Nach mehreren Rückschlägen schöpfen Museumsbahner in Rahden wieder Hoffnung

Rahden. Mehr als fünf Jahre ist es her, als zuletzt Fahrgäste mit dem Zug zwischen Rahden und Uchte unterwegs waren. Im März 2020 machte die Corona-Krise alle Planungen der Museumseisenbahn Rahden-Uchte (MRU) für eine neue Saison zunichte. Im Folgejahr sah es nicht besser aus. Und als ein Fahrbetrieb wieder möglich gewesen wäre, folgte eine Streckensperrung. Nach einigen Rückschlägen ist bei den Museumseisenbahnern um die Vorsitzende Christina Schwarze aber nun die Hoffnung zurück. Zwar stehen noch viele Arbeiten an, aber in diesem Jahr sollen auf einem ersten Teilstück der Bahnstrecke wieder Züge fahren. War die Museumseisenbahn Rahden-Uchte viele Jahre unter dem Dach der Rhein-Sieg-Eisenbahn (Bonn) aktiv, so ist die MRU seit dem Jahr 2023 sowohl ein eigenständiges Eisenbahnverkehrsunternehmen (EVU) als auch ein eigenständiges Eisenbahn-Infrastrukturunternehmen (EIU). Die Eisenbahner hatten gehofft, im Jahr 2024 wieder den Fahrbetrieb mit dem historische Uerdinger Schienenbus der Baureihe VT 798 zwischen Rahden und Uchte aufnehmen zu können. Kurz vor dem Besuch der Landeseisenbahnaufsicht aber wurden gravierende Oberbauschäden an der Bahnstrecke in Höhe der Landesgrenze entdeckt. Auf beiden Seiten eines Durchlasses über einen Grenzbach war der Oberbau etwas abgesackt, die Holzdübel verrottet und die Schienen hingen regelrecht in der Luft. Welche Arbeiten nun noch anstehen &bdquo;Das war ein schwerer Rückschlag für uns“, sagte Christina Schwarze. Eine Fachfirma habe ein Angebot für die Reparatur vorgelegt – verbunden mit Kosten in Höhe von 15.700 Euro. &bdquo;Das hatten wir nicht. Deshalb haben wir einen Spendenaufruf gestartet.“ Im Oktober war die Summe dank vieler Spender zusammen und in dem schadhaften Bereich zwischen den Bahnübergängen Hahnenkamp und Rieheweg konnten 100 Betonschwellen eingebaut werden. Diese Schwellen waren der MRU gespendet worden. Lesen Sie auch: 125. Jahre Bahnlinie Bünde-Rahden Für den Fahrbetrieb steht der Uerdinger nach der erfolgten Hauptuntersuchung wieder zur Verfügung. Damit der Uerdinger wieder fahren kann, haben die ehrenamtlichen Mitglieder sich im vergangenen Jahr auf die Aufarbeitung des Streckenabschnittes zwischen Rahden und Lavelsloh konzentriert. Diesen Abschnitt möchten die ehrenamtlichen Eisenbahner als ersten wieder befahren. Wenn alles klappt und die Landeseisenbahnaufsicht keine Bedenken hat und das NRW-Wirtschaftsministerium den Antrag auf Betriebsaufnahme genehmigt, dann könnte die erste Fahrt nach fünf Jahren am Himmelfahrtstag (29. Mai) stattfinden. Wegen schadhafter Schwellen am Bahnsteig in Lavelsloh wird vorübergehend ein Hilfsbahnsteig aus Paletten 200 Meter weiter westlich errichtet. Die weiteren Teile der Strecken sollen dann abschnittsweise wieder in Betrieb genommen werden. Als nächstes wäre Lavelsloh-Bohnhorst an der Reihe. Einen Zeitpunkt mochte Christina Schwarze aber nicht nennen. &bdquo;Viel Arbeit lastet auf wenigen Schultern.“ Deshalb freut sich die MRU immer auf weitere Mitglieder, die sich für die Museumsbahn engagieren wollen. Arbeiten stehen auch im Bahnhof Rahden an. Eine Ausfahrtweiche Richtung Uchte muss erneuert werden und auch die Drehscheibe des früheren Bahnbetriebswerkes Rahden erfordert Arbeiten. Hier müssten Anschlussstellen saniert werden, sagte Schwarze. Zurzeit werde geprüft, ob diese Arbeiten durch freiwillige Helfer geleistet werden könnten. Bis zur Bereisung der Strecke durch die Aufsichtsbehörde sei die Drehscheibe stillgelegt, sagte Schwarze. Monocabs für mehr Mobilität? Während der Jahreshauptversammlung der Museumseisenbahn Rahden-Uchte waren auch Überlegungen der Samtgemeinde Uchte ein Thema, ob die Bahnstrecke zwischen Rahden und Uchte von Monocabs genutzt werden könnte. Monocabs sind eigenständig fahrende Fahrzeuge, die mit einer Schiene auskommen. Zwei Monocabs können sich folglich auf einer eingleisigen Strecke auch begegnen. Lesen Sie auch: Ein Tag voller Erinnerungen: 125 Jahre Bahn Bünde-Rahden Die Samtgemeinde Uchte habe wegen der Monocab-Überlegungen Kontakt zur Fachhochschule in Lemgo aufgenommen, sagte ein Vertreter der Gemeindeverwaltung während der Versammlung. Gemeinsam mit der FH Lemgo schaue man, wie man die Mobilität nach vorn bringe. &bdquo;Wir möchten die Achse Leese-Uchte-Rahden wieder beleben.“ Sie verbinde die beiden Bahnhöfe in Rahden und Leese. Die Bürgermeister der Stadt Rahden und der Samtgemeinde Uchte meinten, dass Monocabs eine Möglichkeit seien, &bdquo;diese Strecke noch mehr für die Mobilität zu nutzen“, sagte der Rathaus-Mitarbeiter. Die FH Lemgo habe gesagt, dass die Bahnstrecke Rahden-Uchte prinzipiell geeignet sei. &bdquo;Aber es ist ein ganz frühes Stadium.“ 📱News direkt aufs Smartphone: Kostenloser WhatsApp-Kanal der NW Kreis Minden-Lübbecke

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