Trinkwasserampel steht auf Rot: So steht es um die Stemweder Wasserversorgung

Stemwede. Wie steht es um die Trinkwasserversorgung in Stemwede? Auskunft dazu gibt die Trinkwasserampel und die stand seit Wochen auf Gelb und jetzt zeigt sie Rot. Es gelten also Hinweise der Gemeinde, dass Wasser ein kostbares Gut ist und nicht verplempert werden sollte. Wie es derzeit läuft bei der Versorgung der Menschen in Stemwede mit Trinkwasser? Dazu äußern sich Till Hilker vom Wasserwerk der Gemeinde Stemwede und Jan-Philipp Ehlers, Pressesprecher der Gemeinde Stemwede. Das Wasserwerk der Gemeinde Stemwede darf pro Jahr rund 1,1 Millionen Kubikmeter Wasser fördern. Das erfolgt in den Wasserwerken in Destel und in Dielingen. In Destel gibt es vier Brunnen, in Dielingen fünf. Die Brunnen seien für unterschiedliche Fördermengen zugelassen, sagt Till Hilker. Am Wasserwerk Dielingen wurde 2021 ein neuer Brunnen gebaut und er entlastet nach Angaben Hilkers schon. In Destel wird etwa ein Drittel des Stemweder Trinkwassers gefördert, in Dielingen sind es zwei Drittel. Geliefert würden jährlich knapp eine Million Kubikmeter Trinkwasser. Die Abgabemengen würden sich aber unterscheiden, so Hilker und Ehlers. &bdquo;Voriges Jahr war es feucht, deshalb wurde weniger Wasser abgegeben.“ In den Jahren 2018/2019 dagegen sei die Abgabe wegen der Hitze und Trockenheit extrem gewesen. Grundwasserspiegel liegt bis zu einem Meter tiefer Die Abgabe von Wasser hänge nicht allein von den Temperaturen ab, merkt Hilker an. Die Trockenheit sei entscheidend. Von Ende Februar bis Ende Mai dieses Jahres habe es eine Trockenphase gegeben. Hilker mit Blick auf den Wasserverbrauch: &bdquo;Da hatten wir im April schon Hochsommerwerte bei den Abgaben“. Wenn es dann eine Woche geregnet habe, dann sinke die Abgabemenge beim Wasser. &bdquo;Dann werden weniger Gärten bewässert. Das ist absolut spürbar.“ Genauso steige der Verbrauch aber nach einer Woche Trockenheit wieder an. Die Stemweder Brunnen erreichen eine Tiefe von 20 Metern. Es gebe unterschiedliche Grundwasserschichten, merkt Hilker an. &bdquo;Wir entnehmen unser Grundwasser aus einer Kiesschicht des alten Weserbettes.“ Diese Kiesschicht ziehe sich am Wiehengebirge entlang. Anhand der Grundwasser-Pegel sei spürbar, dass der Grundwasserstand absinke. Mit Hilfe von Pegeln werde am unteren Ende der Trinkwasserbrunnen gemessen, wie das Grundwasser nachströme. Aber man könne derzeit schon merken, dass der Grundwasserspiegel einen halben bis einen Meter tiefer liege, so Hilker. Der Höchstwert, der in Dielingen gefördert werde, liege bei täglich 2.500 Kubikmetern. In Destel sind es 1.400 bis 1.500 Kubikmeter täglich. &bdquo;Das ist der Höchstwert, den wir liefern können“, sagt Hilker. Die auf der Homepage der Gemeinde Stemwede zu findende Trinkwasserampel ist nach Angaben von Hilker und Ehlers ein wichtiges Instrument, um die Menschen zu informieren. Das Bewusstsein, sorgsam mit Wasser umzugehen, sei da, müsse aber noch weiter gestärkt werden. Dieses Bewusstsein wächst laut Ehlers und Hilker von Jahr zu Jahr. Man merke, dass der Verbrauch sinke, wenn die Ampel auf Gelb stehe. 📱News direkt aufs Smartphone: Kostenloser WhatsApp-Kanal der NW Kreis Minden-Lübbecke Bürger sollen mögliche Lecks beim Wasserwerk melden Der Wasserbeschaffungsverband am Wiehen (WBV), unter anderem für Hüllhorst und Hille zuständig, hatte angesichts von Hitze und Trockenheit in vorigen Sommern bereits Wasserverbrauch für Autowäsche oder das Befüllen von Pools zeitweise verboten – und Zuwiderhandlungen wurden mit einem Bußgeld geahndet. Solche Schritte seien in Stemwede bislang nicht notwendig gewesen, sagen Till Hilker und Jan-Philipp Ehlers. Sie verwiesen darauf, dass das Stemweder Wasserwerk für Notfälle mit Rahden, Preußisch Oldendorf, Brockum oder auch Bad Essen verbunden sei. Es gebe einen Verbund zwischen den Netzwerken. Hochbehälter betreibt das Wasserwerk der Gemeinde Stemwede am Stemweder Berg – einen kleinen in Haldem und einen größeren mit 1.800 Kubikmetern in Arrenkamp. Für die Wasserversorgung ist es nach Angaben Hilkers auch wichtig, die Filterstraßen in den Wasserwerken instand zu halten. Hier hat es in beiden Wasserwerken entsprechende Arbeiten gegeben. Das Stemweder Wasserwerk freue sich, wenn es Hinweise aus der Bevölkerung gebe, sollte irgendwo Wasser austreten, wo das sonst nicht der Fall sei, merkt Ehlers an. Bürgerinnen und Bürger sollten lieber einmal mehr, als einmal zu wenig das Wasserwerk wegen eines möglichen Lecks anrufen. Zudem verweisen Hilker und Ehlers darauf, dass Landwirte die Möglichkeit hätten, Wasser aus den Leitungen zu entnehmen – etwa zum Wasserfassen bei Spritzen oder Güllefässern. Es gibt dafür aber strenge Vorgaben: Solche Entnahmen sind nur zulässig, wenn Landwirte das bei der Gemeinde angemeldet haben und wenn sie für die Entnahme ein von der Gemeinde gestelltes Standrohr nutzen. Diese Standrohre, die bei der Gemeinde auch getauscht werden könnten, hätten einen Zähler für die Abrechnung der entnommenen Wassermenge. Zudem hätten sie eine Einrichtung, um Rückflüsse ins Netz zu verhindern. &bdquo;Das ist wie eine Rückschlagklappe. Da kann nichts zurücklaufen.“ Private Standrohre, machen Ehlers und Hilker deutlich, seien tabu. Lübbecker Experte: So trocken war noch kein Frühjahr

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