die Bezirksregierung Detmold. Die Fortschreibung dieses Konzeptes ist so gut wie durch. Nun folgt ein Konzept, mit dem die Stadt gegenüber dem Kreis Minden-Lübbecke nachweisen soll, wie sie Wasser und Wasserversorgung sicherstellen will. Bei diesem vom Kreis geforderten Konzept geht es nach Angaben Flieders darum, wie sicher die Trinkwasser-Infrastruktur gegen Naturkatastrophen, Sabotage oder Hacker-Angriffen ist. Es gehe darum, was man bei einem Totalausfall mache, sagt Flieder. Dabei werde etwa aufgezeigt, welche Regelungen anlaufen, sollte das Wasserwerk in Wehe ausfallen. Sollte es zu einem Stromausfall kommen, könnte das Wasserwerk 72 Stunden lang über Notstromaggregate versorgt werden. Und bei einem noch längeren Stromausfall gibt es weitere Vorkehrungen. Ziel des Konzeptes sei es, Schwachstellen aufzudecken und die Wasserversorgung sicherzustellen. &bdquo;Relevant sind Hitzewellen und Trockenheit, was uns alle in naher Zukunft betreffen wird“, merkt Flieder an. Lesen Sie auch: Wie Rahden die Versorgung mit Trinkwasser sichern will Wie der Wasserverbrauch 2024 war Dann wird ein weiteres Konzept kommen: Die &bdquo;Trinkwassereinzugsgebiete-Verordnung“. Hier müsse ein Risikomanagement erstellt werden und da werde es um die Trinkwasserschutzgebiete gehen. &bdquo;Der Klimawandel ist das wichtigste Thema, wenn es um die Wasserversorgung geht“, sagt Christoph Flieder. Die Stadt Rahden darf im Wasserwerk jährlich bis zu 1,4 Millionen Kubikmeter Wasser fördern. So steht es in der Genehmigung der Bezirksregierung Detmold. Im vergangenen Jahr sei es nicht so warm und trocken gewesen und deshalb sei knapp eine Million Kubikmeter Rohwasser gefördert worden, so Flieder. Im Jahr zuvor war es etwas mehr. Der Tag mit der höchsten Abgabemenge war im Jahr 2024 der 13. August. An jenem Tag gab das Wasserwerk knapp 4.000 Kubikmeter Wasser ab. Flieder: &bdquo;Das ist ein typischer Höchstabnahmewert für einen heißen Sommertag“. In den vergangenen Wochen war es viel zu trocken. Wie steht es um die Wasserversorgung? &bdquo;Wir haben eine ausreichende Neubildung von Grundwasser“, merkt Christoph Flieder dazu an. Das gelte auch für die folgenden Jahre. &bdquo;Man rechnet da in langfristigen Szenarien. Da wird bezogen auf Rahden nicht mit Problemen bei der Grundwasser-Neubildung gerechnet.“ Filterstraße ist ein Flaschenhals Der Flaschenhals bei der Aufbereitung des Trinkwassers ist die Filterstraße des Wasserwerks in Wehe. Die lässt nach Angaben Flieders nicht viel mehr zu als die Aufbereitung von 4.000 Kubikmetern Wasser. Und leerlaufen dürfen die Reinwasserbehälter nicht – auch nicht im Sommer. Die Kapazitäten der Filterstraße sollen deshalb erweitert werden. Die Filter werden Stück für Stück erneuert. Im Herbst ist der dritte von vier Eisenfiltern an der Reihe. Der vierte Eisenfilter soll im kommenden Jahr erneuert werden, sagt Christoph Flieder. &bdquo;Danach folgen die Mangan-Filter.“ Neues Filtermaterial ermögliche mehr Kapazitäten bei der Aufbereitung. Die Engpässe beim Trinkwasser würden in zwei bis drei Wochen im Sommer auftreten, merkt der Werkleiter an. &bdquo;Da sind die Leute gefragt, den Aufrufen zum Wassersparen zu folgen.“ Das habe in den vergangenen Jahren gut geklappt. &bdquo;Im Jahr 2021 war es mal richtig knapp und wir hatten Probleme.“ Auch deshalb habe es einen Aufruf zum Wassersparen gegeben. Die Trockenheit der vergangenen Wochen treiben Christoph Flieder derzeit noch keine Sorgenfalten auf die Stirn. &bdquo;Wir kommen aus der Regenerationsphase des Grundwassers“, verweist er auf die Niederschläge im Herbst und Winter. &bdquo;Im Moment gibt es keine Auffälligkeiten.“ 📱News direkt aufs Smartphone: Kostenloser WhatsApp-Kanal der NW Kreis Minden-Lübbecke

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