Rahdener Gesellschaft hat Flächen für umstrittene neue Windräder gesichert

Rahden. Der Bau von neuen Windrädern beschäftigt die Politik in Rahden und sorgt für Diskussionen in der Bevölkerung. Die Rahdener Windenergie Projektentwicklungsgesellschaft (RWP) möchte im Nuttelner Bruch neue Windräder bauen, die teilweise nur 450 Meter von der Wohnbebauung entfernt sind. Dagegen wehen sich die Bürgerinitiative gegen Positivplanung und auch die Bürgerinitiative Gegenwind Rahden-Ost. Sie werfen der RWP vor, anders als angekündigt keinen Kontakt zu den Anliegern gesucht zu haben. Warum die RWP dies nicht tat, das gehört zu den zahlreichen Fragen der Redaktion, die die RWP bislang nicht beantwortet hat. Während einer Info-Veranstaltung in der Aula des Gymnasiums stellte die RWP, für die sich auch die CDU-Ratsherren Sven Reimers und Ralf Möller engagieren, ihre Planungen erneut vor. Im Vorfeld hatte die Gesellschaft in Nachbarkommunen per Anzeigenschaltung auf diese Veranstaltung hingewiesen - und auf die Möglichkeit, sich an dem Projekt zu beteiligen. Melden können sich Interessierte auch über die Homepage der RWP und auf diesem Weg Interesse an einer finanziellen Beteiligung bekunden. Dabei können Interessierte angeben, ob sie aus den Rahdener Nachbarkommunen kommen oder von außerhalb der Region. Wie die Resonanz aus den Bereichen Wagenfeld und auch aus Stemwede ist, sich an dem Projekt in Rahden zu beteiligen, das war in dem Zusammenhang eine weitere Frage der Redaktion an die RWP. Eine Antwort gab es darauf bislang ebenso wenig wie auf die Frage, wie groß das Interesse von Personen außerhalb der Region an dem Projekt in Rahden ist. Lesen Sie auch: Investor plant XXL-Windräder in Stemwede Wer an Pachteinnahmen beteiligt werden soll Während der jüngsten Info-Veranstaltung gab es nach NW-Informationen Hinweise zu den Planungen, darunter einem Mindestabstand von 450 Metern zwischen Wohnhaus und Mastmitte. Die gesetzlichen Vorgaben, etwa hinsichtlich von Schall und Schattenwurf, sollen eingehalten werden. Zudem soll während des Abends angemerkt worden sein, dass es eine gute Einbindung in die Nahwärme und &bdquo;direkte Strom- und Wärmelieferung an Industrie und Gewerbe sowie kommunale Einrichtungen“ geben soll. Die RWP soll auch von &bdquo;optimalen Voraussetzungen“ für ein hybrides Kraftwerk gesprochen und auf Biomasse, Photovoltaik und Wind verwiesen haben. Zudem soll die Gesellschaft darauf verweisen, dass die Nachbarn im Umkreis von 700 Metern mit fünf Prozent der Pachteinnahmen beteiligt werden sollen. Einen Flächennutzungsplan mit Regelungen für die Windenergie gibt es in Rahden nicht. Der Regionalplan Wind, der auch in Ostwestfalen-Lippe die Ausbau-Ziele des Bundes und des Landes lokalisiert und benennt, soll nach jetzigen Planungen im Sommer kommenden Jahres rechtskräftig werden. Rahden muss anders als Stemwede und Preußisch Oldendorf keine Flächen für die überregionalen Planungen zum Windkraft-Ausbau beisteuern. Investoren können Einzelanträge stellen, die dann vom Kreis als Genehmigungsbehörde geprüft und beschieden werden. Berechnungen zur Gewerbesteuer Einen solchen Antrag nach dem Bundesimmissionsschutzgesetz will die RWP nach eigenen Angaben noch in diesem Jahr für das erste Projekt stellen. Die Flächensicherung sei abgeschlossen, hieß es Informationen zufolge während des Info-Abends. Eine entsprechende Frage der Redaktion hatte die Gesellschaft zuvor nicht beantwortet. Auch die Vogelkartierung soll abgeschlossen sein. Die Gewerbesteuer soll komplett in Rahden bleiben. Das hatte die RWP bereits bei einem öffentlichen Info-Abend im Dezember 2023 angekündigt. Während des jüngsten Info-Abends soll je Anlage und Jahr von einem Gewerbesteuer-Aufkommen zwischen 70.000 und 320.000 Euro die Rede gewesen sein. In Summe soll für einen Zeitraum von 30 Jahren ein Gewerbesteuer-Aufkommen je Anlage von bis zu circa 5,8 Millionen Euro genannt worden sein. Zudem wurden wie schon im Dezember 2023 auch jetzt die Möglichkeiten vorgestellt, wie sich Bürgerinnen und Bürger und Unternehmen beteiligen können. Hinsichtlich der geplanten Anlagen sollen Windräder mit einer Nabenhöhe zwischen 130 und 162 Metern und einem Rotordurchmesser zwischen 160 und 175 Metern vorgesehen sein. Der Turm soll aus Beton und Stahl bestehen. Es ist von einem Fundament-Durchmesser von 23 bis 26 Metern die Rede. Vorgesehen sind Anlagen im Weher Fledder, in Kleinendorf und im Nuttelner Bruch. In den kommenden Monaten möchte die RWP ein Genehmigungsverfahren für einen Windpark Weher Fledder und Barl-Langenhorst anstreben - mit zwei Anlagen im Weher Fledder und einer im Bereich Barl-Langenhorst. Genannt wird als Baubeginn der Oktober kommenden Jahres. Im Dezember 2026 sollen die Anlagen den Betrieb aufnehmen. Lesen Sie auch: Rahdens Bürgermeister sieht Windräder auf Stadtgrundstücken kritisch Welchen Zeitplan es gibt Für März 2026 plant die RWP den Baubeginn von Windrädern im Nuttelner Bruch und von fünf Windrädern in Kleinendorf. Sie sollen im September 2027 den Betrieb aufnehmen. Im September kommenden Jahres möchte die RWP zudem ein Genehmigungsverfahren beantragen für Windräder in Pr. Ströhen auf den Weg bringen. Dabei soll es um fünf Anlagen gehen, die im Dezember 2028 ans Netz gehen sollen. Wo in Pr. Ströhen diese fünf Windräder gebaut werden sollen, das war eine weitere Frage der Redaktion. Sie wurde von der RWP bislang nicht beantwortet.

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