Windrad-Debatte in Rahden: RWP-Geschäftsführer äußert sich zum aktuellen Stand

Rahden. Die Rahdener Windenergie Projektentwicklungsgesellschaft (RWP) will unter anderem im Nuttelner Bruch Windräder bauen. Angesichts des Abstands von teilweise nur 450 Metern zwischen Windrädern und Siedlung wehren sich zwei Bürgerinitiativen. Die BI Gegenwind Rahden-Ost und die BI gegen Positivplanung im Nuttelner Bruch sind auf der politischen Ebene aktiv. Die Initiativen schließen aber auch private Klagen nicht aus. Der RWP werfen sie vor, damit gedroht zu haben, &bdquo;die besseren Anwälte“ zu haben. Zudem habe sich die RWP, in der sich die CDU-Ratsmitglieder Sven Reimers und Ralf Möller engagieren, die einst angekündigten Gespräche mit Anliegern lange nicht geführt. Nach einem Termin im November habe die RWP angekündigt, sich wegen der Anlagen im Nuttelner Bruch Gedanken machen zu wollen und sich bei den Anliegern zu melden. Das, so sagen es die Initiativen, sei bislang entgegen der RWP-Zusage nicht geschehen. Zudem sprechen die Initiativen davon, dass die RWP ein Entgegenkommen unterschwellig damit verbunden haben soll, dass die Bürgerinitiativen still hielten. &bdquo;Beteiligung vorrangig für Rahdener Bürger“ Die RWP hatte seit März 2024 keine Anfragen der Redaktion beantwortet. Nun nahm Christian Oberbeck von der RWP-Geschäftsführung zu Anfragen der Redaktion Stellung. Bei konkreten Fragen bezüglich der Aussagen der Bürgerinitiativen sind die Antworten vage. Eine Frage der Redaktion war, wie viele Investoren aus Kommunen außerhalb Rahdens, Stemwedes, Espelkamps und Wagenfelds kommen. Sven Reimers und Carsten Grundmann hatten 2023 erklärt, dass es ein Projekt von Rahdenern für Rahdenern sein solle. Aber wie viele auswärtige Investoren sind mittlerweile dabei? &bdquo;Die Phase der Interessensbekundungen für eine Beteiligung an der Genossenschaft ist im Dezember gestartet und ist noch nicht abgeschlossen“, teilte Christian Oberbeck dazu mit und verweist auf einen Flyer der RWP. &bdquo;Die Beteiligung soll weiterhin vorrangig für Rahdener Bürger ermöglicht werden, wir sind jedoch auch offen für angrenzende Gemeinden.“ Eigenkapital und Bankenfinanzierung Wie groß ist das Interesse für die nun beantragten drei Windräder in Wehe in Zahlen? Oberbeck teilte mit, dass die geplanten Anlagen insgesamt 250 Meter hoch sein sollen. Das Investitionsvolumen hatte er mit 15 Millionen Euro je Anlage angegeben. Von den insgesamt 45 Millionen Euro seien 25 Prozent über Eigenkapital finanziert worden. Die übrigen 75 Prozent würden über eine Bankenfinanzierung sichergestellt. Sollen die drei Anlagen von einer Genossenschaft betrieben werden oder soll es eine je Windrad geben? Vorgesehen ist laut Christian Oberbeck, dass es drei Gesellschaften geben werde – eine je Windrad, wobei ein Windrad von der Genossenschaft betrieben werde. RWP spricht von &bdquo;vertrauensvollem Austausch“ Das Ziel sind nach Angaben Oberbecks mindestens 500 Mitglieder für die erste Genossenschaft – wie viele Mitglieder sind Stand jetzt vorhanden, fragte die Redaktion. Dazu äußerte sich Oberbeck wie folgt: &bdquo;Das Interesse ist sehr groß und wir haben aktuell etwa Halbzeit, was die Anzahl potenzieller Mitglieder in der Genossenschaft angeht. Die Genossenschaft befindet sich derzeit in Gründung und wird dann im Frühjahr 2025 für die Beteiligung am ersten Bürgerwindpark zur Verfügung stehen.