Rahdener Investoren setzen auf XXL-Windräder

Rahden. Bund und Länder setzen auf die Energiewende und vor allem auf den Ausbau der Windenergie. Auf welchen Flächen Windräder für den überregionalen Ausbau der Windenergie gebaut werden sollen, das ist für den Regierungsbezirk Detmold im Regionalplan Wind geregelt. Die meisten Flächen befinden sich in den Kreisen Paderborn und Höxter. Aus Minden-Lübbecke sind nur kleinere Flächen in Stemwede und Pr. Oldendorf dabei. Mit einem Moratorium zur Windenergie in NRW und dem aktuellen Regionalplan Wind entfällt die bisherige Privilegierung von Windrädern. Die konnten bislang überall dort gebaut werden, wo Vorgaben etwa zu Schall und Schattenwurf eingehalten werden. Mit den im Regionalplan genannten Vorrangzonen sind Windräder außerhalb dieser Vorrangzonen so einfach nicht mehr möglich. Es bedarf unter anderem einer Positiv-Planung und die hat die Rahdener Windenergie-Projektentwicklungs-Gesellschaft (RWP) nun bei der Stadt Rahden für drei Windräder in Wehe beantragt. Auch plant die RWP Windräder im Nuttelner Bruch, die wegen des Abstands von teils nur 450 Metern zur Siedlung umstritten sind. Zwei Bürgerinitiativen wehren sich bekanntlich gegen Windräder im Nuttelner Bruch. Die drei Windräder hatte die RWP bereits Ende vergangenen Jahres beim Kreis Minden-Lübbecke beantragt. Eine Anlage soll unweit der Biogasanlage Grundmann in Varl-Langenhorst entstehen. Zwei weitere Anlagen sollen östlich und westlich der Holsinger Straße im Weher Fledder entstehen. Die geplanten Windräder haben laut RWP eine Leistung von jeweils sechs Megawatt, eine Nabenhöhe von 162 Metern und eine Gesamthöhe von rund 250 Metern. Mit dem Antrag der RWP auf Positiv-Planung befasst sich am Dienstag, 17. Juni, der Rahdener Bauausschuss. Die öffentliche Sitzung beginnt um 17 Uhr im Rahdener Rathaus. Dann sollen die Investoren das von ihnen geplante Projekt vorstellen. Zum Thema: Rahdener Windrad-Streit: Kritiker prüfen Privatklagen Infos zu Planung und Rechtslage Die RWP hat nun Nachbarn aus dem Weher Fledder über den aktuellen Projekt-Status informiert. Das teilte Jörg Rohlfing von der RWP mit. Dabei seien der aktuelle Planungsstand, die veränderten politischen und gesetzlichen Rahmenbedingungen sowie mögliche zukünftige Schritte der Realisierung erörtert worden, heißt es in der RWP-Mitteilung. Einleitend erläuterte Christian Oberbeck, Planer und Geschäftsführer der RWP, ausführlich die veränderten Rahmenbedingungen für den Bau von Windrädern. Die gesetzlichen Vorgaben für den Bau von Windenergieanlagen hätten sich seit dem 15. Februar 2025 mit der Verabschiedung des sogenannten &bdquo;Windenergie Moratoriums“ in NRW grundlegend verändert. Seither sei es mit wenigen Ausnahmen nur noch möglich, eine Genehmigung für den Bau von Windrädern auf Flächen zu beantragen oder zu erhalten, die im Regionalplan ausdrücklich als geeignet ausgewiesen seien. Diese Entscheidung gelte auch rückwirkend für vollständige Bauanträge, die bereits ab dem 15. April 2024 eingereicht wurden. Davon betroffen sind laut RWP-Mitteilung auch die geplanten Windräder im Weher Fledder, für die im Dezember 2024 vollständige Bauanträge inklusive aller benötigter Fachgutachten beim Kreis Minden- Lübbecke eingereicht worden seien. Lesen Sie auch: Großes Windrad-Projekt bewegt die Rahdener RWP betrachtet Vorgaben als erfüllt Bereits im Vorfeld der Antragsstellung seien alle Nachbarn und Anwohner über die geplanten Windräder sowie die damit verbundenen gesetzlichen Rahmenbedingungen informiert worden. Als Ergebnis dieses Dialogs seien konkrete Nachbarschaftsvereinbarungen und Projektbeteiligungen vereinbart worden, so die RWP. Die weitere Bearbeitung der Bauanträge durch die zuständige Genehmigungsbehörde ist jedoch nach der neuen Gesetzgebung nur möglich, wenn die Stadt Rahden im Rahmen einer isolierten Positivplanung ihre Zustimmung erteilt. Aufgrund des bereits fortgeschrittenen Planungsstands sind nach Darstellung der RWP an diesem Standort somit nahezu alle Voraussetzungen für eine Genehmigung und damit auch für den Bau der Windräder erfüllt. Nach Gesprächen mit Bürgermeister Bert Honsel und Vertretern des Kreises Minden-Lübbecke hat die RWP Ende April einen sogenannten Antrag auf &bdquo;isolierte Positivplanung“ für die Anlagen in Wehe gestellt. Während des Treffens mit den Nachbarn wurde laut RWP-Darstellung nach dem Einfluss der erforderlichen Positivplanung auf den aktuellen Zeitplan gefragt. Christian Oberbeck habe von einem voraussichtlichen Zeitverzug von mindestens neun Monaten gesprochen. &bdquo;Alle Anwesenden sprachen sich einstimmig für einen möglichst zeitnahen Baubeginn dieser Windenergieanlagen aus“, heißt es in der RWP-Darstellung. Auch interessant: Hier sollen neue Windräder in Rahden stehen Hinweise zu Gewerbesteuern In ihrer Mitteilung weist die RWP erneut auf die sich aus ihrer Sicht ergebenden Chancen hin, in einem abgesteckten und überschaubaren Rahmen &bdquo;einen bedeutenden Schritt in Richtung erneuerbare Energieerzeugung zu gehen“. Die direkte Stromerzeugung vor Ort werde künftig eine immer wichtigere Rolle für die wirtschaftliche Entwicklung spielen und damit auch für den Erhalt und die Schaffung von Arbeitsplätzen in Rahden und Umgebung. Zudem verweist die RWP in ihrer Mitteilung erneut auf eine bezahlbare Energie und Gewerbesteuer-Zahlungen an die Stadt Rahden, die für Vorhaben in der Stadt verwendet werden könnten. Die RWP steht laut ihrer Mitteilung für Bürgerenergie in Rahden und diesem Leitgedanken bleibe sie auch bei der Realisierung der in Wehe geplanten Windrädern treu. Inzwischen haben nach Darstellung der RWP &bdquo;zahlreiche Bürgerinnen und Bürger aus Rahden und Umgebung ihr Interesse an einer aktiven Beteiligung in einer Bürgerenergiegenossenschaft bekundet“. 📱News direkt aufs Smartphone: Kostenloser WhatsApp-Kanal der NW Kreis Minden-Lübbecke

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