Wie Rahden die Versorgung mit Trinkwasser sichern will

Rahden. Wenn es in den vergangenen Jahren im Sommer Dürre-Perioden gab, dann gab es in vielen Städten und Gemeinden Aufrufe, sparsam mit Trinkwasser umzugehen. Mancherorts waren Autowaschen, Rasensprengen oder das Befüllen von Pools verboten. Auch in der Stadt Rahden gab es die Aufrufe, Trinkwasser nicht zu verplempern. Wie die Versorgung mit Wasser in Rahden gesichert werden kann, damit befassen sich am Montag die Mitglieder des Betriebsausschusses Wasser/Abwasser am Montag, 9. Dezember, um 17 Uhr im Rathaus Rahden. Beraten wird unter anderem über die Fortschreibung des Wasserversorgungskonzeptes. Für den Nordkreis werde für die kommenden 30 Jahre ein Anstieg des Grundwassers prognostiziert, sagte während eines Gesprächs mit der Redaktion Christoph Flieder, im Rathaus unter anderem zuständig für das Wasserwerk. &bdquo;Aber das wird durch mehr Entnahme kompensiert.“ Regenfälle seien nicht mehr regelmäßig, sondern sie würden stärker und zeitlich begrenzt sein. Starkregen sei eine Herausforderung für die Stadtplanung. Flieder: &bdquo;Wir hatten bei Starkregen erhebliche Probleme im Abwasserbereich.“ Entscheidend sei beim Starkregen auch, wie weit Starkregen in die Tiefe gehe – weil er in die grundwasserführenden Schichten gelangen müsste. Flieder erinnerte daran, dass das Grundwasser in den heißen Sommern nicht das Problem sei. Das Problem sei, dass es in dieser Zeit sehr hohe Abnahmen von Wasser gebe. &bdquo;Da kommen wir mit der Aufbereitung des Wassers nicht nach.“ Es habe in den Jahren 2020 und 2021 kurzfristig die Möglichkeit gegeben, die Fördermenge zu erhöhen. &bdquo;Aber das ist nur der letzte Schritt“, merkte Christoph Flieder an. Danach würden Kommunen den Verbrauch reduzieren, erinnerte Flieder etwa an das Verbot des Autowaschens im Gebiet des Wasserbeschaffungsverbandes am Wiehen (WBV). Warum Druckschwankungen schädlich sind Probleme in solchen Situationen sind nach Angaben Flieders Wassermangel und auch Druckschwankungen in den Leitungen. Leitungen würden durch Druckschwankungen beschädigt und dann könne es zu Ablösungen von Ablagerungen kommen oder auch zu Rohrbrüchen. &bdquo;Man kann den Druck nicht beliebig absenken“, sagte Flieder. Mit dem Wasserversorgungskonzept werde dargestellt, wie die Versorgung in Trockenzeiten sichergestellt werden könne. Flieder: &bdquo;Wenn die Trockenperioden immer länger werden, muss man sich um Alternativen bemühen.“ Dann reiche eine Filtersanierung im Wasserwerk nicht aus. &bdquo;Dann sind größere Lösungen notwendig.“ Man könne als Stadt Zwischenspeicher bauen, die immer durchlaufen würden. Dann hätte man nach Angaben Flieders zusätzliche dezentrale Wasserspeicher. Eine andere Möglichkeit wäre der Bau von Verbundleitungen mit den Nachbar-Kommunen. Denkbar wäre auch der Bau eines dritten Reinwasserbehälters. Ein Engpass sei letztlich die Filterstrecke im Wasserwerk. Christoph Flieder machte im Gespräch mit der Redaktion eines deutlich: &bdquo;Alle Maßnahmen werden sich letztlich in den Gebühren wiederfinden.“ Regelmäßige Fortschreibung ist eine Vorgabe Gemäß den Bestimmungen des Landeswassergesetzes sind die Kommunen verpflichtet, für ihr Gemeindegebiet ein Konzept über den Stand und die zukünftige Entwicklung der Wasserversorgung aufzustellen, das die derzeitige Versorgungssituation und deren Entwicklung und damit verbundenen Entscheidungen mit Darstellung der Wassergewinnungsgebiete mit dem zugehörigen Wasserdargebot, der Wassergewinnungs- und Wasseraufbereitungsanlagen, der Beschaffenheit des Trinkwassers, der Verteilungsanlagen sowie der Wasserversorgungsgebiete und deren Zuordnung zu den Wassergewinnungsanlagen beinhaltet, insbesondere im Hinblick auf den Klimawandel. Dieses Konzept sei alle sechs Jahre fortzuschreiben und erneut vorzulegen, heißt es in den Vorlagen für den Betriebsausschuss. Erstmalig wurde ein solches Konzept für die Jahre 2018 bis 2023 vorgelegt. Ab Anfang 2024 wäre somit eine Fortschreibung vorzulegen gewesen. Da aber laut Sitzungsvorlagen erst Ende 2023 eine Einigung über die neu aufzunehmenden Inhalte erzielt wurde und diese eine &bdquo;einfache“ Fortschreibung unmöglich machten, wurde die Frist zur Abgabe auf den 30. Juni 2024 gelegt. Auf Antrag hat die Stadt Rahdeneine Verlängerung bis zum 31. Dezember 2024 bekommen. Das Büro Schmidt und Partner (beratende Hydrogeologen) aus Bielefeld wurde mit der Aufstellung des Konzeptes beauftragt. Das Büro hat seinerzeit auch die erstmalige Aufstellung des Konzeptes sowie das Wasserrechtsverfahren begleitet. Das Konzept wurde im Wesentlichen auf der Grundlage von Daten erstellt, die vom Wasserwerk zur Verfügung gestellt wurden.

Meistgelesen