“ Die Redaktion fragte auch, wie hoch der Anteil der Mitglieder ist, die nicht aus Rahden stammen. Oberbeck dazu: &bdquo;Gerne informieren wir Sie über die örtliche Zusammensetzung der Investoren, sobald die Phase der Interessenbekundungen beendet ist.“ Warum hat es das Gespräch mit den Bürgerinitiativen erst so spät gegeben und nicht schon frühzeitig und wie angekündigt nach der Info-Veranstaltung, die im Dezember 2023 im Gymnasium Rahden stattfand? Dazu äußert sich Christian Oberbeck für die RWP nur vage und ausweichend: &bdquo;Wie im Dezember 2023 erläutert, müssen erst die Fachgutachten für den Standort Nuttelner Bruch abgeschlossen werden, bevor konkrete Genehmigungsplanungen diskutiert werden können. Diese werden im Frühjahr 2025 abgeschlossen und wir bleiben weiterhin im Austausch mit den betroffenen Anliegern.“ Ist es zutreffend, dass die RWP Hinweise der Bürgerinitiativen wegen einer möglichen Klage damit kommentiert hat, dass die RWP ohnehin die &bdquo;besseren Anwälte“ habe? Beide Initiativen hatten das so mitgeteilt. Eine konkrete Antwort der RWP gibt es zu dieser Frage nicht. Oberbeck äußert sich wie folgt: &bdquo;Wir befinden uns mit den Bürgerinitiativen in einem vertrauensvollen Austausch. Daher werden wir Fragen in diesem Bezug nicht kommentieren.“ Mit der gleichen Formulierung reagiert der RWP-Geschäftsführer auch auf die Frage, ob es zutreffend ist, dass die RWP ein Entgegenkommen gegenüber den beiden Bürgerinitiativen davon abhängig macht, dass die Bürgerinitiativen künftig mehr &bdquo;still halten“ und sich finanziell bei dem Projekt einbringen. Kontakte zu örtlichen Unternehmen Die Formulierung findet sich in den Antworten auf die Fragen der Redaktion auch ein drittes Mal: Mit der gleichen Formulierung antwortet Oberbeck auch auf die Frage der Redaktion, warum die bei Gesprächen mit der Bürgerinitiative im November angekündigten Überlegungen zur Zahl der Windräder im Nuttelner Bruch noch immer nicht vorliegen. Zudem weist er auf die laut RWP-Darstellung noch nicht abgeschlossenen Planungen hin. Die vorläufige Anzahl der geplanten Windräder im Nuttelner Bruch sei öffentlich am 5. November 2024 mit zwei Windrädern kommuniziert worden. Auch den Bürgerinitiativen sei dieser Umfang bekannt, teilte Oberbeck mit. Warum hält die RWP an Windrädern im Nuttelner Bruch fest, fragte die Redaktion und wollte wissen, ob dies allein dem Umstand geschuldet sei, mit Betrieben im Gewerbegebiet Rahden-Ost potenzielle Abnehmer für den Strom zu haben und möglichst wenig Kosten für Investitionen in die Leitungen zu haben? Christian Oberbeck dazu: &bdquo;Das Gebiet Nuttelner Bruch ist eines von verschiedenen Gebieten, welche entwickelt werden. Für uns zählt jede einzelne Windenergieanlage, um maximale Teilhabe und Wertschöpfung vor Ort zu generieren und der Klimakrise entgegenzutreten. Daneben werden Gebiete in Weher Fledder, Kleinendorf und Pr. Ströhen entwickelt, an welchen wir auch festhalten.“ Gibt es Stand jetzt Interessensbekundungen von Unternehmen, mit der RWP Lieferverträge für Strom abzuschließen? Gibt es bereits feste Vereinbarungen – auch das fragte die Redaktion. Oberbeck dazu: &bdquo;Als Projektentwickler für den Raum Rahden stehen wir auch im Kontakt zur hiesigen Wirtschaft. Es gibt bislang keine festen Vereinbarungen.“ 📱News direkt aufs Smartphone: Kostenloser WhatsApp-Kanal der NW Kreis Minden-Lübbecke

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