„Mindestens 450 Meter Abstand“ zu Wohnungen - Hier sollen neue Windräder in Rahden stehen

Rahden. Angekündigt war der Antrag schon während eines Info-Abends für Interessenten, die sich über Möglichkeiten der Beteiligung beim Rahdener Windräder-Projekt informieren konnten. Nun hat die Rahdener Windenergie Projektentwicklungsgesellschaft (RWP) Anträge für die ersten drei Windräder gestellt. Das teilte Christian Oberbeck von der RWP-Geschäftsführung mit. Genehmigungsbehörde ist der Kreis Minden-Lübbecke. Das betrifft die Bereiche Fledder und Barl-Langenhorst in Wehe. Zudem verweist Oberbeck in der Mitteilung auf die alle geplanten Windräder: &bdquo;Aktuell sind folgende Gebiete im Stadtgebiet Rahden durch die RWP in der Genehmigungsplanung: Barl-Langenhorst, Weher Fledder, Nuttelner Bruch, Kleinendorf, Preußisch Ströhen, Filger Bruch“. Am Abend des 12. Dezember 2023 hatte die RWP in der Aula des Rahdener Gymnasiums ihr Projekt vorgestellt. Damals war von Investitionen in einer Höhe von bis zu 135 Millionen Euro die Rede. Zudem hatte die RWP angekündigt, dass sich Bürgerinnen und Bürger sowie Firmen aus Rahden auf verschiedene Weise bei dem Projekt einbringen könnten. Als Beispiele waren Verträge für Stromlieferungen genannt worden, aber auch Beteiligungen an Anlagen. Mehr zum Thema: RWP sichert sich Flächen für Windräder Mindestabstand zwischen Windrad und Wohnhaus &bdquo;450 Meter, eher mehr“ Während des Info-Abends am 12. Dezember 2023 hatte Christian Oberbeck, der neben Carsten Grundmann und dem CDU-Ratsherrn und Kreistagsmitglied Sven Reimers der Geschäftsführung der RWP angehört, als Mindestabstand zwischen Windrad und Wohnhaus &bdquo;450 Meter, eher mehr“ genannt. Er hatte darauf verwiesen, dass die 1.000-Meter-Grenze in NRW gefallen sei. Nachbarn im Umkreis von 700 Metern sollen laut RWP-Ankündigung vom Dezember 2023 mit fünf Prozent der Pachteinnahmen beteiligt werden. Die Finanzierung solle zu 20 Prozent aus Eigenkapital der Betreiber und zu 90 Prozent durch Banken und die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) erfolgen, hieß es damals. Mindestziel der RWP sei eine Beteiligung von 50 Prozent durch Bürger, die Stadt und lokale Unternehmen. Nachdem rund ein Jahr seit der ersten Öffentlichkeitsveranstaltung im Dezember 2023 in der Aula des Gymnasiums Rahden vergangen sei, melde sich die RWP nun mit einem Ausblick zu Wort, teilte Oberbeck mit. Wie vor einem Jahr angekündigt, sei in den zurückliegenden Monaten viel rund um den Ausbau der Windenergie in Rahden geschehen. Lesen Sie auch: &bdquo;Wildwest bei der Planung von Windkraftanlagen“ Stadt soll 40.000 Euro Einnahmen je Anlage erhalten Nach Abschluss der Vogelkartierung und Erstellung der Fachgutachten sowie konstruktiven Gesprächen mit Anwohnern und Flächeneigentümern konnten laut RWP-Mitteilung nun zwei Bauanträge für drei Windräder im Bereich Barl-Langenhorst/Weher Fledder in Wehe mit jeweils sechs Megawatt Leistung und 175 Metern Rotordurchmesser gestellt werden. Die Rückfrage der Redaktion an die RWP nach der Gesamthöhe der Anlagen ist ohne Antwort. &bdquo;Durch die partnerschaftliche Kooperation aller Beteiligten ist der erste große Schritt hin zur Wertschöpfung im Ort und Sicherung der Energieversorgung getan“, heißt es in der RWP-Mitteilung. Günstiger Strom und das Potenzial einer Nahwärmeversorgung bildeten die Grundlage für eine positive Entwicklung im Ortsteil Wehe. Die RWP erinnerte erneut an die Möglichkeiten der Bürgerbeteiligung und teilte mit, dass eine der beantragten Anlagen &bdquo;über eine eigens dafür gegründete Genossenschaft betrieben wird“. Diesbezüglich habe es am 5. November eine erste Info-Veranstaltung in der Aula des Gymnasiums Rahden stattgefunden, bei welcher die interessierte Öffentlichkeit sowie Investoren informiert wurden. Die &bdquo;RBG – Rahdener Bürgerenergie Genossenschaft“ ermögliche den Bezug von günstigem Strom sowie Teilhabe an der Wertschöpfung, heißt es. Zudem verweist die RWP auf die angespannte Haushaltslage der Stadt Rahden und auf die Kommunalabgabe je erzeugter Kilowattstunde. So soll die Stadt nach RWP-Darstellung jährlich etwa 40.000 Euro Einnahmen je Anlage erhalten. In der RWP-Mitteilung wird außerdem dargestellt, dass es &bdquo;geschätzte Gewerbesteuereinnahmen zwischen 50.000 und 200.000 Euro pro Jahr“ geben soll. Gegen die Windräder im Nuttelner Bruch wehren sich zwei Bürgerinitiativen. Sie hatten wiederholt beklagt, dass die RWP anders als von ihr zugesagt nicht mit ihnen gesprochen habe. Warum das nicht erfolgte und ob es mittlerweile Gespräche gab, das fragte die Redaktion Christian Oberbeck. Eine Antwort darauf gab es nicht. Auch die Frage nach dem Investitions-Volumen für die drei beantragten Anlagen und dem Interesse auswärtiger Investoren ist ohne Antwort.

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