Schimmel im Dorfgemeinschaftshaus: In Rahden fliegen die Schuldzuweisungen

Rahden. Zu Anfang diente das Gebäude in der Sielhorster Mitte mal als Schule. Das ist lange vorbei, seit vielen Jahren dient das Gebäude als Dorfgemeinschaftshaus. Vor wenigen Jahren haben die Schützen im Keller eine neue Schießanlage eingebaut, rund um das Dorfgemeinschaftshaus wurde voriges Jahr das 175. Jubiläum der Ortschaft gefeiert. Vor vier Jahren hatte das Dorfgemeinschaftshaus einen neuen Anstrich erhalten, wofür die Stadt einen aus Steuergeld finanzierten Zuschuss des Landes bekam. Nun sind am Gebäude Feuchtigkeitsschäden und Schimmelbefall festgestellt worden. Wann das genau entdeckt wurde, das wurde während der Ratssitzung nicht deutlich gesagt. Ob die Stadt Rahden bei der Bezirksregierung einen Förderantrag für die Sanierung stellen soll, darüber gingen die Meinungen im Rat auseinander. Nach dem Auszug einer Fahrschule und eines Mieters war 2024 mit einer Versicherungsagentur ein langjähriger Mietvertrag abgeschlossen worden, sagte Ortsvorsteher Jürgen Meyer (CDU). Im Bereich der Versicherung seien die Feuchtigkeitsschäden beseitigt worden. Im anderen Teil müssten diese Schäden inklusive Schimmelbefall noch beseitigt werden. Im Dorfgemeinschaftshaus gebe es eine Wohnung für Flüchtlinge und eine Mietwohnung. Das Gebäude werde öffentlich genutzt und man tue etwas für die Integration von Flüchtlingen. &bdquo;Das passt in das Förderprogramm“, warb Meyer im Rahdener Stadtrat für den Vorschlag, einen Förderantrag für die Sanierung bei der Bezirksregierung Detmold zu stellen. Die Förderquote liege bei 70 Prozent und die Dorfgemeinschaft Sielhorst werde sich bemühen, für den 30-prozentigen Eigenanteil der Stadt Rahden möglichst viel Eigenleistung zu erbringen. Die Sanierungskosten gab Bürgermeister Bert Honsel (CDU) mit 380.000 Euro an, den Eigenanteil der Stadt mit 114.000 Euro. Man könne sich auch um Sponsoren bemühen und die Kosten auf 330.000 Euro senken, ergänzte Jürgen Meyer. Der Eigenanteil der Stadt läge dann bei 99.000 Euro. Sollte der Förderantrag abgelehnt werden, dann &bdquo;ist es eh obsolet“. &bdquo;Wir haben das Geld nicht“ Fachleute hätten aus Sicht von Monika Pretzel (Grüne) die Feuchtigkeitsschäden im Gebäude erkennen müssen. Die dringen doch weiter vor. &bdquo;Ich fühle mich nicht richtig informiert, ich fühle mich auf den Arm genommen.“ Man rede über Einsparungen und &bdquo;dann hauen wir das Geld raus für marode Gebäude“, ergänzte Winrich Dodenhöft (Grüne). Es sei ein Fass ohne Boden und von dem müsse man sich trennen und es verkaufen. Er habe Verständnis für Sielhorst, sagte Manfred Krämer (Grüne). &bdquo;Aber wir haben das Geld einfach nicht.“ Von der CDU kämen keine Sparvorschläge. &bdquo;Geld ausgeben wollt ihr immer.“ Lesen Sie auch: Rahden soll neue Gewerbefläche erhalten Wie viele Flüchtlinge denn derzeit im Dorfgemeinschaftshaus wohnten, fragte Gundel Schmidt-Tschech (UfR). &bdquo;Zurzeit keiner“, sagte Meyer dazu. Was konkret an Eigenleistung geplant sei, das müsse noch geklärt werden, antwortete Meyer auf eine andere Frage von Schmidt-Tschech. Die von Gundel Schmidt-Tschech angesprochene Nutzung des Göpelhauses als Alternative ist nach Darstellung Jürgen Meyers nicht immer möglich. Städtische Gebäude müssten erhalten werden und wegen des Schimmelbefalls müsse man was tun, sagte Bianca Winkelmann (CDU). Es sei richtig, Landesprogramme zu nutzen. &bdquo;Eigentum verpflichtet“, widersprach Bianca Winkelmann Winrich Dodenhöft. Die Kritik der Grünen bezeichnete Winkelmann als &bdquo;Schlag ins Gesicht der Sielhorster und aller Außenortschaften“. Tue man nichts, dann verfalle das Gebäude. Das Dorfgemeinschaftshaus sei der Mittelpunkt in Sielhorst, es gebe kein Sportheim und keine Gaststätte, ergänzte Jürgen Meyer. Die Stadt wolle den Kern attraktiv halten und deshalb müsse man auch in den Ortschaften etwas tun. &bdquo;Schlag ins Gesicht der Sielhorster“ Die Schäden müssten beseitigt werden und dann viele Möglichkeiten zur Re-Finanzierung nutzen, sagte Udo Högemeier (SPD). Auf dem Friedhof solle man sich von der Kapelle trennen. Überall in den Ortschaften sei etwas gemacht worden und nun könne man Sielhorst nicht außen vor lassen, merkte Horst-Wilhelm Bruhn (SPD) an. Bei allem Verständnis für die Sielhorster müsse man ans Sparen denken, sagte Peter Grundmann (AfD). Man habe in der Haushaltskommission über den Gedanken einer Schließung des Bades gesprochen und nun gehe es um Fördergeld, das auch Steuergeld sei. &bdquo;Ich kann dem Antrag nicht zustimmen“. Lesen Sie auch: Haushalt für 2025 verabschiedet: Rahden mit fast fünf Millionen Euro im Minus Mit der Zustimmung zum Stellen des Förderantrags sei nicht der Automatismus verbunden, dass bei Zustimmung der Bezirksregierung dann gleich Aufträge vergeben würden, antwortete der Bürgermeister auf eine Frage von Florian Haase (FDP). Das Thema werde dann im Rat besprochen. Eine Mehrheit stimmte im Rat dafür, den Förderantrag zu stellen. Zwei Vertreter der Grünen und der Vertreter der AfD lehnten das ab. 📱News direkt aufs Smartphone: Kostenloser WhatsApp-Kanal der NW Kreis Minden-Lübbecke

